Warum werden in der Zahnmedizin große und kleine Kanülen verwendet?

2 Antworten

Die Kanülen für den Oberkiefer sind etwas kürzer, die für den Unterkiefer sind etwas länger.
Wenn im UK eine Leitungsanästhesie gelegt wird muss die Kanüle lang genug sein, bei der Leitungsanästhesie wird hinter der Zahnreihe in die Wange eingespritzt.
Dann gibt es noch etwas kürzere Kanülen für die intraligamentäre Anästhesie, mit dieser Kanüle kann man im UK die Zähne einzeln betäuben zB im fronrzahnbereich oder zusätzlich zur Leitungsanästhesie und/oder auch zum nachspritzen.
Die Geschwindigkeit des Durchflusses durch die Kanüle ist auch von der dicke der Kanüle abhängig, die Kanülen für den Unterkiefer sind etwas dicker und stärker.


Unter Infiltrationsanästhesie versteht man bei der Zahnbehandlung die lokale Schmerzausschaltung in einem Gewebe durch Einbringen (Injektion) eines Lokalanästhetikums über eine Kanüle.

Nach Injektion des Lokalanästhetikums verteilt sich der Wirkstoff durch Diffusion zwischen den Gewebspalten und gelangt so in die Nähe der Nervenfasern. Die Infiltrationsanästhesie ist eine örtliche Betäubung zur Schmerzausschaltung durch Einbringen von Anästhesie-Lösung in das Operationsgebiet selbst oder durch Umspritzung dieses Bereiches. Standardverfahren in der Zahnheilkunde für die Anästhesie der Oberkieferzähne: Eine kleine Menge Anästhetikum wird in den Wurzelspitzenbereich des entsprechenden Zahnes infiltriert. Es dringt dann durch den Knochen zum Zahn (Wurzelspitze), so dass dieser betäubt wird. Nicht für die Betäubung der Unterkieferzähne geeignet, da hier die äussere Knochenwand zu kompakt ist und das Anästhetikum nicht tief genug eindringen kann. Bei der Infiltrationsanästhesie wird das Lokalanästhetikum direkt im Operationsgebiet flächig in das Gewebe injiziert. Die Wirkung beruht auf der Blockade sensibler Nervenenden und terminaler Nervenbahnen. Durch die Infiltrationsanästhesie werden die Eigenschaften des zu operierenden Gewebes verändert und ausserdem relativ grosse Mengen an Lokalanästhetikum benötigt. Eine Sonderform ist die intradermale Anästhesie („Hautquaddel“). Bei der intraoralen Infiltrationsanästhesie wird das zu betäubende Gebiet durch einen oder auch mehrere Einstiche fächerförmig infiltriert. Die Anästhesielösung dringt dabei in den Knochen ein und betäubt nur die Zähne im gesamten Oberkiefer, sowie den Frontbereich des Unterkiefers. Die intraorale Infiltrationsanästhesie ist nicht für die Betäubung der Unterkieferzähne geeignet, da hier die äussere Knochenwand zu kompakt ist und das Anästhetikum nicht tief genug eindringen kann.


Bei der Leitungsanästhesie werden gezielt bestimmte Nerven oder Nervenbündel vor der Zahnbehandlung durch den Zahnarzt betäubt.

Bei dieser Leitungsanästhesie werden die Unterkieferzähne und Lippe der jeweiligen Seite betäubt. Die Leitungsanästhesie beim Zahnarzt dient dazu, dass die vom versorgten Gebiet betroffenen Nerven während der Zahnbehandlung bzw. eines operativen Eingriffs schmerzfrei gehalten werden. Dabei werden vegetative Fasern vorübergehend deaktiviert. Die sichere Ausschaltung von Schmerzen von grösseren Gewebegebiete durch die Leitungsanästhesie hat Vorteile gegenüber einer Vollnarkose und wird häufig bei ambulanten Operationen verwendet. Die Leitungsanästhesie ist eine örtliche Betäubung, indem das Anästhetikum ans Nervenende gespritzt wird, um das angrenzende Gebiet zu betäuben. Die Leitungsanästhesie findet Anwendung im Seitenzahngebiet des Unterkiefers und bei grösseren Betäubungsbereichen. Dabei entsteht ein Taubheitsgefühl, das sowohl Bereiche der Zunge oder auch Lippen betreffen kann.


Hier in dem Link werden viele Begriffe erklärt:
http://www.optimale-zahnbehandlung.ch/index.php/zahnarzt-angst/anaesthesie?start=5

Allein die durchfluss-geschwindikeit ... also wie schnell zb. ein "narkose-mittel" fließen muss - ist schon ein auswahlkriterium für "groß"- oder "klein" :)