warum machen mich Freunde und Familie manchmal so aggressiv und doch so traurig?
Ich habe seit Jahrzenten gute Freundinnen, einen Sohn mit seiner Familie und Bekannte. Mit allen pflege ich mehr oder weniger regelmässig telefonischen und persönlichen Kontakt. Nun stelle ich in den letzten Monaten eine ganz schlechte Eigenschaft an mir fest. Je länger je öfter nerven mich einige meiner Freunde, deren Tun und ihr Gesagtes manchen mich richtig aggressiv und bösartig, auch wenn es mich gar nichts angeht. Und zwar sind es genau die Leute, die mir eigentlich am nächsten stehen und mit denen ich am meisten Kontakt habe. Ich kann mich zwar noch ziemlich zurückhalten, werde aber oftmals zynisch und wenn ich aufgelegt oder heimgefahren bin, fühle ich mich schlecht. Am Schlimmsten finde ich es auch, dass ich zu meiner dreijährigen Enkeltochter nicht den richtigen Zugang finde. Ich weiss es liegt an mir. In meinen Augen wird sie von ihren Eltern dermassen "hochgejubelt" und in den Mittelpunkt gestellt, so dass ich da irgendwie hilflos mit sie ignorieren reagiere. Ja und umgekehrt natürlich auch. Sie spürt das und geht auch nicht auf mich zu, es ist schon fast wie ein gegenseitiges ausspielen. Ich bin neidisch, fühle mich ausgeschlossen und schaue traurig zu, wie sie prächtig mit den anderen Grosseltern harmoniert und verschliesse mich weiter und weiter. Nach jedem Besuch bei ihnen bin ich auf dem Heimweg tottraurig und kann doch nicht über meinen Schatten springen. Ich frage mich, ob ich meinen Sohn mit Familie einfach mal einige Monate nicht mehr besuche und danach schaue, ob sich auf beiden Seiten etwas verändert hat. Ich habe mal versucht zu sagen, dass ich finde, dass sie das Kind zu sehr verwöhnen und ihr so nicht unbedingt einen Gefallen tun, aber da bin ich auf total taube Ohren gestossen. Auch bin ich jetzt so weit, dass ich wahrscheinlich diejenige bin, die alles falsch sieht und mit der etwas nicht stimmt. Ich weiss nur nicht wie und wo ich da Hilfe bekomme. Kann sich irgend jemand von euch ein ganz klein wenig in mich hineinversetzten? Danke für Antworten
2 Antworten
ja, das kenne ich gut. beobachte mal, wann das genervt sein bei dir anfängt. sind es die hohlen phrasen, oder die ewig gleichen geschichten? nur bei nahestehenden personen fällt uns das auf, meistens jedenfalls, weil wir sie so gut kennen. der, der ein "geordnetes" system kritisiert, liegt immer falsch ;-) eine pause ist sicherlich förderlich für beide seiten. es ist eine enorme herausforderung, nicht unangemessen zu reagieren. aber das kannst du üben. sofort, wenn du dein genervt sein spürst, dem gefühl nachgeben und es aussprechen. dann knuddelt es sich nicht zu einem turm auf. übe es mit anderen freunden wo es vielleicht auch ab und zu zu solchen situationen kommt. viel erfolg!
danke dir glasstoepsel, du beschreibst es so gut und auch richtig, man resp. ich sollte es sofort aussprechen wenn ich mich genervt fühle. Es sind wirklich die hohlen und leeren Aussagen, die immer und immer wiederkehrenden Dinge. Vor allen Dingen dann, wenn sie mit diesen Dummheiten auch noch koketiert, einfach blöd. Danke und schönen Tag
Hallo liebe Abendsonne66.........du beschreibst ein sehr emotionales Abbild deiner Gefühle, die dich traurig und unzufrieden machen. In VIELES kann ich mich sehr gut hineinversetzen.....
Wir können nur eine relativ ausgeglichene Mutter und Oma und auch gute Freundin sein, wenn wir selber innerlich zufrieden sind, Hobbys pflegen und für uns selber Aufgaben finden, die uns zufriedenstellen und einen Lebnssinn im alltäglichen Leben finden und ausführen lassen.
Nur wenn du für dich selber deine ganz eigene Zufriedenheitsformel findest, dann wird Neid, die Unzufriedenheit, innere Aggressivität und Zynismus weichen und du begegnest deinem Umfeld relaxter und ausgeglichener.
Schau einfach in den Spiegel und frage....warum bin ich so, was läuft falsch........aktiviere deine positiven Gedanken und filter die negativen Ursachen heraus. Wir stehen doch oft selber neben uns und wissen dann warum haben wir uns so plötzlich verändert, was fehlt zur eigenen Zufriedenheit.
Wir müssen in erster Linie das tun, was uns gut tut.... das bewirkt innere Harmonie und Einfühlungsvermögen.......was nicht heissen muss, auf die eigene Meinung und das ehrliche Wort zu verzichten.....nur ebend anders verpackt, so dass es auch ankommt und Gehör findet.
