Wie sind die Chancen als Heilpraktiker mit Psychotherapie auf dem Arbeitsmarkt?

3 Antworten

Es gibt in Deutschland keine einheitliche Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie. Im Prinzip muss man gar keine Ausbildung machen, sondern lediglich die Prüfung durch das Gesundheitsamt bestehen. Aus diesem Grund ist die Qualität der Heilpraktiker sehr unterschiedlich.

Für einen Patienten ist das schwer zu überprüfen. Er hat in jedem Fall die größere Sicherheit, auf einen fachlich qualifizierten Therapeuten zu treffen, wenn er sich einen Psychotherapeuten sucht. 

Dieser wird zudem von der Krankenkasse übernommen, während beim Heilpraktiker für Psychotherapie (der sich nicht Psychotherapeut nennen darf) nur bestimmte Zusatz- bzw. Privatversicherungen die Behandlung übernehmen.

Hier stellt sich also bereits die Frage, warum jemand einen möglicherweise schlecht qualifizierten Berater, den er auch noch selber zahlen muss, einem anerkannten Psychotherapeuten, der ihn nichts kostet, vorziehen sollte.

Hier im Umkreis haben in den letzten Jahren immer wieder Heilpraktiker für Psychotherapie ihre Praxen eröffnet und ebenso schnell wieder geschlossen. Es gibt einige wenige Heilpraktiker, die den "großen Heilpraktiker" absolviert haben und primär medizinisch tätig sind, welche sich guten Zuspruchs erfreuen. 

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wäre die Ausbildung Zeit- und Geldverschwendung. 

Kann man teilweise nachvollziehen. Aber vielleicht sollte man sich auch die Frage stellen: Was haben die falsch gemacht, um nicht erfolgreich zu sein?

@songmusic

Für mich persönlich würde bereits die Tatsache reichen, dass ich weiß, wie beliebig die Ausbildung ist, um niemals zu einem Heilpraktiker für Psychotherapie zu gehen. 

Ich denke aber, dass der Hauptgrund darin liegen dürfte, dass man Geld für eine Sache bezahlen soll, die man auch umsonst haben kann - und das auf höherem Niveau.

@songmusic

Ganz einfach: die haben das Falsche gelernt.

Für Heilpraktiker gibt es keine Möglcihkeit über gesetzliche Krankenkassen abzurechnen. Es gibt einige private Krankenkassen über die man Heilpraktikerkosten abrechnen kann. Am Anfang ist es auf jeden Fall schwierig die Praxiskosten und die Einrichtung zu finanzieren. Es dauert einige Zeit bis man genügend Patienten hat und das auch nur wenn man weiterempfohlen wird, oder es schafft über Vorträge Patienten zu werben. Das kann sehr schwierig werden. Ich denke auch das das Arbeitsamt eine so unsichere Erfolgsaussicht nicht finanzieren wird. Ich habe von niemand gehört dessen Heilpraktikerausbildung vom Arbeisamt bezahlt wurde.

  1. Es gibt offiziell gar keinen HP mit Zusatzbezeichnung "Psychotherapie". Es gibt nur den HP mit Beschränkung auf PT.
  2. Ein HP darf nie mit den gestzlichen Kassen abrechnen. Selbst die privaten Krankenversicherungen erstatten die psychotherapeutische Behandlung durch einen HP in der Regel nicht.
  3. Genrell und besonders nach der Ausbildung musst du beachten, dass du davon mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht leben können wirst. Du könntest nur freiberuflich arbeiten, die Chancen auf eine Anstellung tendieren ganz stark gegen null. Die Zukunftsprognosen für diese Tätigkeit sind daher grundsätzlich sehr schlecht. Ausnahmen bestätigen die Regel.
  4. Auch wenn die Kosten in Ausnahmefällen von der BAA übernommen werden, solltest du dir besser eine Ausbildung mit besseren Zukunftsaussichten aussuchen.