Was fühlt ein Mensch, wenn die Augen geschlossen sind,

72 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Von Menschen, die gestorben sind, kann man ja nicht mit Sicherheit sagen, ob und was sie mitbekommen, man kann aber ein Gefühl dafür kriegen und Anhand der Zeichen Rückschlüsse ziehen, so wie das bei dir der Fall war.

Ich erzähle dir, was ich davon weiß: Ein guter Freund von mir fiel in (Zucker)koma und war einige Monate lang darin gefangen. Er meinte, dass er sehr viel mitbekommen hat, konnte sich aber überhaupt nicht verständlich machen, weil er sich weder rühren, noch was sehen/Augen öffnen oder was sagen konnte... Das war für ihn ein alptraumhaftes Erlebnis, ein Gemisch von wirren Träumen und Wirklichkeit.

So gesehen, hast du genau richtig gehandelt, indem du mit deiner Mutter geredet hast.

Du hast mich zu Tränen gerührt... Zudem: Es gehört sehr viel Kraft, dem geliebten Menschen völlig selbstlos gehen zu lassen und zu bekräftigen, sich zu verabschieden.

Und ich bin mir sicher, deine Mama hat alles mitbekommen, was du ihr sagtest. Sie hat für dich die Träne vergossen, nicht nur, weil sie selbst sehr traurig war, sondern auch um dir zu zeigen, dass sie es verstanden und angenommen hat.

Und im Zusammenhang mit deinen anderen Postings, möchte ich noch etwas bemerken, was meine freie Interpretation ist: diese Träne war viel mehr, als ein Einverständnis zum Abschied, das war auch eine letzte Umarmung und ganz sicher auch ein Liebesbeweis... sie konnte ja nicht willentlich weinen, diese Träne kam aus der Seele.

So sehe ich das.

>Sie hat für dich die Träne vergossen, nicht nur, weil sie selbst sehr traurig war, sondern auch um dir zu zeigen, dass sie es verstanden und angenommen hat<

Als ich meine Schwester anrief, um ihr den Tod unserer Mutter mitzuteilen, sagte ich zu ihr: Ich habe sie in den Tod geredet, weil ich immer gesagt habe, sie soll doch einfach loslassen.“ Meine Schwester antwortete: „ Genau das Gleiche habe ich Mutti heute Morgen gesagt, dass sie einfach los lassen soll, aber sie konnte oder wollte nicht loslassen.“

Seit drei Jahren hat mich das jetzt beschäftigt. Ich habe mir immer wieder ihren Anblick vergegenwärtigt, den Moment, wo ich die Tränen sah, weil mein Blick ja ebenfalls von Tränen verschleiert war. Aber die Friedlichkeit und Losgelöstheit ihres Ablebens ohne jeglichen Todeskampf geben mir letztendlich die Gewissheit, dass sie alles wahrgenommen hat und deshalb auch friedlich entschlafen konnte.

Ich bin jetzt ganz sicher, dass sie mir durch ihre Tränen zeigen wollte, dass sie mich verstanden hat und Abschied auf ihre Art nahm, sie hatte ja sonst keine andere Möglichkeit!

Ich danke Dir sehr für Deine mitfühlende Antwort!

@rivabella

@aurata und rivabella: dem ist nichts hinzuzufügen.Alles Liebe Euch beiden!

@rivabella

Vielleicht konnte sie bei deiner Schwester noch nicht loslassen, weil sie noch auf dich und dein Einverständnis gewartet hat.

Es war alles richtig so. Sie bleibt ja in deinem Herzen.

@rivabella

@rivabella: Du bist unschuldig, immer unschuldig!

Es war die Entscheidung Deiner Mutter (oder einer höheren Macht) zu gehen. Und Du bist frei von Schuld am Tod Deiner Mutter.

Die Tränen können auch die Trauer Deiner Mutter zum bevorstehenden Abschied, dass es soweit ist, diese Welt zu verlassen, gewesen sein. Danke für Deine Offenheit. Lieber Gruß von Magiks :-)

meine mama lag auch im koma und hatte manchmal tränen in den augen. vielleicht haben die ärzte vor ihr schreckliche sache über sie gesgat und sie konnte nichts machen.

die tränen waren nur für dich du hast sie vor Ihrem tot zu tränen gerührt... positiv gesehn.. du hast ihr das gefühl gegeben ich libe dich und werd dich immer lieben.. das wollte sie auch wissen.. deshalb bekam sie keinen frieden... aber dann sagtest du ihr diese worte... wo du ihr alle deine liebe "überschüttest" und dann hat ihre seele dies wahrgenommen und sich bei dir mit tränen bedankt. und umarmt-vor lauter liebe.

daran kann man sehen wie sehr sie dich und die ganzen familie und freunen geliebt hat ;-) aber wirklich die tränen galten dir als dank ;-)

kopf hoch :-*

Liebe Rivabella, diese Frage und Deine Begegnung mit Deiner Mutter hat mich zu Tränen gerührt. Solche Fragen mag ich und mit einer Frage rücken wir GutenFrager alle wieder ein Stück näher und diesmal zu Dir...

