Rizinusöl wurde früher als Abführmittel verwendet obwohl giftig! Hat man es verschnitten?

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Man hat eine Kaltpressung gemacht. Dabei bleibt das Öl ungiftig.

verstehe ich nicht. Wenn ich Rizin in der wikipedia nachlese, dann ist da von rohen Samen die Rede. Die sind nicht einmal gepresst. Und das Öl ist giftig. Was die Aussage: Das Öl BLEIBT ungiftig in Frage stellt.

@bruno84

AHA! Öl gut, Rest übel. Werds mir merken. Merke: "Nichtmerken kann tödlich sein!"

Leider kann ich nicht 2 DH geben.

Die Wirkung von Rizinusöl Rizinusöl ist ein natürliches Abführmittel, das indirekt wirkt. Das heißt, es aktiviert körpereigene Stoffe und unterstützt so die Darmentleerung. Da es indirekt wirkt, schwächt es nach wiederholter Anwendung weder die Wirkung noch gewöhnt man sich daran. Wenn Sie Rizinusöl einnehmen, wird es in der Bauchspeicheldrüse und in der Galle zu Ricinolsäure und Glycerin gespalten. Diese aktivieren wiederum Histamine im Dünndarm, die die Darmperistaltik in Gang setzen. Auf diese Weise wird die vergrößerte und aufgeweichte Stuhlmenge aus dem Darm befördert. Das Mittel innerlich anwenden Lassen Sie sich zur genauen Dosierung des Rizinusöls von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten. Je nachdem wie stark die Wirkung sein soll, wird das Rizinusöl höher oder niedriger dosiert. Rizinusöl lässt sich auch bei Kindern anwenden, die jedoch älter als 10 Jahre sein sollten. Bei ihnen genügt eine geringere Menge an Rizinusöl. Seien Sie aber vorsichtig, wenn Sie Abführmittel bei Ihrem Kind anwenden möchten und klären sie auf jeden Fall zuvor noch Ihr Vorhaben mit dem Kinderarzt ab. Da das Rizinusöl sehr unangenehm schmeckt, können Sie es auch mit Sirup, Frucht- oder Gemüsesaft mischen. Etwa 30 Milliliter Rizinusöl auf einen Viertel Liter Saft reichen aus. Schütteln Sie die Mischung vor dem Trinken gut durch. 4 Was Sie vor der Anwendung von Rizinusöl unbedingt beachten müssen Rizinusöl sollten Sie nicht anwenden, wenn Sie Antihistaminika einnehmen, da diese die Wirkung des Rizinusöls verhindern. Auch Medikamente, die Sie zur selben Zeit einnehmen, können die Wirkung des Rizinusöls stärken oder schwächen. Fragen Sie hierzu Ihren Arzt. Rizinusöl sollten Sie auch dann nicht anwenden, wenn Sie z.B. einen Darmverschluss, entzündliche Darmerkrankungen oder Gallensteine haben. Sollten bei Ihnen andere Erkrankungen vorliegen, fragen Sie Ihren Arzt, ob sie problemlos Rizinusöl zum Abführen verwenden können. Da Rizinusöl in der Geburtshilfe als Wehencocktail zum Einsatz kommt, sollten Sie im letzten Drittel ihrer Schwangerschaft darauf verzichten. Nehmen Sie es dennoch, können frühzeitig die Wehen einsetzen. Auch bei Vergiftungen hilft Rizinusöl nicht, sondern sorgt umgekehrt dafür, dass der Körper die Gifte noch schneller aufnimmt. Haben Sie keine intakte Fettverdauung, ist das Rizinusöl wirkungslos. Die Nebenwirkungen einer zu großen Dosis Rizinusöl sind unter anderem Magenreizungen, Übelkeit, Erbrechen, Koliken oder starker Durchfall.
Wenn Sie Rizinusöl dagegen zu häufig anwenden, hat das einen erhöhten Wasser- und Salzverlust zur Folge. Sind Sie sehr empfindlich, sollten Sie Rizinusöl lieber nicht anwenden, da allergische Reaktionen, wie zum Beispiel Hautausschläge, möglich sind. Wichtig: Sprechen Sie vor dem ersten Anwenden von Rizinusöl mit Ihrem Hausarzt! Er kann Ihnen sagen, ob er in Ihrem speziellen Fall zu Rizinusöl rät oder doch auf andere Möglichkeiten zurückgreifen möchte um Ihre Verdauung wieder zu normalisieren. Es gibt einige schonende Maßnahmen wie z.B. Sport oder eine Ernährungsumstellung um Ihren Darm in Schwung zu bringen. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten! Äußerliche Anwendung von Rizinusöl Sie können Rizinusöl auch bei Warzen anwenden. Tupfen Sie ein paar Tropfen des Öls auf ein Wattepad und reiben es auf die Warze. Tun Sie das täglich über mehrere Tage und Wochen verteilt bis die Warze kleiner wird. Auch bei Ringelflechte, juckender oder gereizter Haut, Narben und Altersflecken können Sie Rizinusöl anwenden. Reiben Sie ein paar Tropfen davon auf Ihre Haut. Das Öl gelangt gut in die Zwischenzellräume und bildet einen Schutzfilm gegen Wasser und Schadstoffe.

Um zur Ausgangsfrage zurückzukehren sei festgestellt, daß die Samen der Rizinus-Staude hochgiftig sind, das aus diesen gepresste Öl dagegen giftfrei. Hierzu sei aus der Fachliteratrur zitiert:

"Das Öl wird aus den Samen durch Pressen ohne Wärmezufuhr erhalten. Auf diese Weise sollen die toxischen Lectine (Ricin) im Preßkuchen zurückbleiben. Die letzten Ricin-Spuren werden durch Behandlung des Öles mit Wasserdampf entfernt (Denaturierung von Eiweiß in der Hitze)." - Zepernick, B. u. a.: Lexikon der offizinellen Arzneipflanzen / Berlin; New York: Walter de Gruyter, 1984, S. 352.