Warum Vermisse ich meine Wahnvorstellungen?
Hey. Ich hatte vor ca. zwei Jahren einen Nervenzusammenbruch. Neudeutsch Psychose. Unmittelbar danach war ich in der Klinik und mir ging es langsam besser. Aber die Medikation stellte sich ein. Eine Pille die - im Nachhinein betrachtet- meine Wahnvorstellungen nicht minderte sondern mit zusätzlicher Fantasie versorgte. Als dass meinem Psychiater und mir klar wurde änderten wir die Medikation zu etwas für mich besser verträglichem. Meine Wahnvorstellungen liessen nach und ich wurde zusehends normal. Ein Zustand der Einerseits erfreuend war, aber auch ungewohnt. Ich hatte in der Zeit davor zwar Wahnvorstellungen, aber sie haben mich zu etwas -in meinen Augen- ''Besonderem'' gemacht. Nach der Einführung der anderen Medikation wurde ich rasch ''normaler'' Aber sie hat mir auch irgendetwas genommen. Davor sprudelte meine Kreativität, jetzt liegt sie brach. Will jetzt erstmal nicht ausführlicher werden aber hat jemand das Gleiche durchgemacht? Bzw. tips wie ich meine Kreativität wieder ankurbeln kann denn sie bedeutet(te) mir sehr viel.Ich war eig. schon immer ein rebellischer Freidernker aber immo kommts mir so vor als würde ich mich dem Status quo einfach ergeben. Und das gefällt mir nicht aber ich hab eben immo nicht die Kreativität und Schlagfertigkeit dem entgegenzuwirken... (für die dies wissen wollen das erste Medikament war Risperdal (oder...dol) und das Zweite, die Spritze, ist Xeplion)
3 Antworten
Ich stelle mir das so vor, wie wenn man Drogen nimmt. Natürlich ist der Zustand des Rauschs sehr, sehr angenehm. Sonst würden sich nicht so viele Leute diesem Rausch ergeben. Genau wie bei Computerspielen wird dieser Rausch aber dann zu einem Problem, wenn man sehen muss, wie man seinen Alltag meistert. Und das hat einfach Vorrang, was viele einsehen, nur manche leider zu spät.
Wenn man den Alltag nicht gemeistert bekommt, wird man versuchen, in einer Dauerwahnvorstellung zu leben, was von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist.
Wenn du dich gerade unkreativ fühlst, dann ist das bestimmt sehr unangenehm für dich. Du hast aber schon einmal die Entscheidung weg von den Wahnvorstellungen getroffen. Erinnere dich, warum. Anscheinend überwiegen die Nachteile von Wahnvorstellungen und können deren Vorteile nicht wettmachen.
Das musst du dir immer wieder vor Augen halten, genau wie trockene Alkoholiker oder Raucher.
Auch im "nüchternen" Zustand ohne Wahnvorstellungen gibt es tendenziell kreativere Phasen und unkreativere Phasen, Zeiten wo es dir etwas schlechter geht und Zeiten wo es dir etwas besser geht. Es muss für dich darauf ankommen, die Zeiten, in denen es dir etwas besser geht, schätzen zu lernen, auch wenn sie keinen Vergleich zu deinen Wahnvorstellungen bieten.
Streiche die Wahnvorstellungen als Option. Sehe es wie jemand Reiches, der all sein Geld verplempert hat, weil ihm bewusst wurde, dass es bedeutungslos ist. Er freut sich über jeden Cent, wird aber tunlichst aufpassen, nicht wieder reich zu werden.
man hasst und liebt sie sofern in grenzen konsumiert... nunja das einzige was mir hierzu einfällt ist eine aussage von nem Psychiologen über die Medikamente "Eigentlich ist es viel zu wenig erforscht, und die Medikamente werden gegeben ohne wircklich zu wissen welche reaktion man zu erwarten hat. man probiert eben aus" oder so ähnlich.unheimlich irgendwie.. Wenn du ein zwei Monate ohne die Medikamente bist, sollte es eig besser werden, was am besten hilft ablenken sozusagen eine ersatzdroge wenn man so will# Sport täglich oder, Kaugummi was auch immer bei dir Helfen mag, was dich eben auf komplett andere gedanken bringt und "fesselt"
Risperidon meinst du. vielleicht könnt ihr die dosierung herabsetzen? hast du mit deinem arzt darüber gesprochen?