Sinus Pilonidalis (Steißbeinfistel) - Wundheilung - erbitte um Rat?

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Hallo, ich wurde vor 17 Tagen operiert und hatte ein Loch bis zum Steißbein. Die ersten 8 Tage habe ich täglich 3x ausgeduscht und dann immer ne 10x10 Kompresse in das Loch gestopft. Das habe ich alles zu Hause (anfangs mit Hilfe meiner Freundin) machen können. Ab dem 9. Tag habe ich nur noch 2x am Tag ausgeduscht und die Kompresse vor dem Einlegen mit ca. 1 Teelöffel Manuka Honig bestrichen. Mache das jetzt schon seit über einer Woche und meine Wunde hat sich schon sehr gut geschlossen, ist sauber, nicht entzündet und granuliert laut meinem Arzt sehr gut.

Zu der Honig-Geschichte (falls es jemanden interessiert): Mein Arzt hat mir auch empfohlen Zucker mit einer Jodsalbe zu verrühren und dann auf die Wunde zu geben (Tipp von einem alten Chirurgen-Kollegen). Da ich Naturwissenschaftler bin, habe ich mir die Sache mal genauer angeschaut und bin auf den Manuka-Honig gestoßen. Es gibt ca. 30-40 wissenschaftliche Publikationen zur Wundbehandlung mit Manuka-Honig und nahezu alle berichten von verbesserten Heilungseffekten bei schlecht heilenden Wunden und von der äußerst guten antibiotischen Wirkung, welche z. B. auch den "Krankenhauskeim" MRSA in den Griff kriegt. Der Honig enthält zum einen Glucoseoxidase-Enzyme, welche Wasserstoffperoxid in geringen Mengen erzeugen, was wiederum antibiotisch wirkt. Außerdem enthält der spezielle Manuka-Honig einen hohen Anteil an Methylglyoxal (MGO) welcher ebenfalls antibiotisch wirkt. Der Honig führt weiterhin Flüssigkeiten sehr gut ab und senkt lokal den pH-Wert, was offenbar gut für die Wundheilung ist, so dass dieser Honig wie ich gelesen habe anderen Mittelchen zur Wundheilung entweder ebenbürtig ist oder in den meisten Fällen von 20-30% schneller heilenden Wunden berichtet wird. Es gibt auch viele deutsche Krankenhäuser welche den Honig schon in Form von MediHoney anwenden. Dieser ist nichts anderes als Manukahonig (vermutlich nochmal zur Sicherheit Gamma-bestrahlt) mit verschiedenen Zusätzen versehen, welche die Viskosität für die Wundbehandlung optimieren sollen.

Ich verwende "normalen" Manuka-Honig (für den Verzehr) mit einem MGO-Gehalt von 250 mg/kg (der Gehalt ist normalerweise bei jedem Manuka-Honig angegeben). Da der Honig erstens für den Verzehr geeignet ist und per se antibiotisch ist, habe ich auch keine Angst davor, dass dieser mit irgendwelchen Sporen oder Keimen verseucht ist. Der Methylglyoxalgehalt (MGO-Gehalt) von 250 mg/kg ist meiner Meinung nach ein vernünftiger Kompromiss zwischen Preis (500g für ca. 40 € bei einer Internetapotheke) und antibakterieller Aktivität, wobei ich dazu kein wissenschaftliches Urteil abgeben kann. Ich denke, dass die 500g dann auch bis zum Ende der Behandlung ausreichen werden.

Noch ein Wort zur Anwendung: Ich hatte die ersten 2-3 Tage der Honiganwendung nach jedem Verbandswechsel für ca. 15 min ein Brennen in der Wunde, welches dann aber ab dem 3. Tag der Anwendung nicht mehr auftrat. Da ich wusste, dass der Honig den pH-Wert an der Stelle senkt habe ich das Brennen mit dieser sauren Eigenschaft des Honigs verbunden.

Wie bereits gesagt habe ich mindestens 10 der für mich über die Uni-Bibliothek zugänglichen Veröffentlichungen gelesen, welche alle ein positives Fazit zur Behandlung mit Manuka-Honig lieferten. Die Veröffentlichungen waren in verschiedenen Fachjournalen publiziert und auch von verschiedenen Autoren und unabhängigen Forschergruppen verfasst. Sicher ist da auch der ein oder andere Artikel dabei gewesen, den ich nicht so ernst nehmen würde, aber da ich mich mit dem Thema etwas auskenne kann ich aus Erfahrung berichten, dass eine so große Anzahl unterschiedlicher Veröffentlichungen mit ähnlichem Ergebnis nicht gefälscht sein können. Zu anderen anerkannten unterstützenden Salben und Gels zur Wundbehandlung gibt es sicherlich nicht so viele wissenschaftliche Studien, aber das ist wiederum nur eine Vermutung. Es war mir hier ein Bedürfnis meine bisherigen Erfahrungen einmal kund zu tun und ich hoffe damit dem ein oder anderen ne Idee zu geben, wie man es auch machen kann. Das Thema ist in der Öffentlichkeit natürlich nicht so weit verbreitet, da die Pharmafirmen damit kein Geld verdienen können. Klar ist, dass man das auf eigene Verantwortung macht - aber da ich mich umfassend mit dem Thema auseinandergesetzt habe (ich hatte ja einige Tage Zeit auf der Couch) und keine relevanten negativen Punkte feststellen konnte, bin ich der Meinung das Risiko zu beherrschen. Und nun bin ich gespannt über Kommentare und weitere Erfahrungen.

@Michael: Ich wünsche Dir eine gute Heilung und falls Du es mit Manuka-Honig versuchen willst, würden mich deine Erfahrungen interessieren.

Allen anderen geplagten ebenfalls gute Besserung. Grüße, Olli

Also als Krankenschwester sage ich dir, das Ding mit Zucker ist voll ausgelutscht, wenn die Wunde wirklich nicht tief ist und vollkommen sauber, würde ich das nur schonen (also kein druck etc.) und einfach oberflächlich verbinden und beobachten sauberhalten ganz wichtig. das du geringe granualtion hast heisst ja nur das du wenig neues gewebe bildest, das is aber von mensch zu mensch unterschiedlich, iss genug eiweiß und warte ab! falls das weiterhin einfach nicht heilen will, geh nochmal hin und lass abstriche machen, nicht das da was drinhockt an keimen die resistent sind.

Mein Sohn hatte die OP im Juni,sein Arzt hat ihm gesagt,dass er sie jeden Tag ausduschen soll.Danach haben wir ca.einen halben Teelöffel Zucker in die Wunde(auf Anweisung des Arztes) und dann tamponiert.Auch Sitzbäder mit Kaliumpermanganat haben dazu´beigetragen,dass es nach 5 Wochen komplett geheilt war.Alles Gute.L.G.