Wie kommt es überhaupt dazu, dass Möchtegern-Psychologen so wenig (eigene) Probleme haben, dass sie „Fremden“ sagen müssen: „Geh zum Therapeuten/Psychiater.“?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich finde es, sorry, lächerlich, wie diese Person dir irgend welche psychischen Schwierigkeiten zuschreiben will. Meine Freundin meldet sich in 4 Wochen vielleicht 1 mal und ist allgemein schüchtern. Muss sie deshalb zum Psychologen? Ganz sicher nicht. Hör nicht auf die. Ich z.B. habe auch so meine kleinen Problemchen, aber ich konnte sie bisher auch ohne Therapie lösen. Ich würde ihr beim nächsten mal sagen, dass nicht jeder so extrovertiert ist und du sicher keine professionelle Hilfe brauchst.

DiegraueMaus 
Fragesteller
 14.12.2019, 21:11

Oh ja, stimmt, finde ich auch :) Da hast du hier mit allem sicher recht. Für andere Tipps bin ich jedoch sicher offen. Das Beurteilen, ob jemand „zum Psychologen muss“ oder nicht, ist dagegen die Aufgabe eines Arztes mit Abitur, dann Medizinstudium :D

tomkaller  14.12.2019, 21:50
@DiegraueMaus

Auch Ärzte können sich irren, leider. Man schaue sich mal an, wie Schulmediziner über Psychologen reden und denken... .

Naja, manche Leute finden es einfach interessant anderen Leuten Ratschläge zu geben, egal ob sie Bescheid wissen oder nicht :D, andere meinen es einfach nur gut.

Zu beurteilen, ob es einem selbst nicht gut mit etwas geht, bleibt der Person (in den meisten Fällen) selbst überlassen. Außer sie ist nicht mehr richtig zurechnungsfähig.

Wenn sie weiß, dass es ihr nicht gut geht, kann sie immer entscheiden, ob sie sich alleine helfen möchte oder mit der Hilfe anderer. Beides möglich. :)

Mir fällt eine Geschichte ein, die mir selbst mit einem guten Freund passiert ist.
Sein Aussage war, "Du kannst Dich nicht gut konzentrieren".

Ich habe zig Monate darüber nachgedacht und hatte den Eindruck daß das nicht richtig ist.

Dann hatte ich eine gute Idee, ich überlegte mir Beispiele wo hohe Konzentration

erforderlich ist.

Eines dieser Gegenbeispiele ist das Morsen im Amateurfunk. Um die Zeichen
aufzunehmen, muß man sich extrem konzentrieren, da im realen Betrieb auf der Kurzen Welle sehr viele Störungen sind. ZB Schwund, das Signal wird leise bis zur Unhörbarkeit und oder es kommt ein neues viel lauteres Signal dazu, so daß man
sich auf die eine Tonhöhe konzentrieren muß um mit dieser Konzentration das andere Signal auszufiltern.

Meine Erkenntnis war, mein guter Freund hat nicht recht.

Das Ergebnis war, ich bin ein Stück gewachsen.

Ein anderes Beispiel, in einer intensiven Diskussion habe ich etwas beigetragen

und bewußt eine witzige Formulierung gewählt.

Es wurde schallend gelacht und mir das als unfreiwillig untergeschoben.

Ich hatte dabei ein ernstes Gesicht gemacht ... .

Daraus habe ich gelernt, um verstanden zu werden, muß ich mindestens ein Stück den anderen entgegenkommen.
Und wenn es ganz schlimm kommt muß ich das Mißverständnis akzeptieren.

Ein wichtiger Punkt ist das Selbstbewußtsein, das bei Dir wohl ganz gut ausgeprägt ist.

Wenn nix mehr hilft, einfach (garnicht) ignorieren :-)

Auch Lehrer können sich irren.

Viel Erfolg

tomkaller

Die Freundin hat gelernt, dass anderen zu helfen, bedeutet, andere zu diagnostizieren. Sie hatte schliesslich selbst Hilfe gesucht. Und als Hilfe Diagnosen bekommen.

So gibt sie das jetzt spiegelverkehrt weiter.

Dieses Verhalten ist von uns Kindesbeinen an einprogrammiert; es heisst Lernen am Modell.

Diese Leute haben sehr viele Probleme mit sich selber und kümmern sich deswegen so um ungelegte Eier, um von ihren Problemen abgelenkt zu werden. Sie können ihre Mitmenschen einfach nicht so lassen wie sie sind. Nimm das nicht so ernst. Man sollte zwar alles für Wichtig, aber nie all zu ernst sehen.

Mach es wie ich, ich mach es wie die Sonnenuhr und zähl die heitren Stunden nur.

Rotrunner2  14.12.2019, 21:15

Danke für die Bewertungen.

DiegraueMaus 
Fragesteller
 14.12.2019, 21:16

Oh ja, stimmt, das kann sein :) Da hast du hier mit allem sicher recht. Für andere Tipps bin ich jedoch sicher offen. Das Beurteilen, ob jemand „zum Psychologen muss“ oder nicht, ist dagegen eher die Aufgabe eines Arztes/Psychiaters...