Was bedeuted "verhaltensoriginell" bzw. "verhaltenskreativ"?

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Ich denke, damit ist einfach nur gemeint, dass er sich in gewissen Situationen anders verhält als es der Otto-Normal-Bürger tun würde... denke aber nicht dass sich das auf Dinge wie den Kleidungsstil von Frauen bezieht. Wäre damit ein Psychopath gemeint, stünden da vermutlich andere Adjektive. Wenn der Psychologe dir doch bekannt ist, warum fragst du ihn nicht einfach?

Na ja, eigentlich geht es schon um mich, ich bin allerdings kein Kind mehr sondern 46 Jahre alt.

Ich bin eine Frau, passe aber in mehrfacher Hinsicht nicht in das gängige Klischee einer 46 jährigen Frau hinein.

Z.B. habe ich erst vor einem Jahr nach Medizin ein technisches FH-Studium abgeschlossen. Bastle gerne in meiner Freizeit mit meinem Microcontroller nette "Gadgets" wie z.B timer gesteuerte Beleuchtungen ... und interessiere mich relativ stark für Computer. Mich fasziniert Kernphysik und wenn ich die Gelegenheit bekomme mir einen Forschungsreaktor anzusehen, dann fasziniert mich z.B. das Phänomen der "Tscherenkow Strahlung" und ich versuche die Physik dahinter genau zu verstehen. Mit den sozial gängigen Verhaltens- und Kleidungsstereotypen kann ich wenig anfangen. Wenn ich z.B. gerne in Sportschuhen, Jeans und ungeschminkt herumlaufe dann tue ich das halt, ich habe aber auch schon erfahren, dass das von meinem Umfeld häufig negativ ausgelegt wird.

Mit persönlichen Beziehungen und "Gefühlen" tue ich mich schwer. Oft kommt es mir so vor, als ob gerade Menschen, die fachlich nicht so viel "drauf" haben sich gerne hinter der subjektiven und angeblichen Bedeutsamkeit von "Gefühlen" verstecken würden. Ich verstehe diese angeblichen "Gefühle" oft nicht oder nehme sie erst gar nicht wahr. Ich habe auch schon manchmal gehört, dass andere mich hinter meinem Rücken als Nerd bezeichnet haben - und ich bin insgeheim sehr stolz darauf.

Irritiert "fühle" ich mich dann, wenn von dem mir bekannten Psychologen Aussagen getätigt werden wie dass z.B. die sogenannte "emotionale Intelligenz" laut aktuellen Studien für das berufliche Fortkommen mindestens ebenso wichtig ist, wie die reine Fachkompetenz und generelle Intelligenz. Und dass emotional intelligente (kompetente) Menschen von ihrer Umwelt auch bezüglich Intelligenz und Fachkompetenz weitaus höher eingeschätzt/wahrgenommen werden als solche, die mit der EQ Probleme haben.

Dann denke ich manchmal, dass ich mir vielleicht doch mehr Mühe geben sollte mich in dieser Hinsicht zu verbessern - aber ich weiß nicht wie das gehen soll :-(.

@Neugiersnase007

Das, was du da beschreibst, würde ich keinesfalls als "verhaltensoriginell" bezeichnen... und wenn er das tut, dann hält er zu sehr am von der Gesellschaft geprägten Bild fest, welche Tätigkeiten und Hobbies dem Geschlecht angemessen sind. Das ist aber Blödsinn.

Sollte das hier wirklich der Fall sein, solltest du einen Wechsel in Betracht ziehen. Ob das Umfeld dir deinen sportlichen Look negativ auslegt, spielt keine Rolle - deswegen musst du dich deren Erwartungen NICHT beugen. Solange du gepflegt bist, ist alles okay. Make-Up ist eine nette Abwechslung, aber nur, weil du es nicht gern trägst, bist du nicht abnormal, genausowenig wie weil du High Heels einfach nicht magst oder lieber an technischen Gadgets arbeitest, als vielleicht hinter dem Herd zu stehen.

