Sollte ich meinem Psychiater sagen, dass ich mein Beruhigungsmittel statt Abends am Tag nehme, damit ich es schaffe raus zu gehen?

2 Antworten

Natürlich solltest du das erwähnen. Es ist sogar wichtig.

Die Frage ist schwierig zu beantworten da nicht klar ist um weches Beruhigungsmittel es sich handelt. Klassische Beruhigungsmittel stammen aus der Gruppe der Benzodiazepine. Sie sind hoch effektiv, machen jedoch bei zu häufiger Anwendung schwer abhängig. Hinzu kommt eine Toleranzentwicklung (Gewöhungseffekt). Falls es sich um Benzodiazepine handelt eribt der Konsum entgegen der ärztlichen Einnnahmeverordung einige Probleme.

Falls es sich jedoch nicht um Benzodiazepine handelt und ein Arzneimittel ohne Abhängigkeitspotenzial ist sollte der Konsum am Tagsüber kein Problem darstellen. Dennoch ist dein Arzt für deine Medikation verantwortlich und sollte unabhängig der Substanz im Bilde über deinen Konsum sein.

Zur langfristigen medikamentösen Behandlung von Angstzuständen (inkl. soziale Phobie) werden primär Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI und SNRI eingesetzt. Diese wirken in der Regel ziemlich zuverlässig und machen nicht abhängig. Dafür haben sie andere Nachteile: Antidepressiva müssen täglich eingenommen werden, wirken erst nach 2-5 Wochen und können vor allem zu Beginn der Behandlung zahlreiche Nebenwirkungen haben. Konkret zur Behandlung einer sozialen Phobie zugelassen sind die Präparate Escitalopram, Paroxetin, Sertralin und Venlafaxin. Hier eine Übersicht mit Detailinformationen über sämtliche SSRI's und SNRI's (siehe Indikation).