Warum scheuen Ärzte davor zurück, einem Patienten Morphin zu verabreichen?

5 Antworten

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Hi, erstmal kostet das was. Das kann dem verschreibenden SArzt abgezogen werden. Dann macht Morphin süchtig. Letztendlich gibts da nen Schmerztherapeut, der sowas verschreibt. Leider müssen viele Patienten über 65 (Krebs) extreme Schmerzen leiden, weil Ärzte aus finaziellen oder moralischen Gründen die Morphiumgabe zu "minimieren". Solls doch ein anderer Mediziner verschreiben. Als Kassenpatient haste oft schlechte Karten. Es sei denn, zahlst das Morphium selbst. Gruß Osmond http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13683268.html Zitat: Aidspatienten werden abgewiesen, Akutkranke irren von Klinik zu Klinik, Krebsleidenden werden teure Medikamente vorenthalten. Seit Minister Seehofers Gesundheitsreform die Krankenhäuser erstmals zum Sparen zwingt, gilt der Grundsatz: Nur ein billiger Patient ist ein guter Patient.

hört sich übel an... da lese ich mich gleich mal rein.

@ceyxx

Schade osmund, das man dir keine 3 DH auf einmal geben kann! Wenn es nur solche Menschen wie dich gäbe, bekäme jeder Kranke, das Morphin, was für ihn nötig und sinnvoll wäre!

liebe Grüße, Rudi Gems

@Rudigems

Hi, lieber Rudi Gems, ich weiß zwar wie ich heiße, von daher ist es egal, wie ich angesprochen werde. Möchtest Du - oder andere - mich hier aber korrekt ansprechen, nutze bitte meinen Nick "osmond". Allerdings lege ich darauf keinen gesteigerten Wert. lgO http://de.wikipedia.org/wiki/Floris_Osmond

Hi, erstmal kostet das was. Das kann dem verschreibenden SArzt abgezogen werden

Mit Verlaub: Das ist Quatsch!

Im Krankenhaus ist Morpin eines der billigsten Schmerzmittel (transdermale Systeme mal ausgenommen). Und dass ein SArzt (soll wohl Stationsarzt sein?) irgendetwas wegen Morpingabe oder irgendeiner anderen Medikation "abgezogen" würde, habe ich in annähernd 20 Berufsjahren weder erlebt, noch irgendwo gehört.

Du solltest deine Angabe bitte belegen, dann wäre das leicht abzustellen.

@osmond

Und was genau hat diese Anekdote jetzt mit irgendwelchen (von dir offenbar vermuteten und weiter oben angedeuteten) Verhältnissen auf einer Krankenhausstation zu tun?

Meine (tägliche) Erfahrung in einer zugegeben größeren Klinik ist eine völlig andere.

Wenn Morphin sinnvoll und notwendig, dann wird es auch -ausreichend- gegeben. Gerade wenn längerfristig Bedarf besteht, sind die seit einigen Jahren etablierten transdermalen Systeme ("Schmerzpflaster") ja häufig extrem hilfreich, natürlich zusammen mit weiteren sinnvollen Therapien (Co-Analgetika, Antiemese, Bewegung etc.)

Übrigens: Ein Patient der weniger (oder keine) Schmerzen hat, kommt auch für das Krankenhaus preiswerter, weil der Pflegeaufwand dann meist geringer ist.

@beamer05

Ja,ja, diese Sprüche kenne ich. Ich kenne aber auch genügend Mediziner, um mir ein Bild machen zu können, was in einigen Krankenhäusern abläuft. Eben, Ärzte sind auch Menschen. Und wenn in den Krankenhäusern, alles Gold ist, was glänzt, dann frage ich mich, warum man regelmäßig, von den schlimmsten Skandalen aus Krankenhäuser zu hören bekommt?

