Was ist das schlimmste bei der Geburt?

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Die Schmerzen an der Scheide bemerkt man nicht, weil es sich ohnehin anfühlt, als würde einem der Unterleib weg gesprengt. Das verarbeitet aber tatsächlich jede Frau anders. Beim ersten Kind hab ich geflennt wie nen Schlosshund, beim Zweiten hab ich wärend der normalen Wehen noch witze gemacht und gelacht und wärend der Presswehen hab ich dann die Hebamme angeschrien, weil die wollte, dass ich mich auf den Rücken leg...als hätt sie mich gebeten, in diesem Zustand den Mnt. Everest zu besteigen. Man kann nicht mehr genau sagen, wo eigentlich was genau weh tut und ob das an einer Wehe liegt, oder daran, dass das Kind schon halb raus guckt.

Die Wehen werden bis zum Schluss ja immer stärker...die sind am Anfang also wirklich noch nicht schlimm...werden dann unangenehm, irgendwann machts dann doch ganz schön aua.

Man bekommt davon aber meist ohnehin nicht so viel mit. Der weibliche Körper ist darauf ausgelegt, diese Schmerzen zu ertragen. Ich weiß allerdings nicht, wie das ist, wenn man das 12 Stunden oder länger mit machen muss, bei mir gings immer schnell. 2,5 Stunden beim ersten Kind, 6 beim Zweiten.

Ich fand viel schlimmer den Heilungsprozess danach. Ein mal Dammschnitt, einmal Dammriss (Damm ist das Stück zwischen Scheidenausgang und After...merkt man unter der Geburt übrigens auch nicht, wenn da was reißt oder geschnitten wird). Zusätzlich zum nervigen Wochenfluss kamen dann also auch noch Schmerzen beim Sitzen und Pinkeln und das war ja nicht nach ein paar Stunden vorbei, sondern zog sich über Wochen. Da hab ich deutlich mehr gejammert (weils eben nicht zu den Sachen gehört, auf die sich der Körper wärend der schwangerschaft vorbereitet), als wärend den Wehen oder wärend der Geburt, denn so doof das klingt, wenn das Kind erstmal raus ist, tut das alles ganz schnell nicht mehr weh.

kleineheldin03  04.12.2016, 22:54

'während' schreibt man mit 'h'. Ist mir beim Lesen aufgefallen, dass du das immer ohne h schreibst. :)

MaraMiez  04.12.2016, 23:00
@kleineheldin03

Danke. Da kommt man sich ein kleines bisschen dumm vor, aber naja...passiert.

Kennst du das, wenn du etwas schreibst, eine Minute auf ein Wort starrst, und nicht sicher bist, ob das so richtig ist und es dann mit einem anderen Wort vergleichst? In meinem Fall wäre (hier ist's aber richtig, ohne h) das das Wort "nämlich". Manchmal hat das Hirn einen Knoten (und die deutsche Rechtschreibung auch...).

Ich fand die Eröffnungswehen am schlimmsten, weil man noch nix machen kann... die Schmerzen veratmen etc... alles schön und gut, aber man muss einfach durch.

Die Austreibungsphase ist natürlich auch heftig - aber da kann man (normalerweise) ja "gegen" den Schmerz mit pressen... das fand ich bei Nr. 1 sehr angenehm. Echt ne Erleichterung.

Bei Nr. 3 musste ich die Presswehen veratmen und sollte eben nicht pressen. DAS ist echt ne Kunst und das schwierigste, was ich bisher gemacht hab. Aber auch da: die Eröffnungswehen fand ich schmerzhafter.

Am "schlimmsten" bei der ersten Geburt fand ich das Durchtreten des Köpfchens. Da war alles so gespannt und hat gebrannt wie verrückt. Da habe ich dann auch ziemlich geschrien.

Als der Kopf dann durch war, war dieser Schmerz auch sofort wieder weg. Dass ich dabei gerissen bin, habe ich gar nicht gemerkt.

Bei der zweiten Geburt kam ich mit damit irgendwie besser klar, "musste" auch nicht schreien. Vielleicht war ich da aber auch einfach mehr abgelenkt, weil es eine überraschende Beckenendlagengeburt war.

LG

Es hat jeder ein anderes schmerzempfinden der mehr der andere weniger . Für den einen sind die wehen am schmerzhaftesten weil es sich vielleicht schon über Stunden hinweg zieht und für den anderen die eigentliche Geburt . 

Bei den ersten beiden hatte ich leider einen Kaiserschnitt und demzufolge leider nichts mitbekommen.

Die anderen beiden sind auf natürlichem Weg auf die Welt gekommen. Man meint ja, seinen Körper und seine Leistungsgrenze zu kennen, aber unter der Geburt stellt man dann fest, dass man nicht mal im Entferntesten mit dieser Ansicht richtig gelegen hat. Die wirkliche Leistungs- und Leidensfähigkeit des weiblichen Körpers lernst du während der Geburt kennen und für mich persönlich war das trotz der Schmerzen ein sehr erhebendes und spannendes Gefühl, das ich nicht mehr missen möchte.

Den eigentlichen Austritt des Kindes habe ich wie eine angenehme heiße Welle, die durch mich hindurchfließt,  empfunden. In keiner Weise unangenehm und ohne Schmerzen. Vermutlich lag das auch daran, dass ich während der Presswehen aktiv mitarbeiten konnte umd so "beschäftigt" war, dass ich Schmerzen einfach ausgeblendet habe. Und sobald das Kind durch ist, ist jeglicher Schmerz, den man vorher hatte, schlagartig verschwunden 😀

Der weibliche Körper ist auf diese Höchstleistung ausgelegt und es gibt keinen Grund, davor Angst zu haben.