Warum sind so viele Menschen gegen Tierversuche?

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Wie du richtig feststellst sind Tierversuche für die medizinische Forschung momentan unersetzlich und retten jedes Jahr Millionen Menschenleben. Das Leben dieser unzähligen Menschen über das Leben von Mäusen zu stellen macht dich gewiss nicht herzlos, im Gegenteil.

Es gibt eine Reihe von Gründen aus denen Menschen Tierversuche ablehnen. Der wohl am meisten verbreitete Grund ist schlichte Ignoranz dem Thema gegenüber gepaart mit dem blinden Vertrauen auf die Propaganda von radikalen Tierversuchsgegnern wie Peta. Deren "Schockbilder" und in der Regel frei erfundene Horrorgeschichten sind sehr Publikumswirksam, blanke Lügen wie die Behauptung dass Tierversuche bereits ersetzbar seien kommen bei jenen die es nicht besser wissen schlicht gut an. Hier muss auch der Wissenschaft ein Vorwurf gemacht werden, denn diese hat den Treiben von Peta und Co. zu lange zugesehen und deren Propaganda zu lange unwidersprochen stehen lassen. Glücklicherweise ändert sich dies langsam und mehr und meht Institutionen äußern sich zu diesem Thema: 

https://www.mpg.de/themenportal/tierversuche

Neben dieser Gruppe gibt es noch jene Menschen die tatsächlich nicht den geringsten Respekt gegenüber ihren Mitmenschen empfinden und das Leben von Mäusen tatsächlich über Menschenleben stellen. Dieses gestörte Verhältnis zur eigenen Spezies stellt aber glücklicherweise nicht die Mehrheit. 

Dieses gestörte Verhältnis zur eigenen Spezies... wenn ich sowas schon lese. Was ist mit dem gestörten Verhältnis zum gesamten Rest der Welt inklusive allem, was darauf keucht und fleucht.

Warum soll das selbstverständlich sein, dass Tiere und menschliche Minderheiten für jeden Dreck als unfreiwillige Versuchsopfer und Nutztiere herhalten müssen? Wenns sowas noch nicht gäbe, ich würd überhaupt nicht auf die Idee kommen, menschliche Krankheiten und die Medikamente dafür an Tieren zu erforschen. Noch dazu an Gesunden, eigens Herangezüchteten.

Für mich klingt DAS definitiv perverser, gestörter und ausbeuterischer als wie wenn man das an bereits erkrankten Personen - auf freiwilliger Basis - durchzuführen würde.

Und das betrifft ja nicht nur die Forschung für lebensnotwendige Medikamente. Wir wollen alle auf ewig jung, schön, schmerzfrei, beschwerdenfrei, usw. sein und dafür ist jedes (teils noch so unsinnige) Mittel recht. Aber testen dürfen das erstmal andere....  irgendwelche wertlosen Viecher zum Beispiel, da schaut eh keiner so genau hin.

Hauptsache Mensch gehts gut und besser. Also zumindest denen, die nicht in Armut leben und sich das ganze Zeug wenigstens auch leisten können. Dahinter die Sintflut...

@Cyberkitty

Du hast nichts, aber so rein gar nicht verstanden, was da eigentlich steht. 

Es geht nicht um sinnloses quälen, sondern darum, dass es nun mal leider noch nicht anders geht! Noch, nicht. Ich hoffe doch sehr, das wird sich irgendwann ändern. 

Im Übrigen ist es leicht, JETZT, wo man selbst gesund ist, große Reden zu schwingen! Wie man sieht, verzichtest du ja nicht einmal auf Strom! Und das hat nicht einmal etwas mit Gesundheit oder dem Überleben zu tun. 

Stelle dich doch bitte selbst für Versuche zur Verfügung. Damit würdest du mehr, als genug anderen Tieren helfen. Große Worte allein, hilft schon mal keinem Tier. 

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Dieser Stern ist meiner Meinung nach verdient! 

