Schleimlöser für die Nasennebenhöhlen / Stirnöhlen, was ist da zu empfehlen?

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Umdenken in der Therapie als stärkste Waffe

Die Sinusitis ist eines der häufigsten Krankheitsbilder "Ich werde die Erkältung einfach nicht los", wer hat dies nicht schon mal gehört. Doch hinter Beschwerden wie verstopfte Nase, Kopfschmerzen und Fieber kann sich auch eine Sinusitis verbergen. Unter einer chronischen Entzündung der Nasennebenhöhlen leiden etwa 15% der Bevölkerung der westlichen Industrieländer. Die Häufigkeit der Erkrankung nimmt stetig zu. Die Sinusitis ist eines der häufigsten Krankheitsbilder überhaupt.

Wenn der Abfluss verstopft ist

Die Nasennebenhöhlen sind normalerweise gut belüftet. Bei einem Schnupfen wird der Sekretabfluss durch Schwellung der Schleimhäute behindert. Das gebildete Sekret kann nicht mehr abließen, Bakterien können sich vermehren und es kommt zu einer Entzündung.

Als Ursachen kommen neben einer zunächst banalen Erkältung aber auch in Frage:

Allergien Verkrümmungen der Nasenscheidewand Nasenpolypen Zahnwurzelentzündung (Kiefernhöhlenentzündung) Dauert der "Schnupfen" länger als 10 Tage an, besteht der Verdacht auf eine bakterielle Sinusitis. Eine Abklärung durch einen (Hals-Nasen-Ohren)Arzt ist unerlässlich.

Weitere typische Symptome sind:

Kopfschmerzzunahme beim Bücken Mittel-Gesichtsschmerzen Schmerzen im Oberkiefer, die in die Zähne ausstrahlen Druckschmerz der Nasennebenhöhlen Klopfschmerz über den Nervenaustrittspunkten Schwellung im Stirn- und Gesichtsbereich anhaltendes und hohes Fieber beeinträchtigter Allgemeinzustand -Verminderung des Hörvermögens durch mangelhaften Druckausgleich - Schwindel Definitionen

Akute bakterielle Sinusitis: Bakterielle Infektion der Nasennebenhöhlen mit einer Dauer von weniger als 30 Tagen. Subakute bakterielle Sinusitis: bakterielle Infektion mit einer Dauer zwischen 30 bis 90 Tagen. Rezidivierende akute bakterielle Sinusitis: Episoden von wiederholten akuten bakteriellen Sinusitiden mit einer symptomfreien Zeit von mindestens 10 Tagen. Chronische Sinusitis: Episoden mit Entzündungen mit einer Dauer von mehr als 90 Tagen. Bei den Patienten bestehen wiederkehrende Restsymptome wie Husten, "Nasenlaufen" oder Schwellung der Nasenschleimhäute. Kortison statt Antibiotika

Eine wichtige Säule der Therapie war bisher die Gabe von Antibiotika. Es lag nahe, eine durch Bakterien verursachte Entzündung mit bakterientötenden Arzneimitteln zu behandeln. Neue Erkenntnisse belegen jedoch, dass lange Zeit die "falschen Täter" gejagt worden sind: für die Entzündung sind häufig nicht Bakterien, sondern Viren die Hauptverantwortlichen. Die neuen europäischen Leitlinien schieben Antibiotika in die hinterste Ecke. Therapieziel bleibt dennoch auch weiterhin, die Entzündung einzudämmen und den Sekretstau zu beseitigen. Nur die Waffen haben sich geändert. "Wir müssen endlich erkennen, dass es die Entzündung ist, die dem Patienten Beschwerden bereitet und weniger die Infektion". Dies betonte Prof. Dr. Claus Bachert auf einer Pressekonferenz. Die Februar-Ausgabe der Fachzeitschrift "ärztliche Praxis" berichtet, dass die Therapie mit einem Kortison-Nasenspray den bisherigen Therapien deutlich überlegen ist. Der Wirkstoff Mometason ist wirksamer und verträglicher als eine Antibiotikatherapie mit Amoxicillin. Lediglich bei hohem Fieber und starken einseitigen Kiefer- oder Stirnhöhlenschmerzen und Zeichen einer Augen- und Hirnbeteiligung ist der Einsatz von Antibiotika gerechtfertigt. Selbst bei längeren Beschwerden einer "normalen" Sinusitis sind Antibiotika nicht notwendig. Die Zurückhaltung mit Antibiotika ist das sicherste Mittel, einer Resistenzentwicklung von Bakterien vorzubeugen. Wenn doch ein Antibiotikum verordnet wird, dann muss dies ausreichend lange und hoch dosiert verabreicht werden. Keinesfalls sollte der Patient auf eigene Faust das Mittel absetzen. Die Gabe von Mometason-Nasenspray kann die Anwendung von Antibiotika unterstützen. Selbst bei einer 10fachen Überdosierung wandert der Wirkstoff nicht von der Nasenschleimhaut ins Blut. Die Befürchtung, den Körper mit Kortison zu belasten und die typischen Nebenwirkungen zu bekommen, ist demnach unbegründet. "Zusammenfassend lässt sich bei der chronischen Sinusitis derzeit keine Effektivität einer antibiotischen Behandlung im Sinne einer Heilung des Erkrankungsbildes ableiten", so die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie.

