Wie kann man sich selbst psychisch analysieren?

7 Antworten

Also ich verstehe deinen Antrieb. Ich muss auch sagen das Selbstreflektion ein sehr guter Anfang ist um sich besser zu verstehen. Sich selbst zu beobachten ist tatsächlich sehr hilfreich und man kann durch diese Erkenntnisse sich selbst zu einem besseren Menschen machen. Ganz klar ist dies sehr Subjektiv. Trotzdem eine sehr tolle Sache! Jedoch um das alles dann auch zu verstehen solltest du doch zu einem Psychologen gehen und das neu gewonnene Wissen mit einem Spezialisten teilen. Denn wenn du nicht einen Freundeskreis hast der sich selbst genau so sehr mit sich selbst beschäftigt, wirst du sehr unglücklich mit deren nicht vorhandem Interesse. 

Liebe Grüsse 

Die sog. Selbstanalyse Freuds ist ja nun sehr umstritten. Dessen ungeachtet ist inzw. auch sehr wohl bekannt, dass er sich Kollegen immer wieder anvertraut hat, seine Träume besprochen hat usw.

Entscheidender ist jedoch, dass sich die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen der Analyse seit Freud erheblich (genauer: grundlegend) verändert haben. Stichwort: weg von der Einpersonen- zur Zwei-Personen-Psychoanalyse (mit Betonung auf ein analytisches Gegenüber) bis hin zu heutigen intersubjektiven und relationalen Paradigmen der Psychoanalyse, unter denen die Idee einer Selbstanalyse abstrus ist.

Selbstreflektion kann man mit Sicherheit lernen. Selbstanalyse nicht wirklich,da hierfür die nötige Objektivität fehlt und sollte man,wenn überhaupt, dabei in die Tiefe kommen, werden meistens Abwehrmechanismen mobil.

Es gibt eine "Abstinenzklausel" bei psychisch tätigen Menschen,die besagt, NIE bei Freunden,Verwandten zu therapieren,da man hier gefühlsmässig einfach zu sehr involviert ist.

Gute Therapeuten und Psychiater gehen deshalb auch selbst zu Supervisionen.

Ich würde einfach ganz simpel das eigene Verhalten beobachten. Dadurch habe ich zB oft erkannt, dass ich mich falsch verhalte. Und so habe ich dann angefangen dieses Verhalten langsam abzulegen. Und ich lerne mit gewissen Situationen umzugehen. Vielleicht hilft dir das ja.

Sigmund Freud hat behauptet, er habe das gemacht, indem er seine Träume analysiert hat. Es bleibt jedem überlassen, zu beurteilen, ob er das als eine vollständige Psychonanalyse bezeichnen will.

Gerade heute habe ich in Joseph Rattners Buch Klassiker der Psychoanalyse gelesen, dass es Frau Horney war, die gefordert hat, jeder Analytiker müsse sich erstmal selbst analysieren. Rattner hält das für nicht realisierbar.

Horney hat auf die Nachfolger der PA in den USA wohl einen großen Einfluss ausgeübt. In meinen Augen war ihre Lehre eine Kastration der Psychoanalyse.