Ich sitze hier mit Tränen in den Augen, weil mich das so sehr an den Abschied von meiner Mutti erinnert!

Was für unglaublich einfühlsame Worte, liebe Aurata... sie haben mich total berührt!

Und Dir, liebe Rivabella, meinen allergrößten Respekt! Du hast Dich Deiner Mutti gegenüber unglaublich liebevoll verhalten und ihr den unvermeidlichen Abschied erleichtert! Dazu gehört sehr viel Stärke und noch weitaus mehr Liebe!

@Momo1965

Schliesse mich an. Petra

Der Gehörsinn scheint bei Sterbenden besonders stark zu funktionieren. Dies schliesse ich aus einem Beispiel, welches ich einmal in der Fachliteratur über Sterben und Tod fand (als Jugendlicher hab ich mich mal damit beschäftigt). Dort stritten sich die Erben (noch bevor die arme Frau Tod war) über den Ring an der Hand der Sterbenden. Nachdem die lausige Verwandschaft kurz den Raum verlassen hatte und zurück kam hatte die Sterbende den Ring von der Hand gestreift. Was Du gemacht hast, zeigt wahre Grösse und ich habe allergrössten Respekt davor. In einer Gesellschaft, die den Tod an ihren Rand gedrängt hat kommen nur wenige mit dem Tod direkt in Verbindung. Das macht uns allen Angst vor ihm. Diese Einstellung sollte sich wieder ändern. Der Tod gehört genau so zu Leben wie die Geburt und sollte wieder zu Hause passieren. Deine Mutter hatte viel Glück, das du in dieser Stunde bei ihr warst.

Ich habe im Nachhinein den Eindruck, als wenn sie von mir erneut die "erlösenden Worte" des "Gehendürfens" hören wollte, um tatsächlich loslassen zu können! Danke für Deine Antwort.

Sie hat es mit Sicherheit mitbekommen. Das Herz hält sich in einem Bereich auf, der für den Verstand unerreichbar ist. Ihr konntet nicht miteinander reden, sie konnte dich vielleicht nicht sehen, doch ihr seid Herz an Herz, nah beieinander und das für immer. Wie du reagiert und gehandelt hast ist mehr als stark, bewundernswert.

Lieben Dank für Deine Antwort.

Ich habe in meiner Komazeit sehr viel durchlebt, geträumt und etliche Wahrnehmungen gehabt.

Oft und viel habe im Internet Berichte zu diesem Thema gesucht, aber nicht so wirklich was passendes gefunden.

Bei etlichen Tassen Kaffee, habe ich mal all´ diese Erfahrungen und Träume während meiner Zeit im Koma (Anfang Dez. 2007 - 15.Jan.2008) aufgeschrieben, bzw. bin noch dabei alles zu vervollständigen.

Denn es ist schon merkwürdig - alle diese Träume und Wahrnehmungen kann ich heute noch, wie in einer "Videothek" abrufen. So realistisch, aber auch abgedreht, das war und ist schon richtig beunruhigend und unheimlich.

Auch heute, wenn man davon jemanden erzählt, bekommt man immer wieder eine Gänsehaut.

Wenn man sonst am Morgen, nach eine Nacht mit Träumen, wach wird .... ist das Geträumte meistens schon verflogen.

Aber diese Träume und es waren sehr viele, sind immer noch unverändert im "Speicher" vorhanden.

Nun würde mich natürlich interessieren, ob jemand auch irgendwelche Erfahrungen zu diesem Thema gemacht hat, oder davon berichten kann.

Ich glaube und bin überzeugt, es ist bestimmt spannend, zu lesen wie Beteiligte, ob Patient, oder Angehörige das erlebt haben.

Genaue Erzählungen der vielen Träume, würden hier zu weit führen, aber wer Interesse hat kann mich gerne mal hier oder per Mail anschreiben.

Über Antworten und ähnliche Dinge zu diesem Thema, würde ich mich sehr freuen, denn so eine richtige Plattform, habe ich da noch nicht gefunden.

Träume und Wahrnehmungen in der Komazeit Teilweise bestimmt durch die hohen Dosierungen der Medikamente ausgelöst. Anfang Dezember 2007 bis 15. Januar 2008 (Noch nicht in chronologischer Reihenfolge)

Auch kommen hier bei der Niederschrift, sind oft noch einzelne Details, welche dann auch sehr komplex, mit den verschiedenen Traumphasen in Verbindung stehen.