Abschwellende Nasentropfen lindern ohne zu verkürzen

Nasentropfen mit Wirkstoffen wie Naphazolin, Xylometazolin und anderen Substanzen erleichtern deutlich die Nasenatmung des Patienten. Bei der Behandlung einer Sinusitis kommt es darauf an, die Nasenschleimhaut, insbesondere den Verbindungsgang vom Nasen- zum Rachenraum (die so genannte Eustachische Röhre) abschwellen zu lassen. Das Sekret soll abfließen und der Überdruck beseitigt werden. Insgesamt besteht jedoch kein Nachweis ihrer Wirksamkeit im Sinne einer Krankheitsverkürzung oder einer Reduzierung der Nasennebenhöhlensymptome bei akuter oder chronischer Sinusitis. Diese Ansicht vertritt die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie, Sektion HNO, in ihren aktuellen Leitlinien.

Schleimlöser: Pflanze schlägt Chemie

Schleimlösende Mittel, so genannte Expektorantien, wie Ambroxol, Bromhexin und Acetylcystein haben eine festen Stellenwert bei der Therapie der Sinusitis. Doch auch für diese chemisch definierten Substanzen fehlt ein Nachweis, dass die Krankheitsdauer und -heftigkeit bei einer Stirnhöhlenentzündung verkürzt wird. Dies geht ebenfalls aus den aktuellen Leitlinien hervor. Erstaunlich und bemerkenswert ist die Tatsache, dass diese neutralen und kritischen Empfehlungen einem pflanzlichen Mischpräparat mit 5 Bestandteilen eine Wirksamkeit zuerkennen. Nicht alle pflanzlichen Mittel sind jedoch den chemischen überlegen. "Bei der chronischen Sinusitis ist die Studienlage nicht ausreichend. Für zahlreiche Phytotherapeutika wird aus offenen Studien oder anekdotisch ebenfalls von positiven Wirkungen bei der Sinusitis berichtet, ohne dass jedoch ein Nachweis nach wissenschaftlichen Maßstäben erbracht wurde. Erkenntnisse zu dem/den eigentlichen Wirkstoff/en oder zur Dosis-Wirkungsbeziehung liegen nicht vor", so die o.g. Fachgesellschaft in den Leitlinien zur Therapie der Sinusitis. Ein weiteres Präparat mit dem Eucalyptuswirkstoff Cineol wurde zwar gut beurteilt und ihm schleimlösende Eigenschaften attestiert, aber eine krankheitsverkürzende Wirkung konnte bisher nicht nachgewiesen werden.

