Wie sollte man mit unsympathischen Leuten umgehen, die man nicht meiden kann?

16 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Mit diesem Problem wird man immer wieder konfrontiert. Aus dem Weg gehen und ignorieren hilft da nicht immer. Verschärft wird es dann, wenn man aus seiner Antipathie kein Hehl mehr machen kann und jede Geste, jeder Blick und jeder Ton, den man von sich gibt, diese Antipathie zum Ausdruck bringt und dann beim Gegenüber entsprechende Reaktionen hervorruft.

Hier kann eine Technik helfen, die man "Filterwechsel" nennt. Such dir bewusst eine Eigenschaft dieses dir unsympathischen Menschen, die eigentlich ganz positiv ist. So ein Mensch wird doch auch von anderen Menschen (Familie, Freunde usw.) geliebt und gemocht. Vielleicht weiß er viel oder er hat nur einen exquisiten Geschmack.

Egal wie, dieser Filterwechsel wird dir helfen, einem solchen Menschen anders entgegenzutreten und so auch anders auf ihn zu wirken, was wiederum duch seine Verhaltensänderung gespiegelt wird.

So gewinnt man zwar nicht unbedingt Freunde, man lernt aber mit anderen umzugehen und sie zu respektieren.

oh, das ist mal sehr interessant, vor allem hatte man ja bei dem aufregen über das gegenüber wohl auch einen "filter drin", nur eben einen negativen ... sehr interessant !

@HowardFrazetta

Eine schöne Überraschung. Danke für den Stern!

@StellvertreterX

gerne ! sehr verdient !

denn ignorieren oder einfach hinnehmen ist mir nicht so geheuer und darauf zielte hier das meiste ab, aber deins ist mehr emotionskontrolle, was durchaus sinnvoll ist wie ich finde

Hallo Howard,

Erst mal sollte man "diese" Menschen so weit möglich, ignorieren oder aus dem Weg gehen. Ich hab auch einen guten Rat auf English: "Kill them with Kindness", bedeutet so viel wie mach sie fertig mit Freundlichkeit/Höfflichkeit. Ja, es ist echt besser diese Menschen nett und freundlich zu behandeln anstatt abwertend mit ihnen umzugehen. Das verblüfft sie dann meistens und lässt sie über ihre eigenen Handelsweisen nachdenken.

Hi skexer

Da geb ich dir recht, ich hab nur immer die befürchtung dass die menschen die höflichkeit nicht blicken, und es als eine art bestätigung sehen ... aber danke !

Du tust so, als hättest du eine Alternative.

Wenn du ein emotional geladener, extrovertierter Mensch bist, dann wirst du diesen Leuten bei jeder Gelegenheit deine Meinung sagen.

Wenn du ein zurückhaltender Typ bist, dann wirst du versuchen, denjenigen zu ignorieren oder hinter seinem Rücken zu intrigieren. Letzteres ist natürlich nicht die feine englische Art, aber wenn du von diesem Typ bist, wirst du es machen, vor allem wenn "ignorieren" ich langfristig unglücklich macht, weil derjenige dich zum Beispiel auf irgendeine Art unterdrückt.

Ein Problem haben also immer die, die nicht mutig genug sind, etwas anderen direkt zu sagen und zugleich so empfindlich sind, dass sie "Ignorierversuche" dauerhaft nicht ertragen.
Mir fällt gerade ein: Vielleicht lohnt es sich in so einem Fall, einen Mittler einzuschalten. Sieht natürlich erstmal nach petzen aus, führt aber zur Vermittlung des Unmuts. Das ist in den meisten Fällen schon einmal ein guter Anfang.

ich wünschte zumindest, es gäbe alternativen...

aber danke für die antwort, gibt ja auch nicht nur solche fälle, wo es offene konflitke sind, aber ja meist ist es so

Man sollte auch fragen, woher kommt das Gefühl, dass man jemanden unsymphatisch findet? Es ist ja einfach da, man steuert das nicht bewusst. Es hat doch aber den Grund, dass der andere anders ist als man selbst. Entweder schon vom Aussehen her, er ist vielleicht gepierct, dick etc. also alles Sachen, die man selber gar nicht mag und die einem deshalb sofort unsymphatisch an anderen erscheinen. Oder man lernt jemanden kennen, stellt fest, dass der andere Meinungen und Standpunkte vertritt und dann wird der einem auch unsymphatisch. Es ist also immer das andere an der Person, das wir nicht mögen.

Aber genau das macht ja den Unterschied. Denn letztlich glaubt jeder etwas Besseres zu sein. Und genau dieses Andere lässt uns besser erscheinen. Wir urteilen über jemanden und fühlen uns gleichzeitig besser als dieser jemand. Das passiert pausenlos und ständig. Das Wort Ur-teilen sagt es schon: wir teilen (ein). Das ist die Aufgabe des Verstandes, er zerhackt alles in zwei Teile.

Der eine ignoriert den "anderen", wieder einer legt sich mit dem "anderen" an und streitet und wieder jemand ist höflich und nett (was auch eine gewisse Arroganz sein kann, also auch eine Taktik, um sich besser zu fühlen). Nichts dagegen einzuwenden, jeder ist wie er ist. Einfach zu akzeptieren fällt uns am schwersten.

Denk Dir eine Person, die Du nicht ausstehen kannst. Wenn Du in der Lage wärst, in das Bewusstsein dieser Person zu schlüpfen, ihr Bewusstsein zu sein für nur 5 Minuten, dann würdest Du sehen, dass diese Person vollkommen in Ordnung ist und sogar in allem Recht hat. Diese Person ist genau wie Du und ich die Summe ihrer gesamten Konditionierungen, Erfahrungen, Einbildungen und Prägungen und noch etwas, was unveränderlich ist in jedem. Sie kann gar nicht anders sein als sie ist. Das nennt man Mitgefühl, nicht zu verwechseln mit Mitleid. Mitleid hat immer mit uns selbst zu tun, Mitgefühl mit dem anderen. Es ist also jeder richtig wie er ist.

Ich bin höflich zu Menschen, die ich nicht mag. Ich muss sie nicht mögen, aber ich weiß, dass sie so wie sie sind "richtig" sind. Es gibt auch Höflichkeit, die nichts anderes als Lügen sind, wenn man nämlich etwas von jemandem will, obwohl man ihn partout nicht ausstehen kann. Ein Erbe z.B. oder Anerkennung oder eine Beförderung. Daran ist auch nichts Schlimmes, man muss nur gucken, wer man gerne selbst sein möchte in diesem Spiel des Lebens.

Liebe Grüße

vielen dank für die ausführliche antwort !

also quasi das gegenüber annehmen und respektieren aber am eigenen verhalten ebenso festhalten ?! hm leuchtet ein !

und ja, mit jedem anlegen wegen allen kleinigkeiten ... cholerisch wär das ja schon

Halt es dir mit den Leuten auch gut.

Ich bin zu jedem freundlich, das steigert meine allgemeine Beliebtheit und damit meinen sozialen Status.

wohl was wahres dran, aber klingt so, als ob du diesen leuten auch ausweichen kannst, sprich dass du iwo emotionen dann abladen kannst

mir ist zb aufgefallen, dass leute mit schlechten verhältnis zu den eltern (die art verhältnis hatte ich eigentlich bei der frage im kopf), meist auch etwas psychisch angeknackst sind, hätten die sich davor retten können ? ist es hauptsächlich so weil sie da jugendlich und leicht beeinflussbar waren ? was hätten sie besser machen können ?!

so hab nun meine gedanken etwas offener gelegt