Das einzige, was ich als problematisch ansehe, ist dein Problem, persönliche Beziehungen und Gefühle zu verstehen oder selbst aufzubauen. Aber nicht, weil dich das unnormal macht, sondern weil es deine Lebensqualität erheblich mindern dürfte. Sollte dem allerdings nicht so sein, ist es auch nicht problematisch. Allerdings: nur weil du keinen großen Wert auf Gefühle und dergleichen legst, heißt das nicht, dass sich andere Menschen hinter der "angeblichen Bedeutsamkeit" dieser verstecken würden. Wir anderen legen Wert auf persönliche Beziehungen, weil wir uns einfach wohler fühlen, wenn wir lieben, geliebt werden und nicht allein sind. Freundschaft ist für uns ein wichtiger Bestandteil. Das macht weder dich noch uns unnormal - nur verschieden.

Psychologie sollte darauf abzielen, die Lebensqualität von Menschen zu steigern, nicht darauf, sie in Normen zu drängen oder ihnen einzureden, dass sie verkehrt sind, wenn sie sich selbst wohlfühlen. (Es sei denn natürlich, sie sind wirklich "verkehrt" und schaden mit ihrem Verhalten anderen Menschen)

Was den EQ und das berufliche Fortkommen angeht - sicher ist der da wichtig. Du kommst ohne Holzhammer wesentlich weiter. Für den Beruf spielt aber lediglich eine Rolle, dass du abschätzen kannst, wann es besser ist den Mund zu halten, dass du weißt, welche Aussagen andere Menschen eventuell verletzen (eben nicht in irgendwelche Fettnäpfchen trittst), an Betriebsfeiern teilnimmst obwohl du sie sinnlos findest... Dass du keinen großen Wert auf persönliche Beziehungen legst, hat damit wenig zu tun. Du kannst dennoch höflich zu Kollegen sein ;) ich denke nicht dass du dich dazu großartig ändern musst. Und wenn du so bist wie zum Beispiel Sheldon aus The Big Bang Theory... kannst du dir den Umgang mit anderen Menschen sicher irgendwie antrainieren, und sei es nur durch beobachten und spiegeln.

Gehe respektvoll mit deiner Umwelt um, auch wenn du ihre Gepflogenheiten nicht verstehst - aber kremple dich für NIEMANDEN um, wenn du dich wohlfühlst (und keinem anderen Menschen schadest).

@Lunanie

Danke, Du hast nett geschrieben. Das "verhaltensoriginell" bezieht sich aus seiner Sicht wahrscheinlich nicht so sehr auf den Kleidungsstil sondern darauf, wie ich mich sonst manchmal so verhalte - anscheinend anders als andere oder als von mir erwartet wird - aber ich bekommen das üblicherweise gar nicht so mit, dass ich jetzt wieder einmal etwas seltsames gemacht habe. Ich merke es nur dann irgendwie wenn mich die anderen eher meiden - weil irgendwie hätte ich schon auch gerne einen netten Bekanntenkreis und ein paar gute Freunde.

Und der vorletzte und letzte Absatz bringt es irgendwie auf den Punkt: Ich will ja andere Menschen gar nicht unhöflich behandeln oder verletzen - aber ich habe in aller Regel genau 0 Ahnung wie das, was ich gerade denke und dann auch sage bei meinem Gegenüber ankommt. Dann bekomme ich von den mutigen manchmal das Feedback, dass ich "mir kein Blatt vor den Mund nehme" oder so ähnlich und dass ich gerade irgendjemanden "verletzt" hätte - die anderen finden mich einfach nur komisch und gehen mir aus dem Weg.

Meiner Ansicht nach kann man - bzw. ich - eben nur dann respektvoll mit meiner Umwelt umgehen wenn ich ihre Gepflogenheiten verstehe - und das tue ich häufig nicht. Es ist unglaublich in wie viele Fettnäpfchen ich immer wieder ahnungslos tapse.

