Stammzellen spenden oder nicht?

6 Antworten

Hallo. ☺

Wenn du wirklich als Spender in Frage kommen solltest, kannst du ein Menschenleben retten! Das ist wahnsinnig toll! Das wirst du ein Leben lang nicht vergessen. (Und der Empfänger auch nicht.... )
Solltest du wegen deiner Depression bzw. Angststörung nicht fahren können, wäre das schade. Wer weiß, wie lange der Empfänger warten muss, bis ein neuer Spender passt. Oder ob es überhaupt nochmal passt.... .
Wie wäre es, wenn du zb. eine dir vertraute Person mit nach Köln nehmen würdest. Würde dir das eventuell helfen?

Liebe Grüße. ☺

Möglicherweise ist deine Angsterkrnakung eine Folge der Belastung durch die väterliche Krebserkrankung? Diese Lebenserfahrung wird leider oft nicht verarbeitet.

Spreche mit der DKMS. Sei aufrichtig und offen. Höre Dir die Erfahrungen dieser Menschen an. Nehme die Hilfe an, die man dir von dieser Seite anbietet. Und wenn Du einen Zweifel hast, dann lese die Artikel von Menschen, die als Spender erwähnt werden. Sie haben oft großartiges zu berichten!

Ich dachte, normalerweise seien Depressionen ein Ausschlusskriterium für die Spende (?).

Jedenfalls hat bei der Stammzellenspende der Spenderschutz die höchste Priorität. Wenn es aus medizinischer Sicht Zweifel an der Spendertauglichkeit gibt, wird man von der Spende freigestellt. Schließlich ist das ja letztendlich alles freiwillig und man muss sich keinem Risiko aussetzen. Dabei muss man sich keineswegs schämen oder ein schlechtes Gewissen haben.

Gerade bei psychischen Erkrankungen wird von einer Spende abgeraten. Es kann dabei nämlich sein, dass aufgrund der ganzen Prozedur (Arzttermine, Untersuchungen, Blutentnahmen, Rumfahren, sich bei der Arbeit freistellen zu lassen...) vermehrter Stress auftreten kann und sich psychische Probleme noch verstärken.

Und wie du richtig erkannt hast. Wenn du dir selber nicht hundert Prozent sicher bist, dass du am Tag X das durchziehen kannst, solltest du lieber früher als später zurücktreten. Spätestens 1 Woche vor dem Eingriff werden beim Empfänger nämlich vorbereitende Maßnahmen ergriffen, wo dessen blutbildendes System zerstört wird, um schließlich mit den neuen Stammzellen wieder aktiviert zu werden. Kommen dann aber keine neuen Stammzellen, wird es mehr als kritisch.

Ohne deine Krankheitsgeschichte zu kennen und die schwere deiner Erkrankung zu bewerten: Entweder es wird bereits durch den untersuchenden Arzt (oder DKMS bei der Ausfüllung von Fragebögen) entschieden, dass du nicht spenden kannst, oder du musst selbst davon zurücktreten.

Letztendlich wird man von niemandem unter Druck gesetzt und bei jedem Schritt gefragt, ob man noch bereit ist.

Meinst Du, dass es nicht vielleicht eher so wäre, dass Du es als erhebendes Gefühl wahrnimmst, dass Du einem anderen Menschen das Leben retten kannst?
Stell Dir dieses Gefühl von Stolz vor, wenn Du nach getaner Spende wieder nach Hause fährst.

Vielleicht ist es genau dieser Moment, auf den Du lange gehofft hast und der nicht nur dem Empfänger der Spende hilft, sondern auch Dir selbst.

Hallo,

Generell bin ich ein großer Befürworter der DKMS und finde jeder der kann/ darf sollte es tun. Aber, bei einem speziellen Fall wie dir mit deinen Depressionen ist es immer abhängig von der Stärke. Du solltest natürlich auch bedenken, wie es dir damit geht, besonders in dem Fall, mal angenommen, der Patient überlebt es nicht. Ich mache mir keine Gedanken darüber, dass du es an dem Entnahmetag nicht dorthin schaffst, sondern eher über die psychischen Aspekte nach der Transplantation. Kämst du denn damit zu Recht wenn der Empfänger stirbt trotz deiner Spende? Du kannst natürlich nichts dafür, viele Menschen machen sich trotzdem Vorwürfe, wenn dann aber generell noch Depressionen mit im Spiel sind...

Ich kenne deinen speziellen Fall nicht, weiß nicht wie schwer deine Depressionen sind, das kannst nur du beurteilst und ggf dein Therapeut. Den würde ich in die Frage auch mit einbeziehen was er davon hält.

Liebe Grüße