Warum geben viele so ungern Geld für Essen aus?

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Mein bester Kumpel hat sich für den Sommer jetzt tatsächlich so einen riesen Weber-Grill für 900€ geleistet - er hat ja jetzt schließlich Geld und der passt auch gut auf seine Terasse. Vorgestern waren wir dort zum Grillen und was legt er drauf? Nackensteaks von der Marke "Ja" (ich glaube, das ist von Rewe?).. und erzählt stolz, dass er die 600g für unter 4€ bekommen hat.

Da muss ich so lachen wenn ich das lese. Erinnert mich an meinen Vater, der sich einen sündhaft teuren Weber Grill leistet, Grillbesteck der Johann Lafer Edition, und dann mit seinem Mercedes zu Aldi fährt, um sein Grillfleisch zu kaufen. :D

Ich denke die eine Erklärung gibt es dafür nicht. Mehrere Faktoren spielen eine Rolle. Hier mal aus meiner Sicht, die 3 wichtigsten:

  1. Der 2. Weltkrieg. Eine ganze Generation hat gelernt was Hunger ist. Dann kam das Wirtschaftswunder in den fünfziger Jahren, und Lebensmittel und besonders Fleischwaren wurden zum Statussymbol. das große Fressen begann. Viel und am besten günstig musste es sein. Hauptsache Viel.
  2. In den sechziger Jahren kamen andere Statussymbole. Auto, Haus/Wohnung, Urlaubsreisen.
  3. Der deutsche Lebensmittelmarkt ist ein ganz besonderer. Nirgendwo in Europa werden Lebensmittel so billig angeboten, wie bei uns. Nirgendwo gab und gibt es einen so großen Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel. Aldi gab und gibt die Preise vor. Produzenten wurden und werden massiv unter Druck gesetzt. Es musste immer billiger produziert werden.

Eltern bringen es ihren Kindern bei, und die wiederum ihren Kindern. Man weiß es halt nicht besser.

In Deutschland geben wir Geld für Auto, Wohnen und Urlaub aus. Wir haben es so gelernt. Genau wie es die Franzosen gelernt haben, für gute Lebensmittel, mehr Geld auszugeben.

So gesehen ist es typisch Deutsch!

Aber wenn man genauer hinschaut, erkennt man Ansätze eines gesellschaftlichen Wandels. Es wird sich ändern. Aber Veränderung braucht immer Zeit.

Das Einzige was man als Einzelner tun kann, ist es anders vorzuleben.

Punkt 1 stimmt nicht. Wenn es um "viel" gehen würde, würden nicht 20% der Lebensmittel von Endverbrauchern weggeworfen werden.

@AndreeAB

Sehe ich anders. Vom Mangel zur Verschwendung ist es oft nur ein kleiner Schritt.

@JessyFfm

Ich bin überzeugt davon, dass es am ehesten daran liegt, dass Essen immer wieder neu gekauft werden muss, während viele andere materielle Dinge möglichst lange halten sollen und entsprechend für viele nicht minderwertig sein dürfen. Ich kann man mir natürlich auch jede mögliche Theorie von wegen Weltkrieg usw. zusammenwürfeln. Da war nicht nur das Essen knapp, sondern auch viele andere Dinge.

@AndreeAB

Schön das du Überzeugungen hast. Es würde sich anbieten, diese in einer eigenen Antwort zu formulieren.

Das wäre konstruktiver als andere Antworten, die nicht der eigenen Meinung entsprechen, als zusammen gewürfelte Theorie zu bezeichnen.

Der Zusammenhang zwischen Hungersnot in der Kriegs- und Nachkriegszeit des 2. Weltkriegs, der Fresswelle im Wirtschaftsaufschwung und unser heutiges gesellschaftliches Verhältnis zu Lebensmitteln, ist schon von einigen Sozialwissenschaftlern dargestellt worden.

Da muss man nicht würfeln. ;)

@JessyFfm

Von den Kriegsgebeutelten kommt eher der Trend, sich den größten Müll reinzupfeifen (Fertigprodukte- Errungenschaft der Moderne), jetzt schwappt der Trend wieder zum Selberkochen, bei der 3.? Generation danach.

Die günstigen Produkte aus Discountern sind nicht minderwertig, zumindest die Basics wie eben Käse,Brot,Gemüse usw, um wirklich eine Qualitätssteigerung zu erhalten müsste man schon zu Bioläden gehen.

