Ribose als Zuckerersatz?
Liebe Community,
Es werden immer mehr Stimmen laut, dass Industriezucker schädlich für die Gesundheit ist. Glucose lässt den Blutzuckerspiegel übermäßig ansteigen, Fructose (also auch Agavendicksaft usw.) verursacht Diabetes. Xylit schützt zwar vor Karies, kann dafür Darmkrebs verursachen und Stevia finde ich vom Geschmack her scheußlich.
So bin ich auf Ribose gekommen. Diese Zuckerart ist überall im Körper vertreten und sollte doch wohl auch keine Probleme verursachen? Kann man Ribose gut als (Industrie)zuckerersatz verwenden?
Vielen Dank für eure Meinungen
4 Antworten
Ich kenne Ribose als kaufbaren Zuckerersatz nicht, weiss aber, wo er normalerweise vorkommt. Stellt sich die Frage, wie man da an grosse Mengen kommen will, wenn man es als Zuckerersatz anbieten will. Vermutlich aus dem Labor.
Stevia schmeckt nicht "scheusslich", es sei denn, man kauft gestecktes Zeug. Achte auf ein Reb A Wert von 95-97%.
Man kann von übermässigem Zuckerkonsum so einiges bekommen, aber keinen Diabetes. Diabetes Typ 2 - und um den gehts ja - basiert auf einem Gendefekt, der einen Insulinresisteenz verursacht.
Falsche Ernährung, sprich zu viele Kohlehydrate, Übergewicht und zu wenig Bewegung, können, wenn man die genetische Disposition hat, Typ 2 zum Ausbruch bringen.
Das andere Problem ist, das Haushalts-/Kristallzucker zu 50% auch Glucose und zu 50% aus Fructose besteht. Übermässiger Fructosekonsum kann zur Leberverfettung führen.
Zu Ribose kann ich aus persönlicher Erfahrung leider nichts sagen, da ich eine Kombination/Mischung aus Stevia mit einem RebA Wert von 97% und Erythrit nutze.
Allerdings gibt es einiges an Information. So wird es von einem Arzt hier gut geheissen: http://www.evidero.de/kann-zucker-suechtig-machen
In einer anderen Publikation wird erwähnt, das bei einem Zuviel an Ribose mit Durchfall und Unterzucker zu rechnen ist (in der Tabelle weiter unten): http://www.naturheilmagazin.de/natuerlich-leben/ernaehrung/zucker-und-gesunde-alternativen.html
Da es in geringen Dosen eher positiv zu sehen ist, könntest Du es zumindest versuchen, allerdings ca. 10€ für 100g ist auch nicht gerade wenig. :) https://www.gesundheitsmanufaktur.de/tavarlin/ribose-zucker-d-ribose-pulver
Danke dir für all die Mühe!
Nichts zu danken. ;)
Gehen wir vom Haushaltszucker aus. Dieser wird aus der Zuckerrübe gewonnen und ist nichts anderes als eine chem. Verb. aus einem Molekül Fructose und einem Molekül Glucose. Beim Verzehr wird dieser gespalten. Die Glucose wird dabei aktiv ins Blut befördert und die Fructose passiv über Glut5 Transporter aufgenommen. Der Blutzucker steigt, woraufhin die Bauchspeicheldrüse Insulin ausschüttet, welches Glucose in die Muskel- und Fettzellen schleust. Hier werden sie bei entspr. Aktivität zu Ernergiezwecken verwendet.
Und wann genau macht Zucker nun krank?
Genau, wenn wir einen längerfristigen Kcal-Überschuss (woher die Kcal kommen ist dabei egal) erzeugen, also permanent zu viel fressen. Hierdurch wird Fett eingelagert, welches uns langfristig (bei übermäßigem Übergewicht) Insulinresistent und Leptinresistent macht, wodurch Übergewicht weiter zunimmt.
Fett ist zudem hormonell aktiv, wodurch bspw. die männl. Libido sinkt und bei Frauen Zyklusanormalien auftreten können. Hierdurch werden Entzündungsprozesse gefördert, Gefäße beschädigt und Krebsentstehung begünstigt.
Und nein das geschieht nicht durch den ach so pösen pösen Zucker, sondern dadurch das wir schlichtweg fett werden (Kcal-Überschuss). Und diesen Kcal-Überschuss kann man auch via Fett und Protein herbeiführen.
Wer zu viel isst, über den Verhältnissen lebt wird fett.
Was allerdings richtig ist, ist das Zucker insofern die Entstehung von Übergewicht fördern kann, da man bei hohem Konsum oftmals mehr Hunger bekommt. Aber Zucker ist eben nicht direkt für Krebs, Diabetes und Co. verantwortlich.
Nun gibt die DGE aber ja eine Empfehlung von ein paar Gramm Zucker pro Tag heraus. Warum tut sie das?
Die DGE gibt diese Empfehlung der kleinen Mengen an Zucker nur, weil die uninformierten Menschen sonst nur noch Mist fressen und -> verfetten würden.
Wer seine Makros optimal verteilt, Mikronährstoffe ausreichend zuführt, den Grundumsatz deckt und keinen längerfristigen Kcal-Überschuss erzeugt kann ohne Probleme mehr als 25 g Zucker pro Tag verzehren.
Diese Empfehlung gilt nur für uninformierte, faule oder schlichtweg falsch handelnde Menschen. Für alle anderen, die obige Punkte erfüllen, gilt diese Empfehlung aber nicht. Das Risiko an Diabetes etc. zu Erkranken steigt natürlich nicht sofern man obige Punkte erfüllt.
