Strahlen DECT Telefone, wenn sie in der (Basis-) Station stehen?

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Auf der Ladestation bekommen die normalerweise nur Strom, der rest geht weiterhin über Funk.

Da fast alle Stationen auch mehrere Handteile haben können macht es keinen Sinn abzuschalten, das würde ja alle anderen teloefone lahm legen.

Das mit den Batterien immer leer machen damit die länger leben stimmt nicht. Bei den alten NiCD bzw. NiMh musste man das nur alle paar Wochen mal leer lauefn lassen damit die Ladeelektronik den Akku vermessen kann. Bei Lithium braucht man das gar nicht machen, hier schadet das nicht auflegen da nicht die Anzahl der Ladezyklen zählt sondern die umgesetzte Energiemenge. Und die ist kleiner wenn man immer auflegt da das Telefon dan keinen Strom mehr aus dem Akku braucht.

Das lässt mich immer noch zweifeln. Denn bei der Benutzung, wie Du sie beschreibst, wird dennoch Energie 'umgesetzt', und zwar vom Netz in den Akku eingespeist. Statt Entladung hast Du dann halt Aufladung ...

"Die Lebensdauer bezieht sich immer auf eine Restkapazität von mindestens 80% nach der angegebenen Anzahl an Ladezyklen. Das heißt also, dass ein Akku nicht unbedingt defekt ist wenn er die angegebenen Ladezyklen erreicht hat, sondern dass der Akku bis zu diesem Punkt noch mindestens 80% seiner Kapazität haben muss um nicht als defekt zu gelten. Die Akku Lebensdauer wird in aller Regel weniger in Zeit (Jahren) gemessen als vielmehr oft in Lade- und Entladezyklen des Akkus angegeben. Diese Form der Messung der Akku Lebensdauer ist sicherlich auch sinnvoller, da so der wichtige Faktor der Nutzungshäufigkeit mit in die Messung einbezogen werden kann." (Quelle: http://www.akku-abc.de/akku-lebensdauer.php - scheint eine seriöse Seite zu sein.)

@CannonFire

Sagen wir mal, eine Stunde telefonieren braucht 10% und so viel wird auch jeden Tag telefoniert, der Rest des Tages im Stand-By braucht 90% des Akkus.

Legt man die Station immer auf, entlädt man 10% und lädt 10% wieder auf pro Tag.

Lässt man den Akku leer laufen, dann entlädt man jeden Tag 100% und lädt auch 100% wieder auf! Also 90% unnötiger Streß für den Akku!

Das ist nur zur Veranschaulichung, die tasächlichen Zahlen sind anders!

Aber es ist in etwa so als wenn man anstatt den Motor eines Fahrzeuges nach jeder Fahrt aus zu machen, den Motor einfach laufen zu lassen um den Motor zu schonen. Hier merkt man sofort das das nicht sein kann.

Beim Akku im telefon ist es anders, das telefon braucht in beiden Fällen immer gleich viel Energie pro Tag, nur geht beim regelmässigem Aufladen viel weniger Energie "durch" den Akku!

@Commodore64

Grundsätzliche Anmerkung: Ich bin definitiv kein Techniker, versuche aber bewusst an die Sache ranzugehen :-) Deine Aussagen nehme ich wirklich ernst und als Anregung für mein eigenes Verhalten. Nur will ich halt die Logik komplett nachvollziehen ... Wir kommen ein bisschen vom Ursprungsthema ab, aber sei's drum :-)

... Also 'Umgang mit Akkus':

Wenn sich ein Akku entlädt, egal ob Stand-by - was natürlich weniger Belastung bedeutet - oder ob Gesprächsbetrieb, dann geht selbstverständlich Energie verloren. (Übrigens ja auch, wenn das Ding ungebraucht irgenwo in der Ecke liegt.)

(1) Der Punkt 'Ladezyklen' steht ja schon im Raum. (2) Es wird immer gesagt, dass Akkus eigentlich nicht dafür gemacht sind, ewig in der Ladestation zu stehen. Eine dauernde Aufladung sei schlecht für den Akku. (Hier fällt einem unweigerlich das Beispiel unzähliger Laptop-Nutzer ein, die's einfach gar nicht wissen (wollen?) und den Akku IMMER drinhaben - und das Ding gleichzeitig IMMER mit dem Stromnetz verbinden - aua!) Nun kann es aber sein, dass es intelligente Ladestationen gibt, die selbständig den Strom abklemmen, wenn sie merken, dass das Ding voll ist. OK - dann sind wir auf Punkt (1) zurückverwiesen ... (2a) Wärmeentwicklung bei Akkus, die in der Station stehen = bei vollen Akkus: Energieverlust und unnötige Beanspruchung.