Genau so sind einige Dinge in diesen Träumen, sehr eng miteinander verknüpft, oder ergänzen und erklären sich dann in späteren Träumen erst.

Auch Gespräche mit Besuchern, welche mit einem „reglosen Körper“ versucht haben Kontakt aufzunehmen, haben einige Vorkommnisse in diesen Träumen erklären können

Beginnen möchte ich mal mit einem kleinen Bericht, wie es überhaupt zu dieser Sache gekommen ist.

Denn so kann man auch den Rest, meiner Meinung nach, besser verstehen und einen kleinen aber eindrucksvollen Blick in diesen Zustand „Koma“ gewinnen.

Vielleicht erreiche ich auch Menschen, welche etwas Ähnliches in ihrem Leben erlebt haben und sich somit einige Erlebnisse, oder Träume erklären können.

Wichtig aber auch für die Angehörigen, welche wissen sollen, dass Gespräche, wenn auch nur Monologe, so wichtig sind. Dieses kann ich aber nur für meine Situation erklären, denn wie es bei anderen Patienten ist und war, kann ich leider nicht berichten.

Ich beginne im Oktober 2007, als ich wie jeder schon mal, einen Termin bei meiner Zahnärztin hatte, welche mit einer umfangreichen Behandlung, das Zahnproblem lösen konnte.

Für den Notfall, gab sie mir 3 Tabletten mit, falls doch noch Schmerzen auftauchen sollten.

Wie es dann auch kommen musste, kamen am Abend sehr starke Schmerzen und schon nach einer Tablette, welche ich dann nahm, waren sie fast weg und alles schien in Ordnung.

Bis dann die nächste Zahnbehandlung Anfang Dezember 2007 folgte. Wieder das gleiche und am Abend kamen dann ebenso Schmerzen, welche unerträglich waren.

Auch, wie schon 2 Monate vorher, nahm ich einer der Tabletten, spülte sie mit einem Glas Wasser herunter und verließ dann das Zimmer, um im Nachbarraum eine Tür zu schließen.

Doch hierzu kam es erst nicht, da ich merkte, wie mir meine Luft und der Kreislauf zu schaffen machte. Ich kippte um und kann mich nicht mehr erinnern, wie es dann weiterging.

Der herbeigerufene Notarzt, war laut Erzählungen, sehr schnell vor Ort und im Rettungswagen, wurden dann alle lebenserhaltenden Maßnahmen eingeleitet. Nach der Stabilisierung zur Transportfähigkeit, wurde ich in die Intensivmedizinische Abteilung des Marienkrankenhauses in Ludwigshafen eingeliefert.

Komplett verschlaucht (Luftröhrenschnitt) und verkabelt, konnte mich meine damalige Partnerin, dann in der Intensivstation, erstmalig am 2. Tag nach dem Vorfall besuchen.

Sie berichtete mir nach der Zeit im Koma, über DIE Besuche ihrerseits wo es auch mehrere Versuche gab, mich daraus zu wecken, die aber nicht funktioniert haben.

Aus und durch diese intensiven Gespräche, ließen sich etliche Traumsituationen lösen und erklären. Da meine Besucher den Versuch einer Kommunikation immer wieder erneut gestartet haben.

Soweit mal hier aus Köln

>>>Wichtig aber auch für die Angehörigen, welche wissen sollen, dass Gespräche, wenn auch nur Monologe, so wichtig sind.<<<

Ja, das kann ich nachvollziehen. Genau so habe ich es ja gemacht.

.

Was Dir passiert ist, tut mir sehr leid. Lieben Dank für Deine ausführliche Schilderung!

Ja! Natürlich ist das möglich ! Daran kann man nichtmal zweifeln! Nur weil sie nicht Antwortet heißt es ja nicht das sie nicht das sie dich nicht verstanden hat oder sogar geantwortet hat! Lass da die bekloppte Wissenschaft aus dem Spiel! Das ist genauso wie wenn du schläfst man nimmt alles war! Glaub mir sie hat alles mitbekommen! Sie konnte nurnicht Antworten das ihr es hören könnt! Sie hat mit ihrer Träne gezeigt das sie sich sehr darüber freut! Mein Opa starb auch er lag nur da hat sich nicht bewegt und ich habe auch mit ihm gesprochen! Man konnte am Blick sehen das er alles mitbekam! Egal ob es von der Krankenschwster kam oder von irgentjemand anderem! Ale dachten der merkt nichtsmehr der ist tot! Lalal so wie menschen eben sind! Aber da haben sie sich mächtig geirrt ! Meine Mutter agte noch du hast dich genug gequällt du hast deine Arbeit auf der Erde getan! Und direkt danach starb er in Frieden! Ohne Leidern!

Das hast du gut gemacht!