Was sage ich dem Arzt, wenn mir psychisch schlecht geht?
Hallo! Die ganze Sache ist mir unangenehm und ich weiß nicht, ob mir der Arzt bei solchen Problemen helfen kann bzw. ob ich überhaupt Hilfe benötige. Ich fühle mich psychisch nicht mehr in der Lage zu arbeiten. Angefangen hat es eigentlich schon vor langer Zeit, ca. vor 1,5 Jahren, denn da hatte ich meinen ersten Zusammenbruch. Nun ist es bald wieder soweit fürchte ich. Ich kann mich nicht motivieren, morgens aus dem Bett zu steigen und zur Arbeit zu gehen. Das einzige was hilft, dass ich daran denke, wie schlecht es mir ging, als ich von Arbeitslosengeld leben musste. Aber das soll nicht wirklich die Motivation sein, oder? An sich macht mir meine Arbeit Spaß. Ich verstehe mich sehr gut mit den Kollegen und bin an manchen Tagen sehr gerne dort. Der Gehalt ist nicht die Welt, aber ich lebe allein, daher geht das. Ich arbeite in einer großen Kantine seit ca. einem Jahr. Seitdem unser Kantinenleiter wieder da ist (lange Krankheit und Urlaub), ist es fast unerträglich geworden auf der Arbeit. Er teilt die Leute echt mies ein, dass wir dadurch Minusstunden bekommen, so dass er uns dann nach Belieben einsetzen kann, wie es ihm gerade passt. Selber tut er gar nichts, teilweise schickt er Frauen um schwere Kisten zu schleppen, obwohl einige Männer und er selbst auf der Schicht sind und das deren Aufgabe ist. Dann müssen wir die Nachtschichten alleine machen, weil das angeblich von oben kommt und wir kein Personal haben. Ich weiß in der Gastronomie ist Stress üblich, aber es ist nicht üblich 12 Tage durchzuackern um dann einen Tag frei zu haben und danach wieder 12 Tage ackern. Zu dem gibt es in der Küche sowieso Stress ohne Ende. Ich komme nach Hause und das einzige was ich mache ist duschen und ins Bett gehen, nächsten Tag wieder das gleiche. Ich bin vor kurzem umgezogen, naja eigentlich vor fast 2 Monaten und meine Wohnung sieht immernoch nicht so aus, als könnte ich in nächster Zeit Besuch einladen, ich komm ja nicht dazu und wenn ich mal einen Tag frei hab, dann ist es das letzte was ich tun will. Ich schlafe kaum noch, weil ich ständig dran denken muss, wie ich die Arbeit und mein Leben unter einen Hut bringen soll. An meinen freien Tagen komme ich auch erst gar nicht aus dem Bett, da mir die Motivation etwas in der Wohnung zu machen oder einkaufen zu gehen fehlt. Es ist so, als ob ich überhaupt nichts gebacken krieg, weder auf Arbeit, noch Haushalt. Nächste Woche habe ich Nachtschicht und es gruselt mich schon davor. Ich habe mit unserem Kantinenleiter gesprochen, ich hab ihn angepfleht, dass ich Angst habe, dass er mir bitte noch einen Mitarbeiter zuteilen soll, aber alles erfolglos. Ich wollte mir schon was antun, damit ich nicht hin muss, aber dann komm ich mir erst recht faul und verantwortungslos vor. Und den Kollegen gegenüber wäre das auch nicht fair. Ich weiß nicht mehr weiter
5 Antworten
Ich würde sagen, du leidest an einer Depression. Hatte sowas auch schon mal. Evtl. sogar schon chronisch (da es dir vor 1,5 Jahren ja schon so ging, ging es dir denn zwischendurch merklich besser?).
Ich sage dir, ab zum Arzt, schildere ihm wie es dir geht und er wird dir eine Kranschreibung vorschlagen. Des Weiteren würde ich zu einem Therapeuten gehen, der sich damit auskennt und mit dem du reden kannst. Vlt. reicht das schon, um den Teufelskreis zu unterbrechen.
Ansonsten gibtes weitere Möglichkeiten (Rehamaßnahmen und Medikamente).
Wenn du dich dann wieder gut fühlst, ändere deine Lebensbedingungen, die dazu führen (also den Job).
Ich kann nursagen, wenn man so einen Zustand zu lange ignoriert, kann man wirklich Lebensmüde werden mit der Zeit...
...aber sowas muss nicht sein. Von daher viel Glück und das wird schon. Du hast alle Fäden selbst in der Hand! ;-)
Naja das ist doch schon mal gut. Was hast du damals getan, um aus dieser Krise wieder herauszukommen? Vlt. fallen dir gewisse Strategien ein, da du damals unbewusst angewandt hast!? Ansonsten wie gesagt, am wichtigsten ist es, etwas gegen deinen jetzigen Zustand zu tun, weil nach einem Zusammenbruch arbeitet es sich schließlich auch nicht so gut.