@Cyberkitty

Die Rettung von Menschenleben, notwendigen medizinischen Fortschritt als "Dreck" zu bezeichnen ist genau was ich mit gestörten Verhältnis meine.

Diese Versuche retten Menschenleben und können auch nicht durch Versuche an freiwilligen ersetzt werden. Diese Menschenleben gehen vor. Menschen sind mehr wert als Mäuse. Jedem Menschen der schon mal ein Kind an Leikämie zugrunde gehen sah ist dies klar. 

Die meisten Krankheiten sind ganz einfach durch eine Ernaehrungsumstellung und viel Sonne heilbar, das ist bekannt, aber natuerlich kann damit kein Geld verdient werden.

Ist jemand krank durch vergiftene Auswirkungen von aussen, so gibt es Methoden auch das auszuleiten und Gesundheit wieder herzustellen.

Der Koerper heilt natuerlich durch natuerliche Heilmittel, wenn sie denn bekannt sind.

Die meisten wissen das nicht, sondern haben nur gelernt, wenn krank, dann zum Onkel Doktor, der gibt mir was und ich muss aber nicht mein Verhalten oder Ernaehrung aendern.

In diesen Fall, wenn man sich nichts gutes antut, aber trotzdem weitermachen will wie bisher, dann muss man mit Symtomunterdruekung arbeiten, anstatt die Ursache zu bekaempfen.

Fuer diese Art unnatuerlicher Medikamente, brauchst du, wegen ihren Nebenwirkungen, natuerlich Tier- und Menschenversuche, bevor du das Medikament freigeben kannst, einfach deshalb, weil die Medikamente Nebenwirkungen haben, die erkannt werden muessen, sondern wuerden Menschen versterben, was nicht gewollt ist, deshalb die Versuche.

Du siehst, Tier- und Menschenversuche muessen nicht sein, aber die Menschen fordern es indirekt durch ihr Nicht-Wissen heraus, die Kranken selbst sind der Grund der Tierversuche. Alles Gute!

Aber es ist ja nicht gewollt auf die natürlichen Heilmittel zurückzugreifen. Darauf gibt es (noch) kein Patent und Firma xyz kann damit kein Geld verdienen. Nehmen wir den Versuch in der EU Naturheilmittel zu verbieten, wenn das vor ein paar Jahren wirklich so geplant war.

Wie so oft geht es um das liebe Geld und da verstehen viele keinen Spaß mehr, wenn es dann Einbrüche in der Vermarktung der chemischen Mittel geben würde.

Mal ganz abgesehen von der rechtlichen Lage kommt es eben auch drauf an, wie hoch du ein Tierleben einschätzt und ob du die Angelegenheit als Mensch betrachtest oder neutral. 

Wenn ein Tierleben für dich eben so wichtig ist wie ein Menschenleben, dann ist es auch nicht in Ordnung, für vielleicht hunderte kranke Menschen tausende Tiere zu "opfern" bzw. an diesen die Medikamente zu testen. Es kommt ja auch niemand auf die Idee, die Medikamente statt an Tieren nur noch an Menschen (gegen deren Willen) zu testen. Wieso? Weil jeder Mensch das Recht auf körperliche Unversehrtheit besitzt und daher nicht zu einem Medikamententest gezwungen werden darf.  In das Leben des Tieres darf dann genau so wenig eingegriffen werden wie in das eines Menschen (von artgerechter Haltung mal abgesehen). 

Anders ausgedrückt: Was können denn die Tiere dafür, dass Menschen krank werden? Wieso müssen diese Tiere herhalten, damit es Menschen gut geht? Der Mensch ist schließlich nicht wertvoller als die Tiere, somit haben wir auch kein Recht, Tiere für unsere Versuche zu (miss-)brauchen. Wenn wir unsere Spezies heilen wollen sollten wir auch unsere Spezies für die notwendigen Versuche heranziehen und andere Lebewesen aus dem Spiel lassen.

