Thoraxdrainage Systeme?

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Hi,

Kann mir jmd ganz einfach erklären, wie das mit diesen Kammersystem funktioniert bei der Thoraxdrainage

Maximal schematisch: die Drainagesysteme mit Wasserschloss haben den Zweck, Luft und Sekrete aus dem Pleuraspalt raus zu bekommen, und zu verhindern, dass neue Luft einströmt. Dazu wird ein Unterdruck aufrechterhalten, der mit Hilfe des Wasserschlosses reguliert werden kann.

Je nach System gibt es entweder "eine Kammer für alles", die sowohl als Wasserschloss als auch Sekretbehälter fungiert, oder eben mehrere Kammern (Zwei-/Drei-/Vierkammersysteme).

und dieses Heimlich-Ventil braucht man das nur beim Kammerystem oder auch bei diesen Elektronischen Drainagesystemen

Das Heimlich-Ventil braucht man in der Theorie dann, wenn man kein anderes Drainagesystem zur Verfügung hat - die beiden Gummilippen des Ventils ermöglichen das Ausströmen von Luft und Sekreten und verhindern das erneute Eindringen (im Sinne eines Rückschlagventils).

In der Praxis: verklebt total gerne und ist maximal unpraktisch - die meisten nehmen lieber einen Sekretbeutel, bei dem eine obere Ecke abgeschnitten wird, anstelle des Heimlich-Ventils.

Und was ist der Unterschied einer Bülau und einer Monaldi-Drainage?

Der Anlageort.

Eine Bülau-Drainage wird im 4.-5. ICR vordere bis mittlere Axiliarlinie gelegt, Monaldi im 2.-3. ICR Medioklavikularlinie. In der Praxis: die meisten bevorzugen die Anlage nach Bülau.

LG

Ich verstehe das mit dem "Wasserschloss" noch nicht ganz?

Und wie kann ich mir das bildlich vorstellen.

V.a. den Ersatz des Heimlich-Ventils mit dem Beutel, bei dem das obere Ende abgeschnitten wird?

Würde das nicht mit einer Redon-Drainage auch gehen? Wieso braucht man da noch Wasser und dann noch eine Kammer

@ABcmed2
Ich verstehe das mit dem "Wasserschloss" noch nicht ganz?

Wo liegt das Verständnisproblem genau?

V.a. den Ersatz des Heimlich-Ventils mit dem Beutel, bei dem das obere Ende abgeschnitten wird?

Man nimmt einen handelsüblichen Sekretbeutel und schneidet von der Seite, an der der Verbindungsschlauch ist, eine Ecke des Beutels ab.

Prinzip: bei der Exspiration entsteht durch das Zusammensacken des Thorax ein Überdruck, die Luft kann über die Drainage ausströmen und über den Sekretbeutel das System verlassen. Bei der Inspiration entsteht intrathorakal ein Unterdruck - dadurch zieht sich das offene Ende des Beutels zusammen, es kann keine Luft einströmen, der Unterdruck bleibt erhalten.

Würde das nicht mit einer Redon-Drainage auch gehen?

Problem: die Luft kann das System nicht verlassen - je nach Stärke der Inspiration ist also ein Rückstrom möglich; wenn die Ursache für den Pneumothorax nicht behoben werden kann (z.B. Lungenverletzung), wird der Unterdruck eher schnell als langsam ausgeglichen.

@SaniOnTheRoad

Was ich noch weiß ist das der Schlauch nicht hängen darf, sonst kommt es zum sog. Siphoneffekt glaube ich!

Bühlau´s sind großlumiger und werden entsprechend dann verwendet, wenn nicht nur Luft drainiert werden soll. Also bei (post- op) Hämatothorax, Serothorax etc. Zugang ist für Bühlau ICR 4 oder 5, vordere oder mittlere Axillarlinie.

Monaldi ist kleinlumiger als Bühlau und wird bei Pneumothorax angewendet. Im Notfall ist auch eine Punktion an einem Monaldi- Punkt (ICR 2 oder 3, medioclavicular) möglich.

Gearbeitet wird mit Wasserschloss.

SK

Ich verstehe das mit dem "Wasserschloss" noch nicht ganz?

Würde das nicht mit einer Redon-Drainage auch gehen? Wieso braucht man da noch Wasser und dann noch eine Kammer