RIP-Oma :(

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Zunächst einmal mein herzliches Beileid @Sunni98.

Sicherlich ist der Verlust eines Menschen, gerade auch einer geliebten Großmutter nicht angenehm und erfreulich. Auch wenn es jetzt blöd klingen mag, aber wenn man um die verstorbene Person weint, dann ist das doch ein gutes Zeichen. Man zeigt dadurch das einem die Person nicht egal war im Leben, das sie einem was bedeutet hat und das die Person einem wichtig war.

Jeder Mensch ist individuell, der eine trauert länger, der andere kürzer, der eine verkraftet eine Situation schneller der andere langsamer, deswegen sollte man sich in einer Trauersituation nicht an andere orientieren. Man sollte sich die Zeit nehmen die man braucht zum Trauern. Und es ist auch nicht schlimm, wenn man auch noch nach Jahren Tränen wegen dieser Person vergiest.

Ich z.B. habe meine Großeltern mütterlicherseits nie kennenlernen dürfen, da sie sehr früh verstorben sind. Über meinem Opa mütterlicherseits habe ich gehört er hat sich das Leben genommen, weil meine Oma krebskrank war. Dieses Wissen macht mich heute noch oft traurig, aber manchmal auch wütend, denn manchmal denke ich wenn mein Opa mütterlicherseits sich nicht das Leben genommen hättte, hätte ich evtl. die Chance gehabt ihn kennenzulernen.

Mein Opa väterlicherseits ist dieses Jahr 10 Jahre tot und es macht mich heute noch oft traurig, und ich weine auch meist wenn ich bei ihm am Grab stehe, aber ich schäme mich nicht dafür. Warum auch, ein Friedhof ist ein Ort der Ruhe und des Trauerns. Wie lange ich gebraucht habe, bis es nicht mehr "akut" war bei mir das weiß ich nicht genau, da ich da 12 Jahre alt war.

Meine eine Tante mütterlicherseits ist dieses Jahr vor 15 Jahren verstorben. Zu dem Zeitpunkt war ich gerade mal 7 Jahre alt. Der Verlust hat mich sehr sehr traurig gemacht. Das schlimmste daran war, was der Tod meiner Tante in mir ausgelöst hat. Wir wohnen ja im Elternhaus meiner Mutter, und wir haben ein Gästezimmer gegenüber meines Zimmers. Immer wenn meine Tante bei uns zu Besuch war, nächtigte sie in dem Zimmer (sie lebte nicht bei uns in der Nähe). Ich habe sie sehr gerne gehabt. Aber nach ihrem Tod konnte ich jahrelang nachts nicht in das Zimmer gehen und schon gar nicht bei geschlossener Tür. Ich weiß nicht warum, aber ich konnte es einfach nicht. Es war zwar nix wovor ich in dem Zimmer hätte Angst haben müssen, aber dieses meinem Körper klar zu machen, hat knapp 10 Jahre oder so gedauert. Mittlerweile kann ich im Dunkeln wieder in das Zimmer gehen ohne Panik zu bekommen, aber dennoch ist es mir am liebsten bei geöffneter Tür. Das war die extremste Erfahrung die ich mit dem Tod gemacht habe.

Ich denke oft an meine lieben Verstorbenen. Was ich gemacht habe, ich habe an die einzelnen Personen Briefe geschrieben in denen ich meine Gedanken verfasst habe und einfach alles was mir zu der Person einfiel. Das habe ich auch bei einem Kater von mir gemacht, der von unserem Hund totgebissen wurde. Ich habe gemerkt es ist ein sehr befreiendes Gefühl. seine Gedanken zu verfassen. Als Ritual könnte man die Briefe anschließend verbrennen um sie an die Lieben im Himmel zu schicken (im Freien über die wegwehende Asche). Dies habe ich nicht gemacht, sondern ich habe die Briefe verwahrt um sie bei Bedarf nochmal durchzulesen.

Und denk dran: Ein Mensch ist erst tot, wenn er vergessen ist.

Auch wenn man mit der verstorbenen Person nicht mehr kommunizieren kann, so steht man dennoch über die Herzen in Verbindund.

Begraben ist nicht vergessen, sofern man noch an die verstorbene Person denkt und ihr einen Platz im Herzen schenkt.

So viel von mir dazu...

lg, jakkily

Es bringt nichts das Thema abzuhacken, setz Dich hin, am besten mit deiner Mutter und guck dir Fotos an. Wen Du weinst, verarbeitest Du alles, das hat mir immer geholfen. Wen Deine Oma Dir nahegestanden hat, kann es auch mal 3-4 Tage durchweinen bedeuten, aber spätestens nach 2 Wochen sollte der normale Alltag zurückkehren. Viel Erfolg!

Hätte deine Oma gewollt, dass du nun auf ewig traurig bist? Nein!

Ist diese Aussage eine Floskel oder die Wahrheit?Ich bin für Letzteres.

Wünsche dir alles Gute.

denk nicht an den schmerz. gib dich intensiv der trauer hin. du wirst sehen, die zeit heilt alle wunden. aber alles braucht eben seine zeit.

stell dir vor, du seist ein grashalm, der manchmal von füßen niedergetrampelt wird. die zellstruktur des grashalms ist so stark, dass er sich nach kurzer zeit wieder berappelt und sich der sonne entgegenstreckt.

im moment liegst du am boden, aber das wird wieder. nur geduld!

Heute war ihre beerdigung und allen geht es besser seit heute! Aber mir geht es einfach nur so schlecht! Ich kann gar nicht mehr lachen ich bin nur noch schlecht gelaunt und könnte zu jedem zeitpunkt anfangen zu weinen, wenn ich an früher denke! Ich hab noch nie in meinem Leben jemanden so vermisst!! Sie war so klat und hart als sie im sarg lag! Seit heute ist alles soo viel schlimmer!

@Sunni98

ja, das ist so. du bist auch in einem empfindlichen alter. kleine kinder erleben das ganz anders. ich war mit fünf jahren ganz stolz, dass so viele menschen wegen meiner oma da waren. ich sagte jedem auf den sarg deutend: " das ist meine oma" :-). erst jahre später vermisste ich sie immer dann, wenn es mir schlecht ging.

du bist schon sehr bewusst über das, was geschehen ist, und gleichzeitig bist du noch unerfahren. das tut doppelt weh.

trotzdem: die zeit heilt auch deine wunden. ich bin mir sicher, dass deine oma nur ihren körper verlassen hat und woanders weiterlebt. was du gesehen hast, war nur ihre hülle, und die braucht sie nun nicht mehr.

ich wünsche dir alles liebe und gute besserung!

Erstmal mein Beileid.

Das du am anfang traurig bist,ist ganz normal das ist jeder Mensch wenn mann sich von einer wichtigen Person verabschieden muss. Lenk dich halt was ab,treff dich mit Freunden,unternimm was mit deiner Familie oder sonst irgendwas.