Wasser, Wasser, Wasser

Der beste Schleimlöser ist Wasser, sehr viel Wasser. Der Patient sollte pro Tag 3 Liter Wasser, Hustentee oder andere Getränke zu sich nehmen

Tipps bei Stirnhöhlenerkrankungen

Viel Trinken. Trinken Sie 3-4 Liter Flüssigkeit pro Tag. Der Schleim in den Atemwegen wird verflüssigt und kann leichter abgehustet werden. Außerdem kann der Körper Viren besser abwehren und aus dem Körper ausschleusen. Inhalieren hilft. Um die Atemwege zu befeuchten und zu befreien, können Sie mit einem Kamillenblütenaufguss inhalieren. Damit die Wirkstoffe tief in die Atemwege gelangen, sollten Sie vorher abschwellende Nasentropfen benutzen. Wichtig: Mentholhaltige Inhalte oder Einreibungen sind nicht für Säuglinge geeignet. Keine Dauertherapie. Abschwellende Nasentropfen helfen sehr rasch, trocknen bei längerer Anwendung aber auch die Schleimhäute aus. Verwenden Sie am besten Sprays oder Tropfen ohne Konservierungsmittel, die sind milder. Natürlich hat jedes Familienmitglied aus hygienischen Gründen sein eigenes Fläschchen. Um die Viren nicht zu verschleppen, sollte es nicht für die nächste Erkrankung aufbewahrt werden. Salz auf die Schleimhäute. Oft folgt dem Fließschnupfen ein so genannter Stockschnupfen. Es wird kein Sekret mehr produziert, die Schleimhäute trocknen aus und es kann zur Borkenbildung kommen. Jetzt sollte die gereizte Nasenschleimhaut mit Kochsalzlösung und/oder vitaminhaltigen Nasensalben gepflegt werden. Ruhe und Wärme tun gut. Gönnen Sie sich Ruhe. Warme Hals- und Brustwickel, Rotlicht oder ein Erkältungsbad bringen Linderung. Das Bad sollte nicht länger als 20 Minuten und nicht zu heiß sein. Anschließend ins Bett. Bei Fieber und Kreislaufproblemen sollten Sie nicht zu heiß baden.

Danke für's Sternchen!

Ich kannte den den Artikel bereits von Medizin.de. Der Autor ist Matthias Bastigkeit. Wäre fair gewesen, das hier zu erwähnen.

Auf jeden Fall bin ich über diese Passage gestolpert: "Erstaunlich und bemerkenswert ist die Tatsache, dass diese neutralen und kritischen Empfehlungen einem pflanzlichen Mischpräparat mit 5 Bestandteilen eine Wirksamkeit zuerkennen."

Ich habe mal recherchiert und habe herausbekommen, dass es sich bei dem Mittel um Sinupret Forte handelt. Die 5 Bestandteile sind Eisenkraut, Holunderblüten, Primel mit Kelch, Sauerampferkraut und Enzianwurzel. Ob's hilft, muss jeder selbst entscheiden...

Gruß, Maike

@Maike74

Danke für die Rückendeckung! Es ist einfach frech, ganze Artikel von anderen Autoren und anderen Foren ohne Quellennennung unter eigenem Namen zu veröffentlichen. Matthias Bastigkeit, Medizinjournalist (DJV), Autor des Textes über Sinusitis von medizin.de

Sollte es zu einer chronischen Nebenhöhlenentzündung kommen kann ich nur Colostrum empfehlen.Nutze es nach dem Sinupret nix mehr gebracht hat.Das stärkt das Immunsystem so,das die natürliche Funktion optimiert wird und man beschwerdefrei ist. Zu finden unter anderem hier : http://www.24netshop.de/mall2006/paul/

Bei mir hat folgendes sehr gut geholfen: 3mal täglich Kamilledampfbäder (es sei denn, du bist allergisch dagegen) 10 Minuten vorher, falls die Nase dicht ist, ein abschwellendes Nasenspray. Nasendusche aus der Apotheke mit Emser Salz. Das reicht oft schon aus, um ohne Medikamente eine NNH zu behandeln.

"Euphorbium compositum Nasentropfen" helfen und du hast nicht wie bei anderen Nasensprays das Problem,dass die Nasenschleimhaut nach kurzem Gebrauch wieder anschwillt.

Sinupret ist sicherlich geeignet,würde es aber dennoch von einem Arzt abklären lassen.