Auch werden bei uns viele Grundlebensmittel staatlich subventioniert, doppelt und dreifach(Marketingkosten) möchte niemand zahlen, der sich ein wenig damit beschäftigt, es ist ein Zeichen von Unbildung, das 1,5fache zu zahlen, für etwas "Gleichwertiges" (Bestes Beispiel dafür sind meine Eltern und Großeltern, die werden es zu Lebzeiten nicht mehr verstehen)

Es ist einfach unsinnig Ja-Produkte zu meiden, um sich dann Produkte, wie zB Markenkäse zu kaufen, mir schmecken sogar die "Billigsachen" besser als die teureren(außer eben, sie sind aus Fachläden wie zB Brot von einem von kettenunabhängigen Bäcker)

Ich bin damit aufgewachsen, das wir nicht all zu viel Geld hatten und daher nenne ich es immer "Gönnen" wenn ich mir mal etwas zu Essen kaufe, das nicht billig ist. Gestern erst habe ich mir ein überteuertes Fischbrötchen vom Bäcker und einen "Matcha Latte" für 1,30€ beim Biosupermarkt gekauft, obwohl ich mir das nicht leisten könnte, wenn ich sowas jeden Tag machen würde, da ich zur Zeit kaum Geld habe, aber wenn meine Ausbildung zu Ende ist, werde ich je nachdem wo ich dann angestellt sein werde gut verdienen können, da man laut Internet zwischen 1,9 und 5,1 verdienen kann (Netto Natürlich) ... 

Wer aus Lebensmitteln eine Wissenschaft machen will, muss das tun. Wer sich einbildet, wo Bio draufsteht, ist auch Bio drin, muss das auch tun. Und wer meint, dass nur alles selbst Gekochte gesund ist, muss das auch tun.

Ich für meinen Teil halte es wie bei Klamotten: Eine Jeans hat immer nur zwei Hosenbeine. Ob da ein Label auf dem Bund klebt oder nicht, ist mir völlig egal. Die Qualität ist bei teuren Klamotten nicht zwangsläufig besser.

Und dasselbe gilt für Lebensmittel. Es gab schon einige Tests, in denen "Billigware" deutlich besser abgeschnitten hat, als Markenware. Und viele Billigartikel wurden rein vom Geschmack her für Marke gehalten.

Und bei Fleisch gilt insbesondere, dass nicht nur die Haltung und das Futter der Tiere eine Rolle spielt, sondern auch, wieviel Stress ein Tier bei der Schlachtung hat. Und apropos Futter. Was da oft so beigemengt wird, landet auch auf den Tellern. Genauso, wie die ganzen Düngemittel, mit denen Getreidefelder, Gemüse und Obst behandelt werden.

Der Mensch isst sich den Krebs an durch genau solche Dinge.

Ich bin froh, wenn ich mein Obst und Gemüse im Garten ernten kann, da weiß ich wenigstens, dass da nichts behandelt wurde. Und beim Einkauf lange ich lieber ins Tiefkühlregal, als ins "Frischesortiment", weil mit Frische hat es da oft nicht viel zu tun.

Und bei Fleisch reicht mir auch das einfache Angebot. Bisher hat es noch allen bei mir geschmeckt. Und mir woanders auch.

Und bei Fleisch gilt insbesondere, dass nicht nur die Haltung und das Futter der Tiere eine Rolle spielt, sondern auch, wieviel Stress ein Tier bei der Schlachtung hat. Und apropos Futter. Was da oft so beigemengt wird, landet auch auf den Tellern. Genauso, wie die ganzen Düngemittel, mit denen Getreidefelder, Gemüse und Obst behandelt werden....Und bei Fleisch reicht mir auch das einfache Angebot. Bisher hat es noch allen bei mir geschmeckt. Und mir woanders auch.

Die Aussage dahinter ist also: Hauptsache billig und schmeckt, egal wie es dem Tier vor der Schlachtung erging?

Verstehe ich Dich da richtig?

@rlstevenson

Thema Stress bei der Schlachtung - der legt sich auf die Qualität des Fleisches.

Thema Haltung und Futter - so, wie es dasteht.

Thema Preis des Fleisches - Luxus ist für mich nur ein Auto. Beim Essen reicht mir das Einfache und trotzdem Gute. Preiswert und Qualität schließen sich nicht aus.

Hallo TailorDurden,

ich denke es hat mehrere Ursachen. Ich liste sie einfach auf, denn ich denke es ist jeder Punkt ohne weitere Ausführungen verständlich.

