Wie lange brauch ein Stein um zu wachsen (Nierensteine)?
Ich weiblich/15 habe durch Vererbung von meinem Vater bereits Nierensteine gehabt. Mir wurde ein CT gemacht dort hat man die Steine gut erkennen können. Rechts würde mir eine DJ-Schiene eingesetzt und anschließend zertrümmert. Links hab ich auch noch ein Stein der aber ein sehr kleiner krümmel ist (2mm) allerdings meinte der Urologe im Krankenhaus, das ich vorsichtshalber oft hingehen muss. Da mein Vater auch ein Nierenstau hatte, sollte ich lieber öfter zum Urologen um sowas zu vermeiden. Denn es kann höchstwahrscheinlich passieren das ich auch durch Vererbung ein Nierenstau bekommen könnte. Meine Frage, die ich vergessen habe einem Urologen zu stellen: wie lange brauch so ein Stein um zu wachsen? Die meinten ab 9-10mm sollte ich den Stein operativ wieder entfernen lassen.
1 Antwort
Das ist unterschiedlich. Die Steine bilden sich, weil die Zusammensetzung des Harns fehlerhaft ist. Normalerweise werden im Harn die Stoffe von sogenannten Schutzkolloiden daran gehindert auszukristallisieren. Wenn die Stoffwechselvorgänge, die zur Bildung der Schutzkolloide führen, gestört sind, kann es daher zum Ausfällen der Stoffe und zur Steinbildung kommen. Auch übermäßiges Trinken - wie oft fälschlicherweise empfohlen - verdünnt die Schutzkolloide und erhöht das Risiko für Steinbildungen. Da diese Voraussetzungen unterschiedlich stark ausgeprägt sein können, gibt es auch keine allgemeine Regel dafür, wie schnell Steine sich bilden.
Nierensteine werden nicht vererbt. Steinbildungen (auch bei Gallensteinen) sind typische ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten, sie gehen auf Stoffwechselstörungen aufgrund jahrzehntelanger Ernährungsfehler zurück. Leider wird die daraus resultierende schlechte Konstitution als Vorbelastung an nachfolgende Generationen weitergegeben. Es handelt sich dabei aber nicht um eine Vererbung im klassischen Sinne, sondern um einen epigenetischen Prozeß. Nicht die DNA transportiert die Vorbelastung, sondern die fehlerhafte Anpassung geschieht beim Ablesen der DNA durch Aktivieren bzw. Inaktivieren von Gensequenzen. Der Unterschied liegt darin, dass genetische Vererbungen irreversibel sind, während epigenetische Anpassungen wieder korrigiert werden können, wenn man die Ernährungsfehler, die dazu führten, konsequent abstellt.