Ein Fachbegriff in dem Sinne ist es nicht. Es ist eine euphemistische, gutschtentaugliche Begrifflichkeit, die ein nicht nur vorübergehend autretendes sonderbares, mit sozialen Spannungen einhergehendes, erzieherisch kaum mehr zugängliches Verhalten von Kindern bezeichnet, ohne dass für dieses Verhalten auf Anhieb eine somatische Krankheit oder eine Entwicklungsbeeinträchtigung erkennbar wäre. Die nächst mildere Stufe der Bezeichnung (und die wertneutrale) ist der Begriff "Verhaltensauffälligkeit"; gemeint ist aber natürlich eine sog. "Verhaltensstörung" (ICD-10: F90–F98, also Störungen mit Krankheitswert wie v.a. z.B. ADHS und Störungen des Sozialverhaltens).

Na ja, eigentlich geht es schon um mich, ich bin allerdings kein Kind mehr sondern 46 Jahre alt.

Ich bin eine Frau, passe aber in mehrfacher Hinsicht nicht in das gängige Klischee einer 46 jährigen Frau hinein.

Z.B. habe ich erst vor einem Jahr nach Medizin ein technisches FH-Studium abgeschlossen. Bastle gerne in meiner Freizeit mit meinem Microcontroller nette "Gadgets" wie z.B timer gesteuerte Beleuchtungen ... und interessiere mich relativ stark für Computer. Mich fasziniert Kernphysik und wenn ich die Gelegenheit bekomme mir einen Forschungsreaktor anzusehen, dann fasziniert mich z.B. das Phänomen der "Tscherenkow Strahlung" und ich versuche die Physik dahinter genau zu verstehen. Mit den sozial gängigen Verhaltens- und Kleidungsstereotypen kann ich wenig anfangen. Wenn ich z.B. gerne in Sportschuhen, Jeans und ungeschminkt herumlaufe dann tue ich das halt, ich habe aber auch schon erfahren, dass das von meinem Umfeld häufig negativ ausgelegt wird.

Mit persönlichen Beziehungen und "Gefühlen" tue ich mich schwer. Oft kommt es mir so vor, als ob gerade Menschen, die fachlich nicht so viel "drauf" haben sich gerne hinter der subjektiven und angeblichen Bedeutsamkeit von "Gefühlen" verstecken würden. Ich verstehe diese angeblichen "Gefühle" oft nicht oder nehme sich erst gar nicht wahr. Ich habe auch schon manchmal gehört, dass andere mich hinter meinem Rücken als Nerd bezeichnet haben - und ich bin insgeheim sehr stolz darauf.

Irritiert "fühle" ich mich dann, wenn von dem mir bekannten Psychologen Aussagen getätigt werden wie dass z.B. die sogenannte "emotionale Intelligenz" laut aktuellen Studien für das berufliche Fortkommen mindestens ebenso wichtig ist, wie die reine Fachkompetenz und generelle Intelligenz. Und dass emotional intelligente (kompetente) Menschen von ihrer Umwelt auch bezüglich Intelligenz und Fachkompetenz weitaus höher eingeschätzt/wahrgenommen werden als solche, die mit der EQ Probleme haben.

Dann denke ich manchmal, dass ich mir vielleicht doch mehr Mühe geben sollte mich in dieser Hinsicht zu verbessern - aber ich weiß nicht wie das gehen soll :-(.

@Neugiersnase007

Ach, du bist bestimmt eine ganz Nette :-).

So pauschal kann man das sicher nicht sagen, aber meistens arbeiten wir heute ja in sozialen Kontexten, wo das (emotionale) Miteinander wichtig ist.

Wenn du etwas in dieser Hinsicht ändern möchtest, könnte ja vielleicht eine analytische Psychotherapie etwas für dich sein. Aber schau erst mal, ob das wirklich so deinen Bedürfnissen und Zielen entspricht.

verhaltenskreativ bedeutet aus meiner sicht, so wie ich es verstehe, dass er verschiedene verhaltensweisen an den tag legt. das die person sich was einfallen lassen kann.

und verhaltensoriginell sehe ich so, dass er komische, sonderbare, eigenartige oder seltsame verhaltensweisen an den tag legt.

das sind beschreibungen, diese alleine würde ich aber nicht einem nerd oder nem psychopath zuschreiben.

psychologen oder ärzte sind doch eh komisch drauf.