Drehen wir uns im Kreis? Gibt es überhaupt einen richtigen Umgang mit Akkus? :-)

@CannonFire

Früher, als die Akkus nur durch einen Vorwiderstand geladen wurden, gingen die kaputt wenn die zu lange geladen wurden.

Heutzutage sieht das ganz anders aus. Da steckt ein kleiner Mikrocomputer in der Ladeschaltung der mehr Rechenleistung hat als sämtliche Apollo-Raumkapseln zusammen. Der überwacht den Akku und schaltet rechtzeitig ab bzw. sorgt dafür dass der Akku optimal geladen wird.

Legt mand as Telefon auf die Ladeschale, wird der Akku korrekt nachgeladen und bleibt voll, es wird keine Energie mehr entnommen bzw nicht mehr Energie rein gesteckt als vorher beim telefonieren entnommen wurde.

Legt man das nicht auf die Ladestation, wird der Akku weiter entladen und man muss später viel mehr nachladen.

Bei modernen Akkus zählt nicht der Ladezyklus, also wie im Kino "Eintritt €10" egal wie viel vom Film man sehen will, sondern die Menge an Energie die umgesetzt wird. SO wie an der Tankstelle, da zahlt man auch keine Pauschale sondern nur das was man wirklich in den Tank einfüllt.

Das mit dem Memoryeffekt ist ein "Märchen", der Memoryeffekt wurde bei den ersten Industrieakkus festgestellt. Konsumerakkus hatten nie diesen Effekt. Hier kam es nur zur Erhöhung des Innenwiderstandes wodurch dann das Gerät zu früh abschaltete weil es einen leeren Akku vermutete. Der Effekt war aber leicht reversibel, durch gründliches Entladen und wieder aufladen verschwand der Effekt im gegensatz zum echten Memoryeffekt wo "der Stoff in der Flasche festsaß".

Hat man NiCD oder NiMh Batterien im Telefon, so ist es gut den hin und wieder komplett zu entladen, besonders wenn da eine ältere Ladeschaltung im Einsatz ist. Bei modernen Telefonen braucht man das nicht. Hat man einen Lithiumakku so ist das entladen sogar richtig Schädlich. Ein mal zu 80% entladen ist für den Akku viel schlimmer als 10 mal nur zu 10% zu entladen. Die Lebensdauer nimmt also durch das vermeintliche "trainieren" stark ab!

@Commodore64

Hier übrigens noch was Kurioses zum Thema 'Akkus' aus dem Newsletter des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik vom 5.8. (http://www.buerger-cert.de/)

STOERENFRIEDE: Schadsoftware macht Notebook-Akkus unbrauchbar

Angriff auf Hardware Notebook-Akkus sind nicht nur Energiespeicher, sondern enthalten auch einen Chip, der mittels Steuersoftware beispielsweise den Ladezustand der Akkus kontrolliert. Versuche, die Software auf dem Akku-Chip zu manipulieren, hat der Hacker und Sicherheitsforscher Charlie Miller unternommen. Er fand heraus, mit welchen beiden, immer gleichen Passwoertern der Zugriff auf den Chip von Macbook-Akkus gesichert ist. Dadurch gelang es ihm, die Funktion des Chips zu manipulieren und die Akkus unbrauchbar zu machen. Miller hat den Versuch zum Erkenntnisgewinn durchgefuehrt. Hacker mit krimineller Motivation koennten durch das Einschleusen von Schadsoftware Macbook-Akkus vorsaetzlich zerstoeren.

;-)

Nachdem das Akku-Thema ja bis zur Erschöpfung abgehandelt wurde (Respekt! :-)) möchte ich noch was zum Thema Strahlung ergänzen. Aus eigener Erfahrung weiß ich dass man die Aussagen eines Hersteller-Services nur begrenzt glauben schenken darf, denn man sucht gerne nach Antworten die dem Kunden gefallen. Ferner handelt es sich bei den Services häufig um externe Dienstleister die selber wenig technisches Hintergrundwissen besitzen. Leider hat man nur selten die Möglichkeit sich von unabhängigen Stellen hilfreiche Antwort zu holen.

