Umgang des Pflegepersonals mit meiner Tochter- Was soll ich tunl?
Guten Abend!
Meine 20-jährige, schwerst-mehrfachbehinderte Tochter liegt momentan im Krankenhaus wegen einer Lungenentzündung. Sie hat noch mehrere andere Vorerkrankungen, kann nicht sprechen und ist inkontinent, dementsprechend pflegebedürftig. Sie liegt auf einem Zimmer mit einer älteren, sehr netten Dame.
Diese Dame erzählte uns, dass die Schwestern und Pfleger bei den Pflegemaßnahmen sehr indiskret mit ihr umgehen würden. Zum Beispiel hatte die ältere Dame mal Besuch von ihrem Ehemann, und die Schwester kam rein und meinte wohl sowas wie: "Darf ich Sie kurz raus bitten? Dauert auch nicht lange wir müssen nur einmal die Schutzhose wechseln."
Dass man natürlich den Besuch rausbittet, ist selbstverständlich, aber dass man auch noch den Grund dafür nennen muss, verstehe ich nicht ganz.
Andere Beispiele, laut den Erzählungen der Dame: - Die ältere Dame hatte Besuch von einer jungen Physiotherapeutin, und die Schwestern kamen mit den Worten: "Mäuschen, einmal Schutzhose wechseln" ins Zimmer und machten meine Tochter frisch ohne die Therapeutin rauszubitten bzw. zu warten.
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Morgens kam die Schwester rein und riss meiner Tochter wohl die Decke weg und fing ohne Ankündigung "einfach so" an sie zu waschen.
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Und einmal kamen wohl zwei Pfleger rein, einer der beiden wohl ein Schüler Ende 30, und wechselten ihr zusammen die Schutzhose.
Aufgrund ihrer schweren Behinderung empfindet meine Tochter keine Schamgefühle, sie lässt sich auch problemlos vom Papa wickeln/Medikamente geben etc. Aber wäre es im Krankenhaus es nicht angebrachter, dass wenigstens eine Frau mit dabei ist? Ich finde es ehrlich gesagt nicht schön, dass bei der Körper-und Intimpflege so indiskret mit ihr umgegangen wird, andererseits erzählt uns die Dame, wie lieb und fürsorglich das Pflegepersonal sonst mit ihr umgeht, zum Beispiel beim Essen-Anreichen, oder sich sonst auch gerne Zeit für sie nehmen, sie zum Spaß ein bisschen kitzeln.
Ich persönlich habe einen netten Eindruck von den Pflegekräften und merke bei jedem Besuch, dass sie sich sehr gut um meine Tochter kümmern, aber es scheint wohl bisschen an der Intimsphäre zu hapern.
Soll ich das mal ansprechen? Selber miterlebt habe ich es noch nicht, denn wenn mein Mann und ich da sind, übernehmen wir die Pflege. Ich möchte hier aber auch erwähnen. dass ich eine hohe Achtung vor dem habe, was die Schwestern und Pfleger tagtäglich leisten, und bin keineswegs der Dauermotzer.
Für jede hilfreiche Antwort bin ich dankbar!
Gruß, Papierflieger72
8 Antworten
Ich sehe hier kein Problem. Frauen pflegen Männer und Männer pflegen Frauen. Das Wort Schutzhose ist angemessen und nicht diskriminierend. Das Personal hat sich vorschriftsmäßig verhalten und scheint nett zu sein. Wenn Dir das Zweibettzimmer nicht paßt, dann bezahle etwas drauf und lass Deine Tochter in ein Einzelzimmer verlegen. Dann bekommt niemand etwas mit.
In vielen Einrichtungen wird statt Schutzhose Windel gesagt
In Krankenhäusern arbeiten männliche und weibliche Pflegekräfte. Auch solche, die erst lernen müssen. Wie sollen sie das, wenn sie nicht "am Patienten" arbeiten? Mir ist eine Hilfe lieber, die den Spaß mit der "Schutzhose" macht, als mich stundenlang bewegungsunfähig liegenzulassen, obwohl ich Beistand nötig hätte. Whrscheinlich empfindet diese bestimmte Schwester das gar nicht, es ist einfach ein Schlagwort für sie. Sieh doch nicht bitte alles so schwarz, ich sehe ein, daß Du gestreßt bist aus Sorge um Dein Kind.
Gerade in den letzten Jahren mit vielen Krankenhausaufenthalten, die mich mehr als Nerven kosten, weil ich der allerletzte unduldsame Patient bin, habe ich die Erfahrung gemacht, daß ein ehrliches Wort viel mehr bringt, als eine Beschwerde von hinten durch die Brust ins Auge.
Schutzhose klingt auch besser als Windel
Wenn du nicht zur Klinikleitung gehst, und erstmal mit der Oberschwester redest. So wie du es hier schreibst?
Vieleicht sind die sich dessen nicht bewusst, ist bestimmt keine Absicht.
Ich würde das Personal darauf ansprechen, wegen der fehlenden Diskretion.
Aber ob man auf eine Pflegerin statt Pfleger bestehen kann, weiß ich nicht.
Bestehen wird schwierig bzw. oftmals gar unmöglich, da im Land chronischer Pflegekräftemangel herrscht und die verbliebenen unter enormen Zeitdruck stehen, was wiederum Stress verursacht und so auch mal der eine oder andere Patient zu kurz kommt, da ein anderer gerade Hilfe braucht.
Manchmal ist ein Pfleger/eine Pflegerin für eine gesamte Station alleine(!) zuständig. Das soll kein Freifahrtschein sein, Patienten schlecht zu behandeln. Das Personal bzw. die Oberschwester/den Oberpfleger anzusprechen, kann generell nicht schaden.
vielleicht mal die diensthabene stationsleitung ansprechen ,,,,,udn um mehr diskretion bitten ,,,,manchmal läuft es einfach ncith wie es sein muss ,,,,so traurig es ist ,,,,trotzdem hoffe ich das du dich durchkämpfst ....mit freundlichkeit erreicht man meist sein ziel ,,,gebe dir voll kommen recht mit deiner meinung ,,,lg