Gibt es einen Fachbegriff dafür wenn man sich selbst von außen beobachtet, wie man etwas scheinbar automatisch tut, ohne selbst zu handeln?

3 Antworten

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Es gibt Dissoziation, das ist eine Bewusstseinsspaltung oder Persönlichkeitsspaltung. Tritt z.b. auf bei Persönlichkeitsstörungen wie z.b. Borderline. Die multiple Persönlichkeit ist eine besondere Form der dissoziativen Störung. Es gibt auch das Phänomen "out of body", bei dem sich die Betreffenden "von oben" betrachten, bei und nach traumatischen Erfahrungen zum Beispiel.

Da ich das nicht mehr bearbeiten kann, hier ein Nachtrag: Out-of-body ist noch sehr neu und relativ unbekannt. Bisher wurde es meist als AD(H)S diagnostiziert. Gibt auch keinen Wiki-Artikel dazu. Ich meine keine Nahtoderfahrung! Und Depersonalisierung gehört den dissoziativen Störungen, also das zweite ist ne Unterart des ersten! =)

was bedeutet bewusstseinsspaltung? Dass man mehrere Bewusstheiten hat, also quasi der eine Teil seine eigenen Gedanken, Erinnerungen usw. hat? Oder wie kann man sich das vorstellen? Mir scheint dieses out of body jetzt gerade, vom Namen her zumindest, am passendsten zu sein. Es geht mir ja eben um dieses unbewusste (also schon bewusst, da man was mitkriegt, aber eben nicht wirklich bewusst gesteuert) Handeln, bei dem man sich nur beobachten kann

@peacy123

Puh, das ist schwer zu erklären, vorallem schwer kurz zu erklären... Das ist nicht so, dass man sich selbst in mehrere Bewusstseins spaltet, das wäre ja eben eine multiple Persönlichkeit, das gibt es auch. Ich beschreib mal wie es bei mir (habe Borderline):"Dissoziieren" kann man gut beschreiben mit "wegdriften". Viele sind so mit ihren Gedanken beschäftigt, dass sie den Kontakt zur Außenwelt verlieren und apatisch dasitzen. Es kann aber auch sein, dass man währenddessen Dinge tut. Ich dissoziiere z.b. mitunter beim Autofahren. Oder in der Schule hab ich dann manchmal plötzlich mitten im Raum gestanden und wusste gar nciht, wie ich dort hingekommen bin. Beim Joggen passiert das auch sehr oft. Wenn das vorbei ist, ist es so als hätte wer mit dem Finger geschniptt und man hat keine Erinnerung an den zeitraum wo man "weg" war. Man unterscheidet sehr krass zwischen "Innen" (was im Kopf passiert) und "Außen" (Umwelt). Oder es kann heißen, dass man sich mit dem eigenen Körper nciht identifizieren kann. Dass man stark unterscheidet zwischen der physischen Existenz und der mentalen, und den Körper als fehlerhaftes Anhängel empfindet. Ich habe lange gebraucht um mir einen Bezug dazu zu erarbeiten. Dazu gehört dann auch, dass man Dinge wie Hunger, Durst, Müdigkeit, Schmerzen nicht wirklich wahrnimmt. Sie sind zwar da, aber sind nicht präsent, dringen nicht richtig zu einem durch. Außerdem gibt es den Begriff des schwarz-weiß-denkens, dabei trennt man radikal in nur-gute und nur-schlechte sachen, die bewertung ist aber nie entgültig, sondern kippt ständig. Das ist vorallem schwierig für soziale Kontakte. Das fällt mir jetzt so spontan ein, wenn du noch Fragen hast, kannst du gern fragen. =)

Solche Zustände kenne ich bei mir selbst auch, also mit dem wegdriften, aber das bewegt sich wohl noch in einem normalen Rahmen, eh glaube ich. Danke für die ausführliche Antwort =) Ich glaube, dass ich mit dem Begriff jetzt mehr anfangen kann.

@peacy123

Ja, ab und zu hat das jeder mal, dass man mal in Gedanken ist oder vor sich hinträumt.^^ Bei mir ist das schon extremer, sonst wärs ja auch keine Störung. Freut mich, wenn ich dir weiterhelfen konnte...^^

Hallo

Depersonalisation ist eine Unterform der Dissoziation. Dissoziation also der Überbegriff.

Die Betroffenen nehmen ihren Körper oder anderes ihrer eigenen Person (Sprache, Gefühle) als fremd war. Allerdings sollten sie noch Einfluss auf ihr handeln haben.

Kein Einfluss auf das Handeln kommt bei anderen dissoziativen Stöhrngen vor. zb. einer dissoziativen Fugue, bei der die Personen einfach weit weg von ihrem gewöhnlichen Umfeld gehen und irgendwo in einer fremden Stadt zu sich kommen können.

Es kann auch sein, dass andere Persönlichkeitsanteile übernehmen (wie schon erwähnt wurde) die Abgrenzung hier zwischen einzelnen Störungen ist fliessend. Hier wird es IMHO sehr gut erklärt: http://www.dissoziation-forum.de/index.php/dsnns

Bei der Dissoziativen Identitätsstörung ist die Spaltung am deutlichsten. Die Persönlichkeiten können völlig getrennt voneinander existieren, mit getrennten Erinnerungen und können voll amnestisch gegenüber dem Handeln der anderen sein.

Es gibt aber auch Co-Bewusstsein. Dabei können eine oder mehrere Personen der Handelnden zusehen.

Die Ursache und Bedeutung hängen eng zusammen. Nach Lehrmeinung entstehen Dissoziationen meist aufgrund traumatischer Erlebnisse, in denen die Person nur auf diese Weise fliehen kann. Das ist auch meist die Bedeutung, also dass die Person gerade nicht mit der Situation (ob aussen oder innerlich) klarkommt.

Liebe Grüsse

EinevomTeam

Das geht schon in Richtung Persönlichkeits-Spaltung.

Du bist nicht mehr Du selber, handelst unbewusst, fremdgesteuert und Dein Verstand hat keinen Zugang mehr zu Deiner Handlungsweise.

Ursache:

Jemand hat Dich hypnotisiert oder traumatisiert (durch einen Schock) - Du bist blockiert, funktionierst nur noch automatisch, im Hirn ist eine Schaltstelle lahmgelegt (kann auch durch Drogen oder ein Medikament passieren).