Du musst hier solche Beiträge reinsetzen. Alles Andere, könnte Dich deinen Job kosten. Ich will gar nicht anzweifeln, das es in deinem Krankenhaus, vorbildlich ist, aber die Erfahrung zeigt mir, das es genügend Momente gibt, wo die Wahrheit, eher bei osmond zu suchen ist. Ich habe im Bekanntenkreis, auch einen Fall, wo einer auf diese Pflaster angewiesen ist. Die Tücke liegt im Detail. Diese Pflaster, darf nur der Patient abholen. Zur nächsten Apotheke, kann es aber killometerweit entfernt sein. Ein paar Mal war es soweit, das dem Patient, die Pflaster ausgegangen sind.

Grüße, Rudi Gems

@beamer05

Hi beamer05, meine eigenen Erfahrungen lssen mich darauf schließen. Mein bester Freund aus Jugendzeiten hat seit einigen Jahren Lungenkrebs. Er bekommt Morphium (Dosiergerät). Wie er wegen dringender operativer Tumorentfernung im Krankenhaus (Städt. Klinik Mannheim) lag, wurde ihm der Perfuser abgenommen, er bekam nur relativ wirkungslose Schmerzmedikamente. Morphium wurde ihm nicht verabreicht. Nach 7 Tagen erst kam der Schmerzarzt (1 Arzt fürs ganze Krankenhaus), der ihm die Hälfte verschrieb. Und erst auf massive Proteste hin erhöhte er dann die Dosis. lgO http://www.bergedorfer-zeitung.de/geesthacht/article135133/Schmerzarzt_Dr_Sittig_fristlos_gekuendigt_Hausverbot.html

@Rudigems

Du musst hier solche Beiträge reinsetzen. Alles Andere, könnte Dich deinen Job kosten

Entschuldige, aber DAS ist nun wirklich Bullshit!

Ich MUSS hier genau GARNICHTS an Beiträgen reinsetzen, und um meinen Job mach' dir mal bitte keine Gedanken. Was ich in diesem Forum reinschreibe findet ja wohl nicht umsonst pseudonym statt. Und du wirst in meinen hunderten von Beiträgen ganz sicher(!) keinen finden, der meinem Job lobhudelt. Habe ich definitiv nicht nötig, und von daher fände ich es nett, wenn du solche Unterstellungen einfach lassen würdest.

Danke!

Und weder habe ich irgendwo unterstellt, es sei "alles Gold" im System (warum sonst würde ich z.b. hier versuchen, den einen oder anderen -gelegentlich als hilfreich empfundenen- Beitrag reinzusetzen), noch behaupte ich, daß in unserem "Etablissement" immer alles prima läuft.

Und warum man "Regelmäßig" von Skandalen im Krankenhauswesen hört? Weil die zig-Millionen normalen, hilfreichen Behandlungen keine Medienmeldung wert sind ("only bad news are good news"), aber vermutlich wußtest Du das eigentlich schon selbst...

Das System qualifizierter Schmerzbehandlung ist leider noch immer nicht wirklich flächendeckend ausgebaut, ein Mangel, der innerhalb der Medizin vieltausendfach beklagt wird, aber die Ärzte wachsen nicht auf Bäumen, die Zulassung ist mit reichlich Hürden gespickt und die Politk interessiert's einen feuchten Dreck! Wenigstens hat die Einrichtung von "home-care" Ärzten, häufig an onkologischen Praxen angebunden, deutliche Fortschritte gemacht, und diese sind eigentlich immer auch hochkompetent in Schmerztherapie.

Und das Gewese um die Verordnung von BTMs erleichtert das Ganze auch nicht eben...

Also, mitnichten alles "Gold", aber eben auch nicht alles "Skandal".

Danke für den Stern, lgO

Tatsächlich ist der Umgang mit Morphinen schon vernünftiger geworden! Ich kann Dir als Beispiel meine Tante nennen: schwer krebskrank im Endstadium. Und permanent nahezu unerträgliche Schmerzen. Die Ärmste hat elendig verrecken müssen - weil man ihr bei Weitem nicht so viel Morphium und ähnliches gegeben hat, weil es ja "süchtig machen" würde. Dass das bei einem sterbenden Menschen ja wohl völlig nebensächlich ist, war seinerzeit völlig belanglos.

Von daher ist es jetzt im Verhältnis relativ "locker".

Allerdings macht es einen Unterschied, auf was für einer Station im Krankenhaus man ist. Bist Du auf einer Intensiv, dann ist der Zugriff auf so hochpotente Mittel auch schneller als auf einer "Normalstation".

Mensch das mit deiner Tante tut mir leid!

In meinem Fall ging es um meinen kleinen Bruder. Er war damals 10. Er war wegen einem Blinddarm-Druchbruch und einer darauf folgenden schweren inneren Infektion im Krankenhaus, und wurde Operiert. (Natürlich war er auf der Intensivstation)

Er hat nachher Tagelang vor schmerzen geschrien! Ich konnte den Besuch nicht aushalten - erst sieht es normal aus, doch plötzlich fängt es an, er schreit wie am spieß, sein Puls schießt auf 240, die Ärzte tummeln sich um sein Bett und ich werde rausgeschickt.

Auf Morphin haben die Ärzte allerdings verzichtet, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann! Ich meine es wäre sogar sinnvoll gewesen, ihn die ganze Zeit über unter Narkose zu halten, das hätte dieses traumatische Erlebnis erspart!

@ceyxx

Tja, meine Tante war auch nur eine von Vielen, denen es so ging - unvorstellbar.

Aber wo Du von Deinem Bruder erzählst: ich selbst war auch mal im Krankenhaus, OP usw. und so schreckliche Schmerzen, dass ich mich selbst bewusst kaum noch an etwas anderes erinnern kann. Allerdings kam dann mein Mann ins Krankenhaus - sah mich - und dann wurde es da richtig turbulent (habe ich mir hinterher erzählen lassen). Denn die Schwester meinte, ich würde ja schon Schmerzmittel bekommen und wollte alles so belassen. Mein Mann hat das nicht akzeptiert sondern gefordert, dass in spätestens zwei Minuten der Arzt im Zimmer steht oder aber es würde gleich laut auf der Station werden... Der kam dann übrigens auch.

Ich fürchte, das Hauptproblem liegt hierin: die Ärzte legen die Dosis Schmerzmittel fest. Sind aber nicht vor Ort. Reichen die Medikamente für den betreffenden Patienten nicht aus, bekommen die es gar nicht mit, sondern Schwestern und Pfleger. Und von denen widerum hängt es ab, ob sie den Arzt noch einmal "belästigen" - denn eigenständig die Dosis erhöhen oder gar andere Medikamente zu verabreichen ist ja nicht angesagt.

Hmmm, das ist eine schwierige Frage. Insgesamt hat du leider recht, in vielen Krankenhäusern ist es mit der Schmerztherapie so eine Sache. An größeren Kliniken mit viel Erfahrung ist es mittlerweile relativ leicht, an hochpotente Schmerzmittel zu kommen, aber gerade unerfahrene Ärzte trauen sich nicht unbedingt immer, gleich zum Morphium zu greifen. Der Grund ist (wie du richtig sagst) eher nciht die Möglichkeit einer Abhängigkeit, sondern die zum Teil sehr massiven Nebenwirkungen. Morphin und andere Opiate sind allesamt Abkömmlinge des Opiums (oder rein künstlich erzeugte Medikamente mit ähnlichem Wirkschema) und verursachen als solche Übelkeit, Juckreiz und Darmprobleme bis zum Darmverschluss (ein Hauptproblem bei Krebspatienten mit hohen Morphin-Dosen), Blutdruckabfälle und noch einiges anderes - das gefürchtete hauptproblem ist aber, dass Opiate den Atemantrieb lähmen und müde machen. Daran sterben auch die Junkies mit dem goldenen Schuss: Sie ersticken einfach, weil sie einschlafen und vergessen zu atmen. So was kommt beim Untrainierten natürlich in viel geringeren Dosen vor, als beim Süchtigen, so dass es (zumindest theoretisch) sein kann, dass ein Patient nachts im Krankenhaus nach viel Morphium (oder ähnlichem ) zwar schmerzfrei, aber eben auch ein bisschen tot ist, weil auf einer normalen Station nicht alle zwei Minuten geschaut werden kann, ob der Patient noch atmet. Ich gebe dir allerdings recht, dass man grundsätzlich mehr für Schmerztherapietun könnte. Es gibt alternative Medikamente, z.B. ist das von dir angesprochene Buprenorphin ein Partialagonist, der zwar ähnliche Wirkung entfaltet wie Morphium, jedoch weniger Nebenwirkungen hat. Ich bitte aber um Vorsicht, immer gleich nach den harten Drogen zu rufen. Es gibt viele Schmerzmittel, die nicht gleich Opiate sind. Ein Arzt tut gut daran, zunächst mal alle Möglichkeiten auszuschöpfen, bevor er zu den wirklichen Hammern greift. Morphin oder seine Verwandten sind also erst als Gipfel eienr langen Reihe von Möglichkeiten der Schmerztherpaie zu verstehen. Im Falle deines Bruders, der ja scheinbar eine Bauchfellentzündung hatte (hab ich unten richtig gelesen?) wären Opiate allerdings tatsächlich angebracht gewesen, ich kenne den Fall zwar nicht direkt, aber das tut schon weh..,..

Oh man, erstens geben sich süchtige nicht täglich ne ** über**dosis! Und auch wenn du es vllt. nicht verstehst, du kannst tatsächlich von einer spritze abhängig sein!

Ok, täglich nicht, aber alle berauschenden Dosen, das sind Dosen ÜBER den Therapeutischen Dosen, sind Medizinisch gesehen ÜBERDOSEN.

Und ich kann es gut verstehen, wenn jemand nach eine Spritze Heroin(Ist ja dem Morphin SEHR ähnlich) abhängig wird. -Weil man nach diesem geilen Trip gleich lust auf noch einen hat!

Aber im Krankenhaus läuft das nicht so! Da krigste ja nicht auf Wunsch ne Spritze, da wird alles überwacht - so dass es NICHT zu einer Abhängigkeit kommen kann.

@ceyxx

Doch, zu einer psychischen und körperlichen! Entzugserscheinungen kann man bekommen, das will man vermeiden, indem man ihnen keine gibt

@qqqqp

Bei einer längeren Behandlung ja, aber in Filmen geht es doch nur um EINE Spritze!

Ich habe mehr oder weniger Erfahrungen auf dem Gebiet, und es wäre für mich völlig neu zu Erfahren, dass EINE Spritze unter Klinischen Bedingungen abhängig macht.

Morphin ist ein Opioid, eine Abhängigkeit entwickelt sich schleichend über Wochen, Monate hinweg. Sicherlich wird der Patient nach dem Abklingen der Wirkung das Morphin ein wenig vermissen... aber das wärs dann auch.

Oh Mann so viel wissen !!! ich habe ewig gebraucht etwas gegen meine Bauchschmerzen zu bekommen das nicht blöde im Kopf macht sondern nur den Schmerz drückt !!! Aber wenn ich hier mannche Beiträge sehe .... Da platzt mir echt der Ar... auf !!!! Der eine haut sich des Zeug zum Spaß rein der andere meint dass niemand sowas wirklich braucht !!! .... Naja ich bin froh das es sowas gibt und ich das auch bekomme !!! Nur es ist so lästig immer Spritzen und Ampullen dabei zu haben !!!! Es gibt viele Ärzte die es nicht verschreiben weil se sich nicht aus kennen und oder Angst haben einen abhängig zu machen !!! Und da braucht mir keiner erzählen dass sowas nicht abhängig macht !!! Ich weiß es besser und es kotzt mich an ... !!!