Lg
HelpfulMasked
Danke für die ausführliche Antwort. Ich habe eine relativ neue Studie gesehen, dass bei gleicher Kalorienzufuhr eine zuckerreiche Ernährung zu höherer Gewichtszunahme führt als zuckerarme aber fettreiche Ernährung. Ich finde es macht ja auch irgendwo Sinn. Saccharose brauchst nur einen Spaltungsschritt, Glucose sowieso keinen. Die Umwandlung von Fett in Energie ist zwar ertragreicher aber auch um Vielfaches aufwändiger. Dementsprechend glaube ich eigentlich nicht, dass es ausschließlich auf die Kalorien ankommt.
Das worauf du anspielst ist lediglich der Thermic Effect of Food. Dieser macht den kleinsten Teil des Kalorienverbrauchs aus und ist recht unwesentlich, daher fast schon vernachlässigbar. Auch hier zählen also immernoch lediglich die Kalorien, also die Kalorienbilanz.
Schlussendlich ändert also auch der Thermic Effect of Food nichts an der Regel, dass die Kalorienbilanz über Deine Zu- und Abnahme entscheidet und als Grundlage für jede Diät eine feste Größe ist.
Haushaltszucker muss damit immernoch nicht ersetzt werden. Wie oben bereits ausreichend erklärt.
Der Zucker D-Ribose ist eine Energiequelle und steigert nicht den Blutzuckerspiegel.
Danke! Weißt du genaueres über Ribose in der Nahrung? Wäre es sinnvoll, Haushaltszucker damit zu ersetzen?
Es werden immer mehr Stimmen laut
Ich würde eher sagen daß es Zeit wird, daß es auch bei den letzten ankommt...
Ribose ist mir noch nirgends aktiv angeboten worden oder untergekommen. Ich bin zwar kein Chemiker, aber wenn ich mir den Wiki - EIntrag so durchlese frage ich mich auch, in welcher Form diese gewonnen oder dargereicht werden soll. Hast Du da einen Vorschlag ?
Na kristallin/pulverförmig (Aggregatzustand: fest, Schmelzpunkt 90-95°C). Sie wird ja in der Medizin (und bestimmt auch in anderen Anwendungen) bereits eingesetzt. Also wird die Gewinnung nicht so ein Problem sein, selbst wenn ich selbst nicht weiß, wie es geht.
Ich ergänze mich: Ribose gibt es bereits als Sportnahrung zu kaufen :)
Da du Community Experte für Ernährung bist, hast du vielleicht noch eine Antwort auf meine Frage für mich? Wäre sehr nett!
Dann vergiß nicht daß ich für den Titel nix bekomme und Ernährung ein verdammt großes Thema ist. Viele kennen hier meinen Background. Das Thema interessiert mich, deswegen bin ich auf GF.
Daß Ribose ein Monosaccharid ist genügt mir aber. Ich sehe keinen Mehrwert gegenüber anderen Monosacchariden ("Traubenzucker") wie Glukose und Fruktose. Daher der Verweis an die Chemiker oder studierten Kollegen.
Ansonsten sehe ich nur noch, daß Ribose auf dubiosen Seiten mit Preisen um die 100 Euro pro Kilo angeboten werden. Das sagt mir persönlich schon alles, ich würde davon Abstand nehmen.
Dann vergiß nicht daß ich für den Titel nix bekomme und Ernährung ein verdammt großes Thema ist. Viele kennen hier meinen Background. Das Thema interessiert mich, deswegen bin ich auf GF.
Tut mir Leid, falls ich dir da auf den Fuß getreten bin. Eigentlich bezog ich mich darauf, dass ich dachte, dass du wohl deshalb ein größeres Wissen im Bereich Ernährung hast. Aber ich weiß ja auch nicht, wie der "Titel" zustande kommt :)
Jedenfalls, worauf ich hinaus wollte: Mich interessiert eigentlich die Ernährungsphysiologie von Ribose, ein einfacher Chemiker hilft da nicht so sehr. Mir sagt der Preis in erster Linie, dass es wohl teuer in der Herstellung ist, nur in geringen Mengen produziert wird oder eben gehyped wird. Ich würde mich natürlich freuen, wenn du mit mir teilst, was es dir genau sagt. Natürlich zwingt dich hier niemand zu antworten, aber Fragen kostet ja nach wie vor nichts!
Du ich weiß echt nicht mehr über Ribose, sorry ich dachte das wäre klar. Mein Schwerpunkt ist u.a. Industrie und deren Rohstoffe, und dort spielt sie keine Rolle. Sie ist mir noch nirgends untergekommen.
Ich tippe auf Hype bei diesen Preisen, da wollen ein paar Leute schnell Kasse machen.
Danke :)
Achja, weil ja Diabetes und Leberverfettung öfters gemeinsam auftreten, habe ich das jetzt glatt verwechselt.
Danke für die Antwort, weißt du evtl auch etwas zu meiner eigentlichen Frage, ob Ribose gut/besser als andere Zuckerarten ist, da ja körpereigen?
PS: über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Ich habe mich bereits durch alle Formen an Stevia durchgekostet - sogar frische Blätter - es schmeckt mir nicht. Deshalb auch die Formulierung "ich finde es scheußlich". Aber schön, wenn du es gut findest :)