  • Menschen hassen es teilweise zu essen, weil sie es ständig müssen
  • Werbung, Traditionen und Filme suggerieren, dass gutes Essen nur etwas für Feste und besondere Anlässe ist
  • Gutes Essen kostet mehr Geld, Zeit und Mühe
  • Statussymbole als Anerkennung sind oft wichtiger (psychische Gesundheit) als die Qualität des Essens
  • Viele kochen für sich selbst/Singleleben (Verwandte kochen viel gesünder, wenn sie es für andere tun, weil es ihnen dann Freude macht)
  • Kaum jemand ist sich über die Wirkung guten Essens bewusst
  • Geiz ist eine menschliche Eigenschaft, bei Technik haben wir keinen Spielraum, im Bereich des Essens schon
  • Kein großer Unterschied zwischen Lebensmitteln erkennbar
  • Kein kurzfristiger Unterschied nach Einnahme des Essens spürbar
  • Zeitdruck und Stress führt zu schlechter Ernährungsweise
  • Essen ist wieder weg, andere Dinge bleiben - es ist eine sehr kurzfristige Investition, die zu verpuffen scheint
  • Werbung suggeriert billiges Essen ist gut und man sollte schnell zugreifen, bevor es weg ist

In deinem Fall bezüglich des Grillers ist die Situation glaube ich wie folgt zu erklären (Situationen sollte man immer individuell betrachten):

  • Dein Kumpel erhofft sich Anerkennung durch seinen teuren Einkauf, kauft eine Marke, pusht sein Selbstwertgefühl
  • Dein Kumpel erhofft sich Anerkennung durch seinen unglaublich sparsamen Einkauf und will gleichzeitig die hohen Kosten des Grillers kompensieren, da er sich schlecht fühlt so viel ausgegeben zu haben
  • Dein Kumpel hat zu wenig über den Sinn eines Grillers nachgedacht

Bei Fragen oder Anmerkungen, sowie Kritik an meinen Überlegungen, bitte einfach kommentieren :) LG

Werbung, Traditionen und Filme suggerieren, dass gutes Essen nur etwas für Feste und besondere Anlässe ist

Suggerieren die nicht eher, dass man zu festlichen Anlässen mit der ganzen Verwandtschaft etc. das Essen zelebriert?

Werbung suggeriert ja sogar, dass eine Tiefkühlpizza sich für ein "romantisches Dinner" eignet!

Viele Quellen wie Kochshows, einige Filme/ Serien und verschiedene Zeitschriften (Sport-, Frauen- und spezielle Kochzeitschriften) zeigen aber doch auch, dass man mit günstigen, frischen Zutaten schnell und einfach eine gesunde Mahlzeit zubereiten kann, oft auch noch günstig. Nur bestimmte, spezialisierte Zeitschriften legen hier wert auf teure Zutaten (Trüffel, Wein, teure Gewürze etc.)

Wer hasst denn das Essen? Ist nicht unser Problem eher, dass man das Essen zu sehr liebt und schnell dick wird oder zu viel Ungesundes isst, weil man es problemlos kann?

Ein Problem sehe ich in der Zeitnot und dem schnellen Essen unterwegs, das oft, aber nicht immer, fettig und "schwer" ist: Bratwurststand, Fastfoodketten, Handpizzastand, fertiges "Pappbrötchen" vom Bäcker etc. Das ist natürlich kein Essen aus Genuss, sondern um schnell satt zu werden ohne Zeit zu vergeuden. 

Geiz ist eine menschliche Eigenschaft, bei Technik haben wir keinen Spielraum, im Bereich des Essens schon

Geiz und Verschwendungssucht können beide menschliche Eigenschaften sein. Wir kennen genug Menschen, die ständig Überflüssiges kaufen. Ich glaube aber, dass wir heute in einige Bereichen gewohnt sind, vor dem Kauf ausführlich zu recherchieren und zu vergleichen, z.B. beim Hauskauf, Autokauf, Kauf teurerer Elektronik, aber beim Essen oft nicht.

Das liegt mMn einerseits daran, dass Essenskauf im Supermarkt eine regelmäßige Notwendigkeit oft unter Zeitdruck und schlechten Bedingungen ist (ohne Einkaufszettel, ohne zu wissen, was noch zu Hause ist, ohne Rezept, am besten kurz vor Ladenschluss) und Essenskauf im Restaurant der Entspannung dienen soll, so dass man sich nicht noch über Zutaten, Herkunft etc. Gedanken machen  möchte, sich also das Essen/ die Entspannung nicht versauen möchte mit Infos, die den Genuss mindern würden.