Was deine Enkelin betrifft, so geht es nicht nur dir so....heutzutage werden sie sehr verwöhnt, bekommen alles und dürfen fast alles........aber wir haben uns früher auch nicht in die Erziehung reinreden lassen,,,,,,,aber die Ohren trotzdem gespitzt bei Kritik und sie in unsere Handlungen machmal bewusst oder unbewusst eingebettet. Heutztage haben wir eine ausgeprägte Konsumgesellschaft, da ist vieles ausgeprägter und vielleicht auch schwerer.
Ich unterhalte mich mit meinen Enkelkinder kindgerecht auch kritisch und erkläre Handlungsweisen, die sie zum Nachdenken anregen.......ich kann ihnen nicht alles KAUFEN und tu es auch nicht...das WARUM erkläre ich ihnen, auch was man in Ehren halten soll, den Eltern mal HELFEN; sein Zimmer mal aufräumem.......oder wenn sie bei mir mal SCHLAFEN, gibt es in meiner Wohnung Dinge, die sie Zuhause ausleben dürfen, aber nicht bei mir......zum Beispiel auf dem Sofa laufen und Springen, nur fernsehen oder am Computer hocken, beim Einkauf immer was HABEN wollen....und und und.. Ich nehme Märchenfime auf, die wir gemeinsam schauen, suchen im Internet Malvorlagen raus und drucken sie aus, die dann gemeinsam oder jeder allein ausmalt.... und wir sitzen und spielen Spiele.
Ja, die Eltern sind dann immer wieder verblüfft, dass VIELES bei mir geht, bei ihnen aber nicht........umsetzen tun sie es aber auch nicht........es hilft aber nicht ihnen immer den Spiegel vorzuhalten, dann ist es wie bei dir, man stösst auf taube Ohren.......also mische ich mich direkt nicht ein, denn alles machen sie ja auch nicht falsch und sie müssen es selber lernen sich als kleine Familie zu behaupten und Erfahrungen selber sammeln.
Ich rate dir, grenze dich nicht selber aus....suche deinen eigenen Spass und eigene Freude, dann wirst du ausgeglichener und siehst alles nicht mehr so GRAU in Grau, weisst wann und wie du das rechte Wort zum rechten Zeitpunkt findest.......konzentrierst dich aber im Prinzip auf dich, dass Harmonie und Zufriedenheit in erster Linie dein Herz füllt, dann schwappt es auch auf dein Umfeld über.......in diesem Sinne glaube immer an dich und viel Glück LG elenore
hallo zusammen und danke für eure Antworten. Ich spüre zwischen den Zeilen Verständnis, aber natürlich auch mehr Tadel und das verstehe ich. Aber wisst ihr, es ist nicht leicht, hier alles genau bis ins Detail wiederzugeben, damit ihr die Situation genau erkennt. Ich hacke übrigens nicht auf der Kleinen herum, sondern bin ruhig und zurückhaltend wenn ich bei ihnen bin. Darum komme ich nicht an sie heran, weil ich nicht bei allem was sie macht, sagt, singt, tut oder nicht tut, auch sofort mitklatsche, mitjuble und ihr das Gefühl gebe, sie hätte mit einer kleinen Drehung gerade die Welt angehalten. Ich habe einfach Angst, dass sie mit so viel Eingehen auf sie zu einer Zicke mit viel zu viel Selbstwertgefühl erzogen wird. Aber ich muss sagen, ich verstehe nicht allzu viel von Kindern, nur macht es mir etwas Angst. Natürlich komme ich mir nach so einem Wochenende zurückversetzt aber auch schlecht vor, also bin ich traurig weil ich es wieder einmal nicht geschafft habe. Was meine manchmal zynischen Antworten und Agressivität bei speziell einer meiner Freundinnen anbelangt ist es so, dass diese immer und immer, ja wirklich immer wieder mir die gleichen Dinge erzählt, zusammenhangloses Zeug sprudelt aus ihr heraus und was sie alles schon wieder nicht in den Griff bekommen hat oder was alles falsch läuft. Ich kenne sie über 35 Jahre und eigentlich war alles immer gut. Aber jetzt im Alter kommen da Mödeli auf, die blöd sind. Und das schlimme ist, sie sonnt sich dann auch noch in diesen unzulänglichen Dingen, das nervt, weil wir jeden Tag telefonieren. Irgendwo habe ich sie gerne, aber oftmals ertrage ich sie einfach nicht so gut. Ich bin eine Frau, die vieles richtig machen möchte und ganz viel auch über ihre eigenen Fehler nachdenkt. Ich bin auch schon alt, lebe mit meinem Hund alleine und habe sehr viel Zeit. Nur manchmal frage ich mich oftmals, was fehlt mir, dass ich nicht alles so entgengennehmen kann wie es ist. Neige ich zu Depressionen oder bin ich nur unzufrieden. Danke und schönen Tag.