Wieso bildet sich Schimmel meistens in Ecken?

5 Antworten

Die Raumecken sind die Stellen, die von der Warmluft der Heizung aus geometrischen Gründen schlecht erreicht und damit schlecht erwärmt werden.

Da Warmluft auch zuerst nach oben steigt und erst unter Abkühlung (an den Aussenwänden) nach unten sinkt, sind in der Regel die oberen Raumecken wärmer, als die unteren. Ausnahmen können allerdings Wohnungen unter dem Dach sein.

Wo sich Luft abkühlt, steigt die relative Luftfeuchte in der Luft an, da das Wasserdampfaufnahmevermögen in kühler werdener Luft sinkt. Die sich abkühlende Luft wird damit feuchter.

Ab dauerhaften Luftfeuchtewerten von 70% vor einer Oberfläche besteht Schimmelgefahr, da dann bereits die ersten Schimmelsporenarten zum Auskeimen bereit sind.

In EG-Wohnungen kommt noch erschwerend hinzu, dass von unten keine Wärme kommt. Die auf dem Fußboden liegende kalte und damit schwere Luftschicht wird erst durch die Wärme der Heizung erwärmt und damit angeregt aufzusteigen. Das geschieht heute in der Regel erst ab der Unterkante des Heizkörpers.

Abhilfe würde hier eine "Verlängerung" aus Pappe oder ähnlich unten am Heizkörper bieten, die ca. 5cm über dem Fußboden endet und dafür sorgt, dass der Heizkörper auch die tiefer liegende kalte Luftschicht "ansaugt" und nach oben befördert.

Schimmel in Wohnräumen ist oftmals ein Problem örtlich zu hoher Luftfeuchtewerte durch Luftauskühlung vor kalter Oberfläche.

Man kann die allgemeinen Luftfeuchtewerte senken durch Lüftungsmaßnahmen, um den vor der kalten Oberfläche ansteigenden Luftfeuchtewert nicht (mehr) in den schimmelgefährdeten Bereich (über 70% rF) laufen zu lassen.

Man kann aber auch für eine bessere Erwärmung der inneren Oberflächen sorgen, was auf Dauer der bessere und auch energeisparender Weg ist, als ständig Warmluft aus dem Fenster zu lüften, um möglichst eine geringe Luftfeuchte zu bekommen. Ganz Eifrige stellen sich Luftentfeuchter in die Wohnung, um im Raum 30-40% rel. Luftfeuchte zu bekommen.

Luft kann nur eine sehr begrenzte Menge an Wärme transportieren, da Luft ein schlechter Wärmeträger ist. Hat die Wand Schimmel, so ist diese Stelle der Wand in der Regel schon ordentlich aufgefeuchtet. Durch hohe Feuchten des Wandbaustoffes bietet dieser aber auch kaum noch einen Dämmwert.

Die von innnen zugeführte Wärme zur Wandoberflächenerwärmung wird schnell nach außen geleitet. Wenn die Wärme nun schneller nach außen abgeführt wird, als die Luft die Wärme an die Wandoberfläche transportieren kann, sinkt die innere Oberflächentemperatur - in Abhängigkeit von der Aussentemperatur - weiter ab.

Lüftungsmaßnahmen zur Luftfeuchtesenkung sind nun wirkungslos, weil es an der unterkühlten Wandoberfläche trotz guter allgemeiner Luftfeuchtewerte zu hohen Luftfeuchten im Oberflächenkontakt kommt, was die Schimmelbildung ermöglicht.

Man kann es sich verdeutlichen, in dem man mal einen Blick in ein Mollier-h-x-Diagramm wirft (mal googeln) und von dem Schnittpunkt der Linien der gemessenen Luftfeuchte und Temperatur senkrecht zur 70% Luftfeuchtelinie geht. Die hier linksseitig abgelesene Temperatur sollte die Wandoberfläche zur Schimmelvermeidung nicht unterschreiten.

Abhilfe würde die Oberflächenerwärmung durch Wärmestrahlung bieten, die letztendlich auch jeder Heizkörper bietet, aber oft in einem viel zu geringem Umfang.

Als Mieter sollte man darauf achten, dass die betroffenen Wandstellen (Raumecken) gut von der Warmluft der Heizung erreicht werden können. Hierbei ist insbesondere auf die Möbilierung zu achten, die den Warmluftstrom behindern kann.

Außerdem sollte die Heizung durchgängig dem Raum Wärme liefern. Jede zeitweilige Temperaturabsenkung führt zur Auskühlung der inneren Wandoberfläche und steigert damit die Schimmelgefahr.

