Warum gibt es in Deutschland eigentlich so viele ausländische Ärzte?

11 Antworten

In Deutschland gibt es zu wenige Studienplätze für Medizin, daher werden auch weniger Ärzte ausgebildet, als Bedarf besteht.

Die "fehlenden" Ärzte werden teils aktiv aus dem Ausland angeworben, viele andere kommen aus eigenem Antrieb aus (überwiegend) anderen EU-Ländern nach D, weil sie hier deutlich mehr verdienen (u.a. Kolleg(in)en aus Griechenland und den ehemaligen Ostblock-Staaten, die jetzt in der EU sind und deren Studienabschlüsse bei uns anerkannt werden.

Leider verschärft dieses Vorgehen den Ärztemangel in den Herkunftsländern noch deutlich weiter, so daß dort eine gravierende Unterversorgung herrscht, und "wir" in einem der immer noch reichsten Länder zu "sparsam" sind, ausreichend Ärzte auszubilden. (Der Bedarf wird in den nächsten ca. 10 Jahren noch weiter steigen, da ein großer Teil der heutigen Ärzte um - bzw. über 55 Jahre alt ist, und der Bedarf angesichts der demografischen Entwicklung (Alterung der Bevölkerung) steigen wird.

Die Anforderungen an die Sprachkenntnisse sind leider bisher auch nicht so gewesen, daß dies ausreichend war - erst seit wenigen Jahren zeichnet sich eine langsame Verbesserung (leider nicht rückwirkend) ab, z.B. bieten die Ärztekammern jetzt eigene arztspezifische Sprachkurse an.

Es ist ein tägliches Ärgernis, wenn Patienten berichten, sie hätten den Arzt in der Klinik (z.B. bei der Visite) kaum verstehen können, und jener hätte auch die Probleme und Äußerungen des Patienten nicht verstanden (Patienten geben dann oft relativ schnell auf - mit entsprechenden Folgen für die Therapie). Die Patientenberichte kann / muss ich dann durchaus häufiger mal bestätigen, wenn ich mal wieder einen Kollegen in der Klinik anrufen muss, um Befunde oder Therapien zu besprechen, nicht immer kommt da ein wirklich informatives / verständliches Gespräch zu Stande :-(

Ja, einige in Deutschland ausgebildete Ärzte wandern in (überwiegend) Nachbarländer (CH, A, F, Skandinavien) aus, zahlenmäßig sind das aber deutlich weniger, als nach D einwandern.

Außerdem geht ein größerer Teil der deutschen Medizinstudenten nach dem Studium in die Forschung und nicht in Krankenhäuser.

Warum gibt es in Deutschland eigentlich so viele ausländische Ärzte?

Weil die deutschen in besser bezahlende Gegenden abwandern, wo es weniger Bürokratie zu bewältigen gibt und sie sich auf ihre Arbeit (Gesunderhaltung und Heilung) konzentrieren können!

Ausländische Leute kommen nach Deutschland, weil sie hier mehr verdienen können. Sie studieren (z.B Medizin) in der Heimat und kommen nach Deutschland um gute Arbeit zu suchen. In Deutschland kann man besser verdinen als z.B in Polen.

Weil arzt sein in deutschland besser ist in vieler Hinsicht als in einem armen land zb verdienst, weniger körperlichen und geistlichen stress, der Lebensstandard ist größer in deutschland

Weniger Stress würde ich bei 24/48 Std Schichten nicht behaupten.

@Ullija

Dafür aber nur 7 Tage in der Woche!

Dum meinst, dass du das als Ausländer/in beurteilen kannst?

Möglicherweise ist die Ausbildung für Mediziner bei uns besser als im betreffen-den Ausland, da zum Beispiel die technische Ausstattung besser. Zudem können bei uns oftmals mehr Mediziner ausgebildet werden wie im Heimatland.

Viele ausländische Mediziner sammeln hier auch Berufserfahrung, die sie später möglicherweise im Heimatland einsetzen können.