Um "notwendig" oder "nicht notwendig" geht es ja gar nicht zwingend, sondern darum, ob wir Menschen moralisch dazu berechtigt sind, die Versuche durchzuführen. Dass man das verneint kann ich gut verstehen, aber hier sehe ich das Ganze aus der Sicht des Menschen und bin so egoistisch, den Versuchen zuzustimmen (so lange sie sich innerhalb bestimmter Richtlinien bewegen und es sich nicht um den neuesten Nagellack handelt). Ich verurteile niemanden, der Medikamente einnimmt und nehme selbst welche, wenn ich mal krank bin. Aber besonders toll oder fair finde ich die Tierversuche trotzdem nicht. 

Warum werden Medikamente nicht an Kinderschändern und Mördern getestet?

@Sandkorn

Selber Gedanke: sind wir anderen Menschen dazu berechtigt, die Würde und die körperliche Unversehrtheit dieser Verbrecher zu verletzen? Ja, diese Menschen haben ihrerseits die Rechte ihrer Opfer verletzt (in den meisten Fällen unwiderruflich oder mit lebenslangen Folgen für das Opfer), aber gibt uns das die moralische Berechtigung, das Selbe zu tun? Was, wenn der Verurteilte doch unschuldig ist? Was, wenn er seine Tat wirklich bereut (also nicht nur weil er gefasst wurde, sondern weil er der Tragweite seiner Taten bewusst wurde und diese nun verabscheut)? Die Folgen eines solchen Testes können unter Umständen nicht mehr rückgängig gemacht werden.

Eine freiwillige Teilnahme an solchen Tests wäre denkbar, als Anreiz dafür könnte das Strafmaß verringert werden. Allerdings besteht dabei wieder die Gefahr, Täter früher frei zu lassen, die ihre Tat eben nicht bereuen und zu potentiellen Wiederholungstätern werden. Auch könnte ein Unschuldiger in die Versuchung geraten, seinen  Körper bzw. seine Gesundheit für eine geringere (und zu unrecht erhaltene) Strafe zu tauschen. 

Ja sehr oft sind Tierversuche nicht notwendig, dann kann ich es schon verstehen.Ich muß aber schon zugeben das es Ausnahmen gibt.

Ja, ich möchte gar nicht wissen für welche sinnfreien Produkte Tierversuche angewendet werden. Bei Medizin kann man sich sicher streiten und es hängt vom Einzelfall ab. Aber auch hier wird ja der Naturheilkunde zum Beispiel überhaupt keine Chance gegeben. Alles im Interesse der Profite der Konzerne, welche eben nicht an der Natur verdienen. Noch nicht.... bis man das Patent auf die Natur anmelden kann.  :-(

Hallo,

nein, Du bist nicht herzlos. Du hast jedoch eine Denkweise, die leider sehr viele Menschen teilen und die für viel Leid auf der Welt sorgt, nicht nur durch Tierversuche, sondern auch durch Ausrottung von Tierarten, Massentierhaltung und andere grausame Praktiken: Viele denken leider, dass der Mensch wichtiger oder mehr wert ist als andere fühlende Wesen.

Deswegen werden Tiere ausgebeutet, zum Spaß gequält und willentlich getötet, wenn sie uns nerven.

Bei Tierversuchen, bei denen es um Medikamente geht, ist das ein bisschen schwierig. Einerseits wird den Tieren aus Eigennutzen für den Menschen Leid zugefügt, aber andererseits ist die Absicht dahinter - nämlich Mittel zu finden, die bei Menschen oder Tieren Leid nehmen sollen - heilsam.

Ich befürworte weder die Massentierhaltung, noch die Ausrottung von Tierarten, noch die Quälerei von Tieren zum Spaß "wenn sie uns nerven". Leg mir keine dummen Aussagen in den Mund. 

@kaktusfeld

Ich habe nicht behauptet, dass Du das befürwortest. Bitte erst lesen und dann schreiben. Es ist allerdings die gleiche Denkweise - "Menschen sind mehr wert als andere Tiere" - die für so etwas verantwortlich ist.