Was man bei der ganzen Funk Geschichte wissen muss sind relativ einfache Regeln. Ein Handy oder ein schnurloses Telefon das nicht auf seiner Basis liegt muss funken um mit der Station in Verbindung zu bleiben und möglichen Anrufe signalisieren zu können. Ein Mobiltelefon hat den Vorteil dies stufenlos zu können, ein Haustelefon meines Wissens bis heute nicht. Dies funkt abhängig von der Gerätepreisklasse in 2 bis 3 Intensitätsstufen.

Haustelefon + Basisstation verringern die Strahlung zu gleichen Teilen: Stufe 1: 100% und maximale Reichweite Stufe 2: 20% und 80% der maximalen Reichweite (ECO Modus) Stufe 3*: <1% Kontakthaltestatus wenn das Mobilteil in einer Basisstation steht

(Angaben ohne Gewähr, Stand bei Einführung ECO/Green DECT)

Dabei kann Stufe 3 nur erreicht werden, wenn es sich dabei um ein DECT Telefon handelt wo das Mobilteil: 1. als einziges Gerät 2. an einer Basisstation mit integriertem Ladegerät betrieben wird.

Wird ein zweites Mobilteil an die Station angemeldet MUSS die Basisstation immer mindestens mit vollem ECO Modus von 20% oder gar ohne ECO Modus zu 100% funken, da diese nicht wissen kann wo sich das zweite Mobilteil befindet. Wie sich das erste Mobilteil in der Ladeschale verhält ist mir nicht bekannt, ich gehe aber davon aus dass es nach wie vor die Funkleistung auf <1% herunterfahren wird, während Mobilteil 2 mit Maximalleistung (20% oder 100%) funkt, ebenso wie die Basisstation.

Dennoch bin ich sehr von den neuen Optionen und dem ECO Dect angetan, denn mit eingeschaltetem ECO Dect kann man die Strahlungsintensität ganz enorm herunterschrauben und merkt den Unterschied nur selten (natürlich abhängig von den baulichen Gegebenheiten). Auch wenn ich glaube dass mich 10 Jahre intensivster DECT Strahlung einer Anlage mit 6 Mobilteilen und mindestens 4 Funkbereichserweiterern nicht wirklich beeinflusst haben, so ist es doch schön zu wissen dass man die Belastung heute um 80% minimieren könnte :-)

Bei einem Mobiltelefon fehlt mir diese Möglichkeit leider. Das Gerät strahlt immer mehr oder weniger abhängig von seinem Abstand zum Funkmast (so war es zumindest seiner Zeit bei GSM - bei den neuen Standards weiß ich das schon nicht mehr), der Mast dagegen muss immer mit 100% powern um die Abdeckung zu sichern. Das interessiert für gewöhnlich keinen. Die Funkwolke dürfte hier zudem stetig dichter geworden sein, denn statt alle Anbieter einen Masten verwenden stellen unterschiedliche Anbieter auch mehrere Masten auf, bieten GMS, 3G, 4G, LTE, usw. parallel an und müssen die für eine gute Abedeckung die Abstände zwischen den Masten immer weiter verringern. Wenn ich so darüber nachdenke bin ich mit meinem DECT Telefon und meinem kleinen WLAN Router zuhause wohl noch immer am unbestrahltesten. Und einen weiteren unprofessionellen Rückschluss will ich noch ziehen: sollte die Funkbelastung uns wirklich was anhaben so bin ich davon überzeugt das wir das in den letzten Jahren hätten extrem merken müssen, eben gerade wegen der stetigen Zunahme neuer Systeme und intensivierten Abedeckung. Der Laie könnte aber natürlich wieder dagegenhalten: wenn es uns alle im gleichen Maße betrifft, wie sollten wir es dann merken? :-)

Ich habe jetzt nichts mehr zu den unterschiedlichen Funktechniken von GSM und DECT geschrieben. Manche Stimmen behaupten dass die gepulste DECT Strahlung besonders gefährlich wäre da das Maximum der Strahlung damit 0,25W erreicht. Im Vergleich zum Mobilfunkgerät immer noch deutlich geringer und bei aktivem ECO DECT dürfte der Betrag deutlich niedriger sein.

