Welche Worte gibt man einem Sterbenden mit auf den "Weg"?

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Sei für sie da, so wie Du bist. Sie weiß sehr wohl, daß ihr nicht mehr viel Zeit bleibt.

Rede mit ihr, aber ohne diese blöden nichtssagenden Floskeln und ohne Mitleid zu zeigen, rede mit ihr ehrlich und offen, auch über Gefühle, wenn ihr danach ist. Oder schweige mit ihr.

Und wenn es eines Tages so weit sein wird, hat sie sich verabschiedet, nicht umgekehrt.

Du wirst schon wissen, wie Du Dich verhalten sollst: Sei einfach für sie da.

Genau das ist ja der Punkt. Wie verhält man sich ohne dummes Zeug wie übers Wetter zu reden, oder plötzlich glasige Augen zu kriegen. Genau das macht mir ja Angst, wenn ich mich dann vielleicht einfach falsch verhalten würde...

@Lola25

Glaub mir, Deiner Freundin ist sehr gut bekannt, wie Dir zumute ist. Sei ihr gegenüber einfach nur du selbst, also ganz normal (hört sich so leicht an, ich weiß). Deine Freundin wird spüren, wie ehrlich Du ihr gegenüber bist, auch wenn Du Angst hast, etwas falsch zu machen.

Sei da, wenn du es kannst. Wenn jemand geht, ist die Atmosphäre so dicht, so reduziert auf das Wesentliche, dass alles Geplante hinfällig ist und an Bedeutung verliert. Du wirst wissen, ob und was zu sagen ist, wenn du bei ihr bist. Und wenn es nichts zu sagen gibt, dann ist auch das genau richtig. Lass dich führen von dem, was euch umgibt in dem Moment. Und nimm es als ein Geschenk, diese Erfahrung machen zu dürfen. Es ist nichts, wovor man Angst haben sollte, im Gegenteil. Es wird dich reicher machen. Alles Gute dabei.

Danke. Wobei ich auf die Erfahrung eine Freundin durch den Tod zu verlieren gerne verzichten könnte. Aber ich hab verstanden wie du es gemeint hast. Danke

@Lola25

...das hatte ich gehofft. Dieses "Geschenk" verbirgt sich in der Trauer; und solange die noch übermächtig ist, kann man es nicht sehen. Der Tod ist -wie die Geburt- das Existenziellste überhaupt; damit in Berührung zu kommen ist so stark (und verändert, hinterlässt Spuren), wie sonst kaum etwas. Das meinte ich. Aber du weißt...

carpe diem! geh hin so lange du kannst... ich wäre froh ich wäre öfter bei meiner oma gewesen. wenn du wartest bis es zu spät ist bist du es die dann damit leben muss... was du dabei sagst ist glaub ich nicht so wichtig. vielleicht ist sie ja froh wenn es mal um was anderes geht als den krebs im endstadium.

ja das ist richtig. Aber es ist garnicht so einfach andere Gesprächsthemen zu finden. Über den nächsten geplanten Urlaub kann man z.B nicht reden. Aber ich hab verstanden was du damit sagen wolltest. danke

Oh je, das ist wirklich heftig. Spontan würde ich sagen: Scheue nicht den Besuch! Wichtig ist, dass Du sie besuchst, nicht, was Du sagst. Ich kann mir gut vorstellen, dass du Angst hast davor, würde mir nicht anders gehen. Aber wenn ich versuche, mich in die Situation Deiner Freundin zu setzen, dann wäre es mir wichtig, dass ich Menschen um mich habe, denen ich wichtig bin und mir wäre es egal, was sie sagen. Aufbauen kannst Du sie eh nicht, versuche nicht auf fröhlich zu mimen, wenn Du (und sie) es nicht bist. Sprich ehrlich mit ihr, frage sie nach IHREN Gedanken und Gefühlen. Vielleicht kann sie mit ihrer Familie nicht darüber sprechen, weil sie zu nahe stehen. Mehr kann ich nicht sagen. Vielleicht haben andere User hier bessere Vorschläge. Es tut mir sehr leid!!!

Danke für deine Worte. Sie ist eine sehr starke Person und eigentlich sollte ich mir an ihr ein Beispiel nehmen. Immer wenn ich sie besuche will sie hauptsächlich über mich und meine Sorgen reden. Dabei hat sie ganz andere Sorgen

Nimm Sie an den Händen und drücke sie fest; erzähle mit ihr über schöne Stunden in ihrem (Deinem) Leben. Aber sprich nicht über Krankheit...sei stark und hilf hier. Sie braucht Dich gerade jetzt....

Danke, ich werde es versuchen