"Psychologen oder Ärzte sind doch eh komisch drauf" - LOL ;-)

@Neugiersnase007

Na ja, eigentlich geht es schon um mich, ich bin allerdings kein Kind mehr sondern 46 Jahre alt.

Ich bin eine Frau, passe aber in mehrfacher Hinsicht nicht in das gängige Klischee einer 46 jährigen Frau hinein.

Z.B. habe ich erst vor einem Jahr nach Medizin ein technisches FH-Studium abgeschlossen. Bastle gerne in meiner Freizeit mit meinem Microcontroller nette "Gadgets" wie z.B timer gesteuerte Beleuchtungen ... und interessiere mich relativ stark für Computer. Mich fasziniert Kernphysik und wenn ich die Gelegenheit bekomme mir einen Forschungsreaktor anzusehen, dann fasziniert mich z.B. das Phänomen der "Tscherenkow Strahlung" und ich versuche die Physik dahinter genau zu verstehen. Mit den sozial gängigen Verhaltens- und Kleidungsstereotypen kann ich wenig anfangen. Wenn ich z.B. gerne in Sportschuhen, Jeans und ungeschminkt herumlaufe dann tue ich das halt, ich habe aber auch schon erfahren, dass das von meinem Umfeld häufig negativ ausgelegt wird.

Mit persönlichen Beziehungen und "Gefühlen" tue ich mich schwer. Oft kommt es mir so vor, als ob gerade Menschen, die fachlich nicht so viel "drauf" haben sich gerne hinter der subjektiven und angeblichen Bedeutsamkeit von "Gefühlen" verstecken würden. Ich verstehe diese angeblichen "Gefühle" oft nicht oder nehme sich erst gar nicht wahr. Ich habe auch schon manchmal gehört, dass andere mich hinter meinem Rücken als Nerd bezeichnet haben - und ich bin insgeheim sehr stolz darauf.

Irritiert "fühle" ich mich dann, wenn von dem mir bekannten Psychologen Aussagen getätigt werden wie dass z.B. die sogenannte "emotionale Intelligenz" laut aktuellen Studien für das berufliche Fortkommen mindestens ebenso wichtig ist, wie die reine Fachkompetenz und generelle Intelligenz. Und dass emotional intelligente (kompetente) Menschen von ihrer Umwelt auch bezüglich Intelligenz und Fachkompetenz weitaus höher eingeschätzt/wahrgenommen werden als solche, die mit der EQ Probleme haben.

Dann denke ich manchmal, dass ich mir vielleicht doch mehr Mühe geben sollte mich in dieser Hinsicht zu verbessern - aber ich weiß nicht wie das gehen soll :-(.

@Neugiersnase007

ich vermute emotional intelligent ist man oder nicht.

dass man das nicht üben kann.

warum gehst du überhaupt zu diesem psychologen???

mach einfach beruflich dein ding und es hört sich doch super an, was du da tust.

ich bin 30 jahre alt und habe so gut wie gar keine interessen. vergaukele mein leben, beziehe rente und sitze die meiste zeit allein zuhause am pc.

das was alles über mich in meinem leben geschrieben stand, is ganz schön krass und kann darüber nur lachen.

also wenn das eine andere person sein sollte, ausser ich, ich hätte schiss vor dieser.

ich glaube ärzten / psychologen oder therapeuten nicht.

und wenn einer mal was über mich schrieb, dann hat mich manchmal interessiert, was das denn sein soll und fragte meinen damaligen therapeuten.

Der Begriff hat mit Intelligenz nix zu tun.

Es sind von der Norm zwar abweichende Verhaltensweisen, aber keine schädlichen Verhaltensweisen.