Gerade beim Wiederanheizen des Raumes läuft die Wandoberflächentemperatur der schnell ansteigenden Raumlufttemperatur noch lange Zeit hinterher, was eine erhöhte Luftauskühlung vor der Wandoberfläche bedeutet und damit unnötig hohe Luftfeuchtewerte im Wandoberflächenkontakt.

Auch sollten Türen zu höher temperierten Räumen stehts geschlossen bleiben, denn sonst strömt die wärmere Luft, die mehr Wasserdampf transportieren kann, in das kühlere Zimmer und entlädt sich dort an der noch kühleren Wandoberfläche ihrer mitgeführten Feuchtefracht.

Schlafzimmer bekommen durch die schlafenden Personen sowieso in der Regel über Stunden eine permanente Luftbefeuchtung durch Atmung und Schwitzen. Eine leichte Undichtigkeiten am Fenster der gesamten Wohnung ohne Zuglufterscheinung (oben am Fensterflügel 10-12cm Dichtgummi entfernen und mit der Kerzenflamme auf Zugluft kontrollieren) wirkt sich ebenso permanent luftfeuchtemindernd aus und verhindert Luftfeuchtespitzen und kann damit die Schimmelbilung stoppen, die Wand trocknen lassen, was den Dämmwert wieder deutlich erhöht.

Durch die Erhöhung des Dämmwertes der Wand werden eventuelle Lüftungswärmeverluste (die bei häufiger Stoßlüftung sowieso entstehen) kompensiert, so dass es zu keiner Erhöhung der Heizkosten kommt, lediglich die Gefahr der Schimmelbildung wird vermindert.

Der Handel bietet auch Fensterlüfter an, die allerdings nach der DIN 1946-6 druckgeregelt sind und damit den Luftstrom etwas besser regeln können.

Helfen all diese Maßnahmen nicht, so muss die Wärme "zwangsweise" an die kühleren Oberflächen zu deren Erwärmung geführt werden. Hier bieten sich Heizrohrschleifen unten vor der inneren Außenwandoberfläche an oder auch Heizleisten. Bei letzterem hat der Schimmel kaum noch eine Chance.

Lüftest du 3x täglich mit Fenster GANZ auf (NICHT auf Kipp) und heizt dann immer wieder auf Raumtemperatur auf? Ich schätze nicht...

Wasser kondensiert immer an der kältesten Stelle. Das sind meist die Raumecken (da dort das Verhältniss Aussenwand zu Innenwand erheblich größer ist und die Zirkulation dort weniger funktioniert).

Heize und lüfte so wie ich dir geschrieben habe und das Problem ist keines mehr.

An einer normalen Wandstelle wirkt von Innen die warme Raumluft auf die Mauer ein, von der anderen Seite die kalte Außenluft. Also 50 / 50

Wenn du aber an der Hausecke einen Kreis ziehst, hat die warme Seite nur ein Viertel (oder 90 von 360°), und steht einer Übermacht von der kalten Seite entgegen^^. (= 25 / 75)

Am besten, du lüftest mehrfach täglich für jeweils wenige Minuten durch. Fenster ganz auf, Durchzug, nach wenigen Minuten wieder komplett zu.

Diese Ecken befinden sich i.d.R. an einer Außenwand wo der Schimmel entsteht. Oft befindet sich das Fenster auch an dieser Wand. Außenecken sind aufgrund geometrischer Ursachen die kältesten Stellen neben dem Fenster. Lüftet man meist über die Kipplüftung dringt die kalte Luft auch an diese Ecken und kühlt sie aus. Warme Raumluft setzt sich dann an den kühlsten Stellen ab. Dann entsteht der Schimmel.

Wichtig ist, dass Schlafzimmer ausreichend geheizt werden. Im Winter sollte die Temperatur 16-17 Grad nicht unterschreiten. Nicht über Kippen der Fenster lüften, sondern immer bei weit geöffnetem Fenster jeden Morgen und Abend! Danach das Fenster wieder schließen und Heizung leicht andrehen. Wenn Kondenswasser die Fenster herunter läuft, so ist das ein sicheres Zeichen, dass Sie nicht ausreichend lüften und heizen. Niemals Wäsche im Schlafzimmer trocknen! Auch Pflanzen, wenn vorhanden, sollten nicht im Schlafzimmer stehen, da sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen. 

Warme Luft, die sich bewegt, strömt nie im die Ecke direkt sondern zieht eine Kurve. Daher bleiben sämtliche X-el immer etwas kaelter als der Rest der Wand oder trocknen nie genauso wie eine grade Flaeche. Die ideale Grundlage fuer gammel wenn ua noch Baumaengel dazu kommen