Psychotherapie selbst bezahlen , zu teuer auf Dauer?

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Ich bin zur Zeit selber in Therapie bei einer Privat-Therapeutin und kann gut nachempfinden was du schreibst. In mir entsteht dabei aber der Eindruck, dass du dich in einem Abhängigkeitsverhältnis zur Therapeutin fühlst. Mein