Geiz ist mMn nicht natürlich, aber das Streben, am Unnötigen zu sparen. Viele kaufen irgendwelche Billigsocken, weil sie selten an ihre Socken denken und dafür  nicht unnötig Geld ausgeben wollen. Dito Duschgel, Zahnpasta, Zahnbürste, Glasreiniger, Spülmittel etc. Man nimmt das Billigste, weil man keinen großen Wert auf das Produkt legt, das Produkt keinen Mehrwert bietet und man es einfach nur nutzen möchte. Das trifft für viele auch auf den Blumenkohl zu und für immer noch genug Menschen auf das Hühnerfleisch für die Suppe oder auch das Steak. Hinzu kommt, das wir wissen, dass wir oft übers Ohr gehauen werden, aber oft nicht genau wissen, wie wann und wo. Man wird misstrauisch. Was, wenn das teurere Lebensmittel einfach nur überteuert und nicht besser ist? Man kann nicht alles wissen, bedenken, recherchieren, nicht alles im Blick behalten, also kauft man blind und billig, statt vorher intensiv zu recherchieren und Inhaltsstoffe und Herkunftsangaben zu studieren.

Zudem erfahren wir heute über Fernsehen und Internet, dass selbst in Restaurants das vorher so geschätzte Essen oft lieblos zubereitete Fertignahrung ist. Warum dafür noch mehr ausgeben als nötig? Oder warum dann noch überhaupt ins Restaurant gehen?

@Tasha

Hey Tasha,

prinzipiell kann ich vorab sagen, dass ich dir im Großen und Ganzen bei allem zustimme, was du geschrieben hast. Natürlich denke ich auch nicht an alles, danke für die Erweiterung.

Werbung suggeriert ja sogar, dass eine Tiefkühlpizza sich für ein "romantisches Dinner" eignet!

Ich finde das schließt sich nicht unbedingt gegenseitig aus. Die Werbung suggeriert, dass zu Festanlässen gut gegessen wird - dabei wird nunmal eine Tiefkühlpizza als etwas Gutes dargestellt. Aber wie oft sehen wir in der Werbung Menschen ganz normal untertags essen? Ich kenne das nur von Süßigkeiten oder Trinkjoghurts, nie aber habe ich beobachten können, wie ein Brot, ein Stück Obst oder eine gesunde Speise im Alltag verzehrt wird. Wenn überhaupt, dann findet das nur in einer idyllischen Familie statt - viele Menschen leben jedoch alleine - sie nehmen dann wohl vorwiegend Fastfood aus ihrer Umgebung und Snacks aus der Werbung wahr.

Viele Quellen wie Kochshows, einige Filme/ Serien und verschiedene Zeitschriften (Sport-, Frauen- und spezielle Kochzeitschriften) zeigen aber doch auch, dass man mit günstigen, frischen Zutaten schnell und einfach eine gesunde Mahlzeit zubereiten kann.

Da hast du Recht, ich frage mich ehrlich gesagt selbst, wieso das bei den meisten trotzdem keinerlei Wirkung zeigt. Zeitschriften erreichen mal nicht die breite Masse und Filme sehen wir nur zur Ablenkung, Kochshows werden ebenfalls unbeliebter. In Zeiten von Netflix und Internet dominiert denke ich andere Information. Kommt wohl immer auch darauf an, an wen sich eine Zeitschrift oder ein Film richtet - was du erwähnst ist oft auf Mütter zugeschnitten.

Wer hasst denn das Essen? Ist nicht unser Problem eher, dass man das Essen zu sehr liebt und schnell dick wird oder zu viel Ungesundes isst, weil man es problemlos kann?

Ich denke das ist ein Irrtum. Viele essen zwar aus Frust, Langeweile und Lust zu viel, generell jedoch ist das ewige Essen auch eine nervende Angelegenheit, da wir uns nicht dagegen entscheiden können. Wenn wir essen, essen wir gerne. Aber die Zeit mal anders als für essen aufzuwenden, würden Viele einmal gerne. Menschen, die fasten, sagen meist, sie wissen gar nicht was sie mit ihrer ganzen freien Zeit anfangen sollten. Gerade deswegen, weil Fastfood nicht nur schneller zubereitet, sondern auch schneller verschlungen werden kann, ist es so beliebt. Ich bin überzeugt, das hat nicht nur mit Zeitdruck zu tun. Jemand will gerade ein Buch lesen - verspürt Hunger, seine Kraft schwindet - Essen notwendig. Die Beziehung zwischen Mensch und Essen ist sicherlich eine Hassliebe.

Ich glaube aber, dass wir heute in einige Bereichen gewohnt sind, vor dem Kauf ausführlich zu recherchieren und zu vergleichen, z.B. beim Hauskauf, Autokauf, Kauf teurerer Elektronik, aber beim Essen oft nicht.