MfG! Silberhand

Klingt sehr schlüssig! Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Interessanterweise habe ich bei der Recherche neulich im Netz einen Strahlungsexperten gefunden, der ein eigenes kleines Unternehmen im Bereich Funkgeräte besitzt und auf seiner Internetpräsenz für den analogen Funk eintritt. Ein analoges Funktelephon sei viel weniger strahlungsintensiv als jedes digitalisierte (DECT). Aus Sicherheitsgründen seien die analogen aber leider heute nicht mehr zugelassen.

@CannonFire

Ich denke dass das heute nur noch eine Geschmackssache ist. Ein analoges schnurloses Gerät strahlte mit ca. 10mW. Nach meiner Rechnung dürfte ein Gerät mit aktiviertem ECO DECT auf ca. 50 mW kommen. Es wird in der Technik aber gemittelt (siehe dazu auch Wiki --> DECT), da das Gerät eben nicht kontinuierlich strahlt, sondern nur in Impulsen. Rechnerisch kam nämlich das DECT Gerät ebenfalls auf die 9-10mW. Wenn ECO DECT die Leistung auf 20% herunterdreht bleiben von den 10mW nur noch 2mW über. Da kommt nicht mal das analoge Gerät mit, und wie zuvor erwähnt - die Leistung des Gerätes verändert sich i.d.R. nur marginal. Wenn also bei diesen neuen Errungenschaften wie green/eco DECT noch jemand davon spricht sein altes analoges Gerät behalten zu wollen kann ich dazu nur sagen dass es immer noch liebhaber von Venyl Platten gibt, und die würde ich ihnen nie abschwatzen wollen. Für mich ist das aber nichts mehr. Jedem das seine :-)

Commodore64, Du kennst Dich gut aus! Respekt. Ich werde das im Umgang mit Akkus in Zukunft berücksichtigen. RoHS halt :-)

Hier noch die Antwort meines Telephonherstellers zum Thema Strahlung:

"vielen Dank, dass Sie sich mit Ihrem Anliegen an das Philips-Infocenter wenden. Sie erkundigen sich nach der Strahlung beim Philips CD255. Alle unsere Telefone aus dem aktuellen Produktsortiment gehören zu der neuen Serie ECO DECT Design. Dies besagt, dass die Telefone strahlungsarm sind und energiesparend.

Solange ein Philips DECT-Telefon nicht zum Telefonieren genutzt wird, sondern lediglich betriebsbereit ist, erzeugt der Funkschaltkreis kein aktives Signal, so dass auch keine Absorption von Funkwellen stattfinden kann, selbst wenn das Gerät direkt am Körper getragen wird. Auch die Restelektrizität liegt lediglich im Mikrowattbereich.

Mit freundlichen Grüßen Peggy Lehmann, Philips Kundenservice"

... Steht natürlich zur Debatte ;-)

Bei DECT Telefonen sendet die Basisstation(entweder Fritzbox oder halt die Basis deines Telefons)  und evtl Repeater immer "Strahlen" um in Verbindung mit dem Mobilteil zu bleiben. Das Mobilteil sendet ebenfalls . Bei vielen Geräten (Gigaset) fährt das Mobilteil aber die Strahlung runter und geht erst beim Telefonieren wieder hoch. (ECO Dect) . Wenn Du eine Fritzbox UND ein Basisstation dect hast, empfehle ich die Basisstation wegzulassen, und das Mobilteil direkt an der fritzbox anzumelden. Dann hast Du eine "Strahlen" quelle weniger. Oder halt ein kabelgebundenes Telefon (ISDN/ analog) das nur bei Bedarf aufs Hansy umgeleitet wird. DECT Strahlt mit 1800 mhz und ist stark gepulst. Das das schädlich ist, kann sich jeder selbst ausmalen

Eben :) Ich selbst gehe deshalb z.B. - ähnlich wie Richard Stallman - selten mit Mobiltelephon raus und habe ein schnurgebundenes Telephon in den eigenen vier Wänden ...

Übrigens hat es in unserem Haus - wahrscheinlich wegen irgendwelcher Bauelemente - mit DECT über Fritzbox nicht geklappt. Wir mussten auf die Basisstation zurückgreifen :/

Es kommt drauf an was für eins du hast, manche schalten den Funk aus manche nicht.