Wie ändert sich das Sonnenspektrum (Farbe/Intensität) im Sommer und Winter?

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Ich denke schon, ich habe sogar ein gutes Beispiel: der Sonnenuntergang, dann wird die Sonne rot, weil das licht anders gebrochen wird.

Je kürzer die Lichtwellen, desto eher werden Sie bereits in der Atmosphäre, vor allem durch die Ozonschicht ausgefiltert. Wenn die Sonne tief steht, ist der Weg durch die Ozonschicht entsprechend lang. UVC, kurzwellig und energiereich, etwa wird immer und fast restlos ausgefiltert. UVB, errreicht die Erde zunehmend weniger bis praktisch 0 im sogenannten "Vitamin D-Winter". Heisst, die Sonne hat in dieser Zeit (Oktober bis März) nicht genug UVB-"Gehalt" um die Produktion des lebenswichtigen Vitamin D in der Haut anzustoßen. Das gleiche gilt am Morgen und am Nachmittag. Die "Reise" durch die Atmoshpäre ist halt einfach zu lang.

Das UVA dagegen durchdringt mit seinen längeren Lichtwellen nicht nur die Ozonschicht auch im Winter, am Morgen und am Nachmittag, sondern dringt auch tiefer in die Haut ein.

Während also das UVB mit der Vitamin D-Produktion gleich etwas für die Reparatur der möglicherweise entstehender Hautschäden tut, hat das UVA diese Chance nicht. Da UVB und UVA beide, wenn auch auf sehr verschiedene Weise, an der Entstehung von Hautkrebs beteiligt sind, UVB aber sozusagen den Schaden mit Vitamin D wieder gut macht, ist der Rat mancher Dermatologen konterproduktiv, etwa die Mittagssonne zu meiden. In Maßen genossen, ist es gerade die Mittagssonne, die positive Wirkungen zeitigt - in Maßen natürlich.

Einfach Unsinn ist der Rat, im Winter spazieren zu gehen, um ausreichend Vitamin D zu "tanken". Da tankt sich nix! Spazieren ist natürlich trotzdem gesund!

Danke, auch für den Bio-Exkurs! ;-)

Es ist nicht die Brechung, sondern die unterschiedliche Licht-Absorbtion (Aufnahme, Zerstörung) infolge der unterschiedlichen Wegstrecken durch die Atmosphäre, die das Lichtspektrum der Sonne ändert. Wenn die Sonne näher am Horizont steht, ist die Licht-Strecke durch die Luftschicht zum Beobachter länger. Weil das (kurzwellige) blaue Licht immer stärker als das (langwellige) rote Licht absorbiert wird, erscheinen Morgen- und Abensonne gerötet. Die Brechung des Lichtes in der Atmosphäre wirkt sich nicht auf die Farbmischung aus, weil ja die Lichtsrahlen gemäß ihrer Wellenlänge zwar unterschiedlich stark gebrochen werden, die Farben aber sich in der Summe nicht verändern. Beim Regenbogen dagegen wird die Dispersion des Lichtes sichtbar durch die Prismenwirkung der Regentropfen.

Die Brechung des Sonnenlichtes hat aber übrigens eine ganz andere Nebenwirkung: Die Strahlen werden bei tiefem Sonnenstand zum Beobachter hin gebogen. Die Sonne erscheint höher, als es ihrem realen astronomisch-geometrischen Stand entspricht. Es wird also zu jedem Zeitpunkt etwas mehr als die halbe Erdkugel beleuchtet. Anders gesagt: Die unverdeckte Sonne ist, über das Jahr gesehen, statistisch täglich etwas länger als zwölf Stunden sichtbar. Du brauchst Dir dazu nur die Zeiten von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang an Sonnwend-Tagen anzuschauen.

Was du schreibst, ist sehr aufschlussreich und nachvollziehbar. Vielen Dank!