Diesen Satz habe ich 1:1 schon sehr oft so gehört. Ich glaube eben nicht, dass es etwas mit Gewohnheit zu tun hat. Ich glaube der Mensch isst aus natürlicher Sicht, was er findet. Ein Steinzeit-Mensch macht sich keine Gedanken darüber, aus welchem Land ein Tier angereist kam und wie gesund das Fleisch vergleichsweise zu anderem ist. Er isst es einfach. Leider machen uns heutzutage durch dieses blinde "Einfach essen" Antibiotika, Genmanipulation oder sonstiges krank (etwas was man nicht herausschmeckt). Hingegen sind alle Tiere immer schon darauf bedacht bei Langzeitinvestitionen wie Behausung gründlich vorzugehen - gut zu beobachten bei Vögeln, die ihre Nester ausbauen.

Man nimmt das Billigste, weil man keinen großen Wert auf das Produkt legt, das Produkt keinen Mehrwert bietet und man es einfach nur nutzen möchte.

Ja wie gesagt, ich denke das liegt in der Natur des Menschen. Der Fehler ist mMn, dass das so sehr ausgenutzt wird. LG

Ich vermute, dass Essen bei vielen einfach etwas Notwendiges ist. Wer keinen Unterschied zwischen billigen und teuren Weinen schmeckt, weil er z.B. selten Wein trinkt oder noch nie teuren Wein getrunken hat, sieht nicht ein, warum er mehr als 3 € pro Flasche zahlen sollte. Wer als Student Billigfleisch gekauft hat und gut damit leben konnte, sieht evtl. nicht ein, warum er später plötzlich ein Mehfaches des vorherigen Preises zahlen sollte.

Wenn Essen nur etwas zum Sattwerden ist, macht es keinen Sinn, dafür Geld auszugeben, das man auch in Dinge stecken könnte, die einem persönlich wirklich wichtig sind (die neue Stereoanlage zum Beispiel). Das Steak isst man innerhalb von 10 min auf und dann ist es weg; die Stereoanlage hat man erst mal für mindestens ein paar Monate bis Jahre.

Oft findet man aber Mischtypen zwischen Leuten, denen Essen egal ist und Leuten, deren Hobby Essen oder Kochen ist und die Wert auf "hochwertige" Zutaten legen (Anführungszeichen, weil es oft schwer fällt, zwischen hochwertigen und lediglich überteuerten Zutaten zu unterscheiden).

Das sind Leute, die vieles so billig wie möglich einkaufen, außer dem, was ihnen wichtig ist, also z.B. Biofleisch von Freilandkühen oder hochwertige Schokolade oder besondere Weine etc.Dann ist halt der Wein teuer, aber das Brot billig. Oder die Eier aus der Legebatterie, aber die Schokolade kostet 5 € pro Tafel. Selten wird jemand alles teuer kaufen (können/ wollen). Oder Wert auf Wissen über alle gekauften Lebensmittel legen (meist hat man einen Schwerpunkt, z.B. achtet man auf bestimmte Inhaltsstoffe oder legt Wert auf die Herkunft bestimmter Lebensmittel oder kauft Gemüse regional etc.).

Analog: Die meisten kaufen das billigste Toilettenpapier, weil sie einfach wenig Unterschied zum teuren merken und der Moment, in dem man das benutzt, auch schnell vorbei ist und man bewusst nicht viel von dem Produkt hat. Menschen mit wenig Zeit, deren Hobby nicht gerade Kochen/ Essen/ Restaurantbesuche sind, denken vom Essen das gleiche: Man muss es tun, das Produkt ist schnell verbraucht und das gesparte Geld steckt man in Dinge, von denen man bewusst länger etwas hat.

Da war vor Jahrzehnten die Wehrpflicht nicht schlecht : einige große Knaben bekamen erstmals drei Mahlzeiten am Tag und lernten Benimm bei Tisch . Das Angebot gute Zubereitung zu würdigen , kam durch die Kameraden aus allen Bundesländern .

Hallo TailorDurden

Ich bin momentan in der Ausbildung, also verdiene etwas, wohne noch bei meinen Eltern und kann dort kostenlos essen.

Das Mittagessen unterwegs bezahle ich allerdings selber und da achte ich auch auf das Geld. Für mich spielt halt da auch die Menge an essen, ob es satt macht und ob es schmeckt eine Rolle. Also für mich ist eigentlich hauptsächlich das P/L Verhältnis wichtig.