P.S. ...ich bin in einer ähnlichen Situation mal zum Hausarzt gegangen, ihm es geschildert. Er schrieb mich eine Woche krank. Und sagte sogar wörtlich "als Arbeitnehmer ist man verpflichtet, seine Gesundheit zu erhalten um arbeitsfähig zu bleiben. Dazu kann es auch notwendig sein, mal eine Auszeit verordnet zu bekommen. (Also man braucht sich deshalb nicht Faul oder sowas vorzukommen, wie es einem in einem solchen Falle gern von der "Gesellschaft" eingeredet wird... ;-)
Der erste Fehler war , das beknien deines Schichtführers .. Damit hast du vielleicht einen Ansatz für die Firma geliefert warum du ggf krank wirst ... Wenn ich einen Auftrag bekomme der mich anwidert , nehme ich den an und ganz kurzfristig und unerwartet wurde/ werde ich krank und hab fertig ! Bis heute weis die Fa nicht welche Aufträge ich mag und welche nicht.. bei Kollegen wissen sie das durch ihr gejammere...Hab allerdings auch einen Joker da ich die Ärztin schon seit 30 Jahren kenne :-)
Wenn du aber das beschriebene dem Arzt so erzählst wird er dich sicher ein paar Tage auf Ruhe setzen.. mach einen auf dauermüde , Unruhe im Wachzustand .. Konzentrationsschwäche.. das sind Burnoutsyndome mit denen die wenigsten Arzte umgehen können.
"Der erste Fehler war , das beknien deines Schichtführers .. Damit hast du vielleicht einen Ansatz für die Firma geliefert warum du ggf krank wirst"
So ein Käse. Erstens geht es den Schichtführer gar nichts an. Gekündigt werden kann man in DE nich soo schnell (es sei denn Probezeit oder kleine Firma).
Und wenn er solche Vermutungen anstellt, kann er das tun. Wenn er sie äußert, sind es ohne Beweise eher Verleumdungen, wogegen man dann rechtlich vorgehen sollte.
Es ist weder Probezeit noch eine kleine Firma
Na dann werden die dich eh nicht so schnell los! Da solltest du lieber überlegen, wie du die los wirst... :)
Das macht mir Hoffnungen, nur bin ich immer noch unentschlossen, was den Besuch beim Doc angeht, was wenn der mich nicht ernst nimmt oder mich rausschmeißt
dann gehst du zu einem anderem . du hast das recht mehrere ärzte wegen der selben sache auf zu suchen.. schließlich musst du dich nicht dem erstbesten hingeben und dein ganzes vertrauen schenken !
Da hast du recht.. ich meinte auch damit das man keine schlafende Hunde wecken sollte. Es kann ja sein das sie noch öfters man in die Situation kommt..Und er wird sicher nicht mit der Trommel herum rennen u. seine Vermutungen äussern..
Ich habe mich heute meiner Arbeitskollegin anvertraut und sie ist der selben Meinung wie ihr. Ich verstehe mich auch privat sehr gut mit ihr. Meint ihr ich kann sie als Unterstützung mitnehmen?
@EZwerk ..wieso involvierst du Personen die das nichts angeht ? Wie soll dir deine Kollegin helfen wenn es dir schlecht geht und du unter Antriebslosigkeit und Nullbock Stimmung hast.. Damit wissen nur 2 Personen im Betrieb von deinem Problem..Warum gehst du dann nicht gleich zum Chef und mach den Sack zu....Ich sehe was die Ärzte betrifft überhaupt kein Problem ..einzig was sich erkennen lässt, dass du wirklich krank sein musst !
Ein Hausarzt hat selten Zeit für so eine Geschichte, aber wenn Du sagst Du bist immer erschöpft, dann wird er eine Blutuntersuchung veranlassen, der Psychiater kommt erst, wenn alles somatische ausgeschlossen ist. Ist auch richtig so.
Ich war in den letzten Monaten wegen Magenschleimhautentzünung, Blasenentzündung und Nierensteine beim Arzt, ich habe Rückenschmerzen, seit ich 13 bin und Kopfschmerzen sind fast jeden Tag da. Erschöpft bin ich, weil ich kaum schlafe, aber da geht man doch nicht zum Arzt mit oder?
Aber wenn ein Vertrauensverhältnis zum Hausarzt herrscht, schreibt der einen auch mal für 2 Wochen Krank, damit man sich sammeln kann und weitere Schritte ergreifen... ;-)
Das ist richtig, nur war ich bei diesem Arzt nur einmal, wegen Umzug musste ich den Arzt wechseln
Das macht nichts. Wenn du ihm sagst, wie es dir geht, kann er ja schlecht sagen "Nein sie fühlen sich gut, gehen sie gefälligst arbeiten..." ;-) Und wenn doch dann ganz klar: anderen Arzt suchen!
Sag ihm genau das.
Der wird mich auslachen und sagen, ich soll gefälligst froh sein, dass ich einen Job habe
Genau das, was du geschrieben hast, damit er dich zu einer Verhaltenstherapie schickt.
Ja mir gings es zwischenzeitlich besser, da ich nach dem Zusammenbruch die Arbeitsstelle gewechselt habe, aber nun scheint es wieder von vorne los zu gehen