Warum gibt es so etwas wie hypochdrie (Hirnblutung, Schlaganfall etc.) und was kann ich gegen meine Ängste machen?
Moin, und zwar leide ich unter starken Angststörungen was Krankheiten angeht. Es ist so schlimm das ich mich am liebsten isolieren würde da ich Angst habe das bei gewissen Tätigkeiten etwas passiert. Meine Ängste beziehen sich größtenteils auf Sachen die das Gehirn betreffen (Hirnblutung,Schlaganfall und Tumor).
Ich habe schon seit einiger Zeit immer Mal wieder komisch Symptome im Kopf dazu gehören: stechen, ziehen, brennen,Druck, Kopfschmerz, pulsieren, Schwindel usw.
Mein Ärzte ( Hausarzt, Kardiologe und Krankenhaus) meinten auch alle wäre es was schlimmes würde sich das nochmal ganz ganz anders anfühlen. Und genau da kommen wir zu dem Punkt ich weiß nicht wie es sich anfühlt und das macht mir Angst das ich unvorbereitet bin wenn es passiert. Ich habe extreme Angst morgen auf Arbeit zu gehen weil ich dann 8 Stunden mich so in Gefangenschaft fühle, da ich es nicht so mag über Beschwerden zu reden.
Ausserdem das nervige ist ich Google immer, das ist wie ein zwang um rauszufinden ob ich es habe oder nicht. Und obwohl mein Arzt mir versichert das es extrem selten ist und auch laut Google auch selten ist, ist man trotzdem die ganze Zeit von Erfahrungsberichten umgeben so das es sich so anfühlt als wäre es etwas was häufig vorkommt.
Und jetzt meine Frage, was kann ich tun das ich nicht immer dran denke oder wie soll ich meine Symptome bewerten, damit ich nicht immer panisch werde und was wenn ich doch Mal panisch werde?
Zumal ich bin mir sogar sich zu wissen woher das alles kommt. Bin höchstwahrscheinlich ziemlich verspannt im Nacken und der Schulter. Dies äusserd sich meist durch stechen ziehen kancken im Kopf bei Bewegungen kopfschmerz und Druck im Kopf. Ausserdem hab ich anscheind was mit dem Kiefer da dieser beim Reden oder essen auch hin und wieder knackt. Dazu habe ich noch eine leichte Nasennebenhöhlenentzündung und ich denke halt das die Symptome davon hält was schlimmeres sind.
Meine jetzigen Symptome sind z.b. leichtes unwohl sein, Druck im Kopf leichter Kopfschmerz und ziehen und stechen im Kopf und manchmal links oder rechts so ein kurzes flimmern im Auge.
Wie würdet ihr das neutral gesehen bewerten?
3 Antworten
Hi,
Ich kenne deine Ängste leider zu gut. Um dir mal etwas zu verdeutlichen: Ich wurde mitten in der Nacht von extremem Unwohlsein, Pipsen im Ohr und Herzrasen aufgeweckt...dies ging dann so weit dass es mir Schwarz vor Augen wurde & ich eine extrem Übelkeit + Luftnot verspürte. Die klassischen Symptome also für einen Herzinfarkt (auser der Schmerz). Also wurde ich vom Krankenwagen abgeholt (mit einem Puls von 169) und habe mein Leben schon an mir vorbeiziehen sehen. Ich durfte mich dann jeglicher Untersuchung unterziehen die du dir Vorstellen kannst...mit dem Ergebnis dass Organisch alles super ist. Ich wollte es, wie du, nicht glauben. Aber dann ging ich zur Psychotherapie und nach einiger Zeit (als mir klar wurde dass es mein Kopf ist der das alles auslöst) hatte ich diese Symptome nichtmehr. Du siehst also zu was deine Psyche fähig sein kann...da sind deine Beschwerden noch fast harmlos (natürlich trdzm nervig). Wenn es dich wirklich stört und du keine Ruhe mehr bekommst, dann begib dich in Psychologische Betreuung. Da ist nichts schlimm oder peinlich dran & du wirst sehen dass der Spuk ein Ende haben kann.
Das mit der Verspannung kann natürlich auch mit einigen Symptomen einhergehen, da hilft meistens gezieltes Training bzw. Physiotherapie.
Du hast ja schon mal sehr richtig erkannt, dass es sich bei dir um Hypochondrie handelt, ein wichtiger Schritt.
Als nächstes solltest du dich in psychiatrische Behandlung begeben, notfalls auch stationär.
Dies habe ich zur weiteren Behandlung gefunden:
Kognitiv-behaviorale Psychotherapie: Hauptteil
Die eigentliche Therapie konzentriert sich auf zwei Schwerpunkte: Zum einen soll die verstärkte Wahrnehmung von Missempfindungen bearbeitet werden, zum anderen gilt es, das Verhalten des Patienten anzupassen.
Der erste Schwerpunkt zielt darauf ab, die Wahrnehmung der körperlichen Missempfindungen, die fehlinterpretiert eine schwere Angst auslösen, zu verändern. Um dies zu erreichen, werden alternative Erklärungen für die Missempfindungen erarbeitet. Dies kann anhand verschiedener Experimente erfolgen.
Eines dieser Experimente ist die sogenannte somatosensorische Verstärkung. Sie beruht auf der Annahme, dass die Wahrnehmung (-sensorisch) der Symptome (somato-) auf einer verstärkten Aufmerksamkeit basiert. Um dies zu verdeutlichen, wird der Hypochonder aufgefordert, sich einen Tag lang auf einen nicht betroffenen Körperbereich zu konzentrieren, zum Beispiel auf einen Fuß. Prompt wird dann meist über verschiedene Symptome wie Schmerz oder Kribbeln berichtet. Gemeinsam werden dann neue und realistischere Erklärungen für diese Empfindungen gesucht.
Zusätzlich wird die Verbindung zwischen Angst oder Panikattacken und auslösenden (Stress-)Faktoren bei der Hypochondrie aufgedeckt. Dazu können zum Beispiel Krankheitsangst-Protokolle geschrieben werden. Mit deren Hilfe können Zusammenhänge zwischen Stress und Krankheitsangst aufgezeigt werden.
Ziel aller Verfahren ist die Erarbeitung von alternativen Erklärungen für die Symptome, die beim Hypochonder die Angst, krank zu sein, auslösen. Bei Rückenschmerzen wäre das zum Beispiel eine dauernde Fehlhaltung.
Der zweite zentrale Ansatzpunkt der Psychotherapie bei Hypochondrie ist das Reduzieren des sogenannten sicherheitssuchenden Verhaltens. Zu diesem Verhalten zählt das häufige Untersuchen des eigenen Körpers, das ständige Verlangen nach Rückversicherung und das Vermeiden von Gesundheitsthemen und -orten wie Krankenhäusern. Diese Verhaltensmuster geben dem Hypochonder kurzfristig Erleichterung. Da der Patient sie aber oft immer wieder wiederholen muss, um sich sicher zu fühlen, wird sein Leben deutlich beeinträchtigt.
Um hier Abhilfe zu schaffen, soll der Hypochonder zunächst die Art der Rückversicherung beschreiben. Das kann zum Beispiel das ständige Absuchen der Haut aus Angst vor Hautkrebs sein. Zusammen mit dem Therapeuten werden Konsequenzen dieses Verhaltens analysiert. Auf dieser Basis kann eine Absichtserklärung erarbeitet werden, die im weiteren Verlauf weiter spezifiziert wird. So kann zum Beispiel festgelegt werden, dass der Hypochonder seine Haut nur noch einmal im Monat eingehend untersucht. Dies muss mit verständlichen Argumenten untermauert werden. Es ist wichtig, dass der Hypochonder darüber ein Protokoll führt. Dies ermöglicht die nachträgliche Rückversicherung für ihn selbst, aber auch die Analyse von Rückfällen in alte Verhaltensmuster.
Ebenfalls sinnvoll bei der Behandlung von Hypochondrie ist die direkte Konfrontation mit angstauslösenden Situationen, denen der Hypochonder normalerweise ausweicht (das Gleiche macht man auch in der Therapie einer Angststörung). Manche Hypochonder vermeiden es beispielsweise fremden Personen die Hand zu geben – aus Angst, sich mit Krankheitserregern anzustecken. Die Konfrontation mit einer solchen angstbesetzten Situation kann zunächst nur in Gedanken erfolgen, indem sich der Patient das Szenario vorstellt, diese Vorstellung gedanklich weiterverfolgt und sie aushält. Solche Konfrontationen können auch real durchgeführt werden. Der Patient soll dabei versuchen, die Situationen ohne die normalerweise durchgeführten Schutzreaktionen auszuhalten. Dabei können auch bestimmte Auslösesituationen besprochen und analysiert werden.
Quelle https://www.netdoktor.de/krankheiten/hypochondrie/
Viel Erfolg und gute Besserung.
Geh in Therapie um den Umgang damit zu lernen.