Sohn (19) hat keine Lust für Abitur Nachprüfung zu lernen - Er möchte Ritalin nehmen um es zu bestehen, akzeptabel?
Hallo, unser Sohn (19) hat bis auf Mathe alles bestanden gehabt an Prüfungen, Mathe hat er aber nicht geschafft, musste es dann im Herbst noch mal nachschreiben, hat es wieder nicht geschafft und hat jetzt im April seine letzte Chance. Er ist aber faul, kifft auch regelmäßig und sagt er versteht Mathe einfach nicht und KANN sich nicht motivieren. Unser Mathe Nachhilfe Lehrer ist ein anständiger Mann, ich habe meinen Sohn gestern dort abgeholt um ein Gespräch mit ihm und meinem Sohn zu führen, als wir dann im Garten standen und der Nachhilfe Lehrer sich gerade eine Zigarette gedreht hatte, rief er: "Da kocht man sich mal eine Kanne Tee oder Kaffee, SETZT sich in sein Kabüffke, und LERNT den Schinken bis man ihn kann, das WIRD ja wohl nicht so schwer sein". Unser Sohn jammerte dass er sich nicht konzentrieren kann, er möchte jetzt Methylphenidat (Ritalin) nehmen für die Lern Phase, er hat es schon mal genommen (er hat aber kein ADHS) und meinte da hat das lernen Spaß gemacht und er saß bedröhnt 8 Stunden in der Bibliothek und hat seinen Aufsatz in einem Tag fertig geschrieben.
Jetzt ist die Frage ob wir es ihm erlauben sollen weil wir sagen: "Es ist SEINE Verantwortung, wenn ER es so schaffen will - bitte", ODER ob man es verbieten sollte weil man ihm beibringen muss auch mal Frustrationen durch zu stehen, und dass es eine wichtige Lektion für ihn ist das ganze mal zu lernen, und dann zu sehen dass er auch besteht! Nur wenn er wirklich nicht lernt? Ist es dann nicht besser ihm die Tabletten zu erlauben? Was meint ihr?
15 Antworten
Es wird ihm später im Leben eigentlich nicht mehr bringen, als wenn er die Prüfung ohne das schreiben würde. Nur wenn er es damit hinbekommt, könnte sich sein Abischnitt aufjedenfall anheben. Nachher vergisst man sowieso wieder 80% von dem ganzen Kram, den man da lernen musste und braucht auch im Berufsleben meistens nichts richtig davon.
Ich persönlich würde es ihn irgendwie so durchgehen lassen, ich meine dieser Abiturschnitt wird sein ganzes Leben lang sein Aushängeschild in der Berufswelt sein. Ob er jetzt unter Drogen stand beim Lernen intressiert dann später eigentlich keinen mehr ;)
Aber wäre ich eine besorgte Mom, die immer nach dem "Richtigen" handelt, würde ich auch einfach nein sagen.
Also es hat nun jeder so seine eigenen Methoden, mit Konzentrationsproblemen fertig zu werden.
Bei mir hilft Musik, deren Text ich nicht verstehe (Das klingt komisch, aber ja, bei irgendwelchem schwedischen oder isländischen Gedudel, von dem ich kein Wort kapier und bei dem ich nicht auf den Text höre, sondern nur die Melodie mitbekomme, bin ich am konzentriertesten).
Dass Pillen jetzt die einzige Lösung sein sollen, möcht ich also grad eher nicht glauben. Zumal man dann irgendwie das Gefühl bekommen könnte, es nur wegen dem Zeug geschafft zu haben. Vielleicht nicht so ganz der Sinn der Sache.
Ich hab zwar gehört, dass Retalin was Abhängigkeiten angeht, eher harmlos zu betrachten ist (wooobei das glaube nur für ADHSler galt, aber meh), aber wenn man irgendwann an dem Punkt ankommt, wo man denkt, man kann etwas nicht packen, ohne sich so ne Pille eingeworfen zu haben, kommt das der Sache doch wieder recht nahe, hm? Mag zwar sein, dass dann der Placeboeffekt größer ist als die eigentliche Wirkung, aber der Effekt bleibt.
Und das bringt mich beim schreiben direkt auf ne Idee.
Gib ihm doch Placebos.
Sein Nachhilfelehrer sollte das doch am ehesten beurteilen können, was er für Fortschritte macht, oder nicht?
Ich weiß nun blöderweise nicht, wie der Effekt von Retalin bei nicht ADHSlern ausfällt. Am besten, du setzt dich dafür mit nem Arzt auseinander.
An sich eine gute Idee, leider ist die Wirkung von Ritalin zu ausgeprägt, als dass man es auch nur ansatzweise durch Placebo ersetzen kann, wenn man die Wirkung kennt.
13-Jährigen Oregano als Cannabis zu verkaufen funktioniert nur solange, bis sie einmal richtiges Cannabis geraucht haben.
Irgendwo habt ihr ganz hart versagt. Selbstverständlich nicht die Medikamente erlauben. Wobei das sowieso egal ist, die Kontrolle habt ihr ohnehin nicht mehr.
Er ist 19, also Erwachsen, also kann und soll er machen was er für richtig hält.
Nicht akzeptabel!
Wie soll es später in der Ausbildung / im Studium oder im Beruf sein, wenn es mal schwierige Ausgaben und Prüfungen gibt? Zu Medikamenten und Drogen greifen kann nicht die Lösung sein. Stell dir vor, dein Sohn macht das jetzt und schafft die Prüfung. Dann wird er das bei jeder Prüfung so machen wollen und der Teufelskreis beginnt...