Warum rauchen viele Raucher bei Stress?

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Nikotin erzeugt zwar ein entspannendes Gefühl - in Wirklichkeit ist der
Körper durch den Konsum jedoch nachhaltig gestresst, denn Nikotin ist
ein hochwirksames Zellgift. Nikotin hat eine stimmungsaufhellende und
beruhigende Wirkung und erreicht innerhalb Sekunden die entsprechenden
Schaltstellen im Gehirn, die ein Wohlgefühl erzeugen.

Dementsprechend stellt sich zunächst ein positives, beruhigendes Gefühl
ein, das allerdings nur so lange anhält, wie das Nikotin dem Gehirn diese Beruhigung "vortäuscht". Sobald die Nikotinspeicher wieder leer sind, entsteht das Bedürfnis, zu rauchen, um diese erneut aufzufüllen. Die empfundene Entspannung resultiert also daher, dass durch das Rauchen die unangenehmen Entzugserscheinungen verschwinden.

Hi,

das ist auch Kopfsache. Die Zigarette steuert das Belohnungssystem im Gehirn, man entspannt prinzipiell, da die Entzugserscheinungen verschwinden. Ich muss sagen, ich fühle mich danach besser/entspannter, aber wohl auch weil man wieder seinem gewöhnten Belohnungssystem nachgeht, man beschäftigt ist und runterkommt. Andere gehen an die frische Luft oder trinken auch einen Kaffee (hat auch keine entspannte Wirkung), aber man macht etwas, was eben für sich selbst eine "Auszeit" ist.

Könnte man nicht eine E-Zigarette mit Wasserdampf befüllen und den gleichen Effekt erzielen? So könntest man weiterhin sein "Ritual" pflegen und es wäre gesünder.

@mulano

Habe ich persönlich noch nicht probiert, da aber in der Raucherecke tatsächlich mehr und mehr E-Zigaretten auftauchen schätze ich schon, dass es klappen kann. Das Rauchen ist weniger eine körperliche Sucht als eine mentale Sucht. Und solange man seinen Gewohnheiten nachgehen kann, vermisst man das Nikotin gar nicht soo sehr (bzw. diese körperliche Entzugserscheinung ist nach 1-2 Wochen weg). Das was Ex-Raucher vermissen ist das Rauchen in Situationen, in denen sie sonst geraucht haben.

http://www.nikotinpraevention.de/was_ist_rauchen/stress.html

Die Entspannungswirkung von Drogen erscheint Abhängigen umso stärker, wenn äußere Stressfaktoren hinzukommen: Sie empfinden dann den Entzugsstress und den äußerem Stress kumuliert, also in der Summe. Der Konsum der Droge reduziert die Gesamtmenge an Stress scheinbar, und so ist es kein Wunder, dass Süchtige es für entspannend halten, wenn sie ihr Suchtmittel zu sich nehmen.

Auf Raucherinnen und Raucher wirkt Nikotin entspannend, wenn sie längere Zeit nicht geraucht haben, weil das Nikotin in die dämpfende Schutzvorrichtung der Rezeptoren eindringt und wie durch Ohrstöpsel leiser wird und die Wirkung von Wohlfühlinformationen simuliert.

Es heißt ja immer Zigaretten beruhigen wenn man gestresst ist. Was viele aber übersehen ist, dass die Zigaretten in Wirklichkeit selbst Stress im Körper auslösen da dieser nach einer kurzen Zeit wieder nach Nikotin verlangt. Da dieses Verlangen mit der nächsten Zigarette gestillt wird, fühlt man sich eine kurze Zeit entspannter. Seit ich nicht mehr rauche bin ich allgemein viel gechillter :)

Und da man durch Nikotin immer abhängiger wird, werden die Abstände zwischen den Zigaretten auch immer kürzer.

@mulano

Find ich gar nicht. Ich rauche seit 16 Jahren. Als ich noch in der Wohnung geraucht habe, habe ich schon oft geraucht - jetzt wo ich auf den Balkon gehe rauche ich manchmal auch 4 Stunden nicht. Wenn ich arbeite bin ich total fokussiert, da rauche ich dann wenn Zeit ist. Ich kann auch mit Nichtrauchern nach dem Essen 2 Stunden ohne Rauchen sitzen bleiben, mit Rauchern tut man das automatisch nicht ohne direkt nach dem Essen zu rauchen. Und ich bin starker Raucher, aber die Abstände zwischen den Zigaretten ist eher situationsgebunden.

@mulano

Das stimmt gar nicht.

Sonst wäre ja jeder Raucher Kettenraucher u dem ist nicht so

Ich rauche über 20 Jahre mit unterbrechungen und meine Menge ist immer gleich geblieben....ich rauch nicht mehr u nicht weniger u kann auch mal zwei std inner Kneipe ohne Zigarette sein da man da ja eh net rauchen darf.

Auch auf Arbeit muss man sich an Regeln halten u Rauchen wann es vorgeschrieben ist.

Da ich eh nur draußen rauche bin ich manchmal auch zu Faul meinen  Hintern zu erheben wenns grad so gemütlich ist^^

Aber klar. Wenn ich bei Freunden bin bei denen drinne geraucht wird greift man mal öfters zur Zigarette, ist in Gesellschaft einfach schöner^^

Stimmt.

Das ist Situationsabhängig, da hast du Recht. Aber bei Leuten, die gerade erst angefangen haben werden die Abstände anfangs schon erstmal kürzer. Als ich damals angefangen habe, war ich bei 2-3 täglich und dann naxh ner Zeit bei mind. 10.

Nicht (Nor-)Adrenalin führt zur Stressverminderung, sondern das Befriedigen des Belohnungssystem, dem das beim Rauchen ausgeschüttete Hormon Serotonin zugrunde liegt.

Nikotin macht abhängig - und wer sich durch den Nikotinkonsum belohnt fühlt, fühlt sich auch häufig weniger gestresst. Auch ein Alkoholiker fühlt sich nach dem wiederholten Alkoholkonsum belohnt und gut.

Fakt ist aber - Nikotin hilft zwar gegen Stress bei Rauchern, nicht aber bei Nichtrauchern, genau aus den genannten Gründen. Hormonell kann man zwischen Nikotin und Stress keine tatsächliche Verbindung aufbauen.

Ich wünsche Dir alles Gute.