Wie wird man Notarzt?

5 Antworten

Jeder Arzt hat Verpflichtung zu Notfalldiensten, theoretisch auch Zahnärzte und Psychologen. Ohne Ausbildung. Als fertig studierter Arzt kann man zudem einen entsprechenden Kurs absolvieren - das machen viele um regelmäßig als Zusatzverdienst in diesem Bereich zu arbeiten.

Jeder Arzt hat Verpflichtung zu Notfalldiensten, theoretisch auch Zahnärzte und Psychologen.

Da Psychologen in aller Regel keine Ärzte sind, trifft sie auch keine Verpflichtung zu ärztlichen Notfalldiensten.

@beamer05

Die meisten Psychologen sind kein Arzt, das stimmt. Die trifft dann auch keine theoretische Verpflichtung zum Notarztdienst.

Wenn es für Dich bildhafter ist, nimm halt Psychiater oder Neurologen. Die sind immer auch Ärzte. Ich wollte an dieser Stelle nur aufzeigen, dass wir hier eine etwas groteske Situation in D'land haben. Ich finde es wünschenswert, dass Ärzte den Notarzt Kurs machen.

Du musst Medizin studieren und kannst dann einen Facharzt zum Notfallmediziner machen. Ist aber kein schöner Beruf :( Sehr traurig und man sieht sehr viel Leid.

"Notfallmediziner" ist kein Facharzt, sondern "nur" eine ärztliche Zusatzbezeichnung, aber ansonsten hast du Recht.

Es gibt also eine spezielle ärztliche Weiterbildung für Notfallmediziner.

@DocShamac

Doch, es wurde 2016 ein Facharzt für Notfallmedizin in DE eingeführt.

@969669

Der Facharzt für Notfallmedizin wird von einigen Fachgesellschaften gewünscht und von anderen vehement abgelehnt, eine baldige Einführung ist deshalb recht unwahrscheinlich.

Auch wenn dem so wäre, hätte das wenig mit dem Notarztdienst zu tun, hier könnten auch weiterhin anderen Fachrichtungen arbeiten. Der FA für Notfallmedizin würde vor allem in der Notaufnahme arbeiten (könnte natürlich zusätzlich auch als NA arbeiten).

Danke ,;) Welchen Beruf würdest du mir empfehlen?

@MuhkuhBrotchen

Naja, das musst du wissen. Jedem liegt etwas anderes. Notarzt ist sicher auch ein sehr interessanter Beruf, aber man sieht eben sehr viel Leid und Schmerz und muss sowas ertragen können.

In Deutschland gibt es keinen Facharzt für Notfallmedizin, dementsprechend kann sowohl ein erfahrener Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin sowie ein Assistenzarzt ganz ohne Facharztweiterbildung und ohne Erfahrung in der Notfallmedizin als Notarzt tätig sein. Die tatsächliche Qualifikation der Notärzte ist also stark unterschiedlich. Einzige Voraussetzung ist die Approbation aus Arzt und der Erwerb des "Fachkundenachweis Rettungsdienst" oder der Zusatzbezeichnung "Notfallmedizin". Wie die Notarztweiterbildung im einzelnen aussieht regeln die Landesärztekammern der einzelnen Bundesländer. In der Regel ist es aber an der Musterweiterbildungsverordnung für Notärzte der Bundesärztekammer orientiert. Diese sieht eine zwijährige klinische Weiterbildung, davon mindestens 6 Monate in Anästhesie, Intensivmedizin oder der Notaufnahme, einen 80 stündigen Lehrgang in allgemeiner und spezieller Notfallversorgung sowie 50 Einsätze unter Aufsicht eines verantwortlichen Notarztes vor. 

Der Notfallsanitäter ist seit seiner Einführung am 01.01.2014 durch das Notfallsanitätergesetz (NotSanG) die neue höchste nichtärztliche Qualifikation im Rettungsdienst und hat den bisherigen Rettungsassistenten abgelöst. Um Notfallsanitäter zu werden muss man eine 3 jährige Ausbildung durchlaufen und eine staatliche Abschlussprüfung bestehen. Rettungsassisten die Notfallsanitäter werden möchten müssen eine Fortbildung absolvieren und eine staatliche Ergänzungsprüfung erfolgreich ablegen. 80 Prozent der Notfalleinsätze sind ohne Notarzt, der Notfallpatient kann durch die Besatzung des Rettungswagens (Notfallsanitäter oder Rettungsassistent und Rettungssanitäter) alleine notfallmedizinisch versorgt und anschließend in ein geeignetes Krankenhaus transportiert werden. Der Notarzt kommt nur in lebensbedrohlichen Fällen getrennt vom Rettungswagen mit einem Notarzteinsatzfahrzeug hinzu. 

Die reine Notarzttätigkeit gibt es so übrigens nicht mehr, meist arbeitet der Notarzt ansonsten ganz normal als Arzt im Krankenhaus und fährt zusätzlich 4 Tage im Monat Notarzteinsatzfahrzeug. Wenn du also ausschließlich im Rettungsdienst arbeiten möchtest musst du die Ausbildung zum Notfallsanitäter machen. Ich weiß nicht was du möchtest aber deine Frage war so zu verstehen das du ausschließlich in der Notfallmedizin tätig sein möchtest, daher diese Ergänzung. 

@Rollerfreake

Das ist so nicht richtig, da es extrem viele regionale Unterschiede gibt. Bei uns sind die Notärzte beispielsweise an einer Klinik angestellt und arbeiten auch dort, die Klinik stellt sie dann ein paar Mal pro Nase für den Notarzt Dienst ab. Andere Standorte wetden komplett von Honorar-Notärzten betrieben. Bundesweit am häufigsten ist sicher, dass angestellte Klinikärzte auch Notarzt-Dienste fahren.

@DorktorNoth

Klar, aber man kann hier nicht alle regionalen Unterschiede aufzählen. 

In Deutschland gibt es keinen Facharzt für Notfallmedizin. Überhaupt ist kein Facharzt-Titel notwenig, um als Notarzt zu arbeiten, auch benötigt man keine rettungsdienstliche Ausbildung.

Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Medizinstudium und mindestens der Fachkundenachweis "Rettungsdienst". Dieser ist für jedes Bundesland einzeln geregelt.

Voraussetzung (beispielhaft im Bereich Nordrhein) ist eine Tätigkeit in einem Krankenhaus von mind. 18 Monaten, davon 3 auf einer Intensivstation/ Anästhesie/ Notaufnahme.

Zudem muss man einen 80- stündigen Notarztkurs absolvieren und danach als "Praktikant" auf dem Notarzteinsatzfahrzeug 10 lebensrettende Einsätze begleiten.

Die Hürden, als Notarzt zu arbeiten, sind also nach dem Studium nicht mehr besonders hoch, weshalb die Qualifikation der Notärzte sehr unterschiedlich ist (alles vom erfahrenen Intensivmediziner mit 30 Jahren Berufserfahrung bis zum jungen Assistenzarzt ohne relevante Notfallerfahrung).

Jedoch kann der ärtzliche Leiter Rettungsdienst (ÄLRD) die Bedingungen in seinem Bereich erweitern. So dürfen beispielsweise in meiner Stadt nur Anästhesisten mit mindestens 3 Jahren Berufserfahrung als Notarzt fahren.

Notärzte sind meist (aber nicht ausschließlich) Fachärzte für Anästhesie, Chirurgie oder Innere Medizin. Diese machen dann meist Weiterbildungen auf dem Gebiet der Notfall-Versorgung.

Eine Ausbildung zum Sanitäter machen diese Ärzte in aller Regel nicht (es sei denn, man hätte diese z.B. bereits vor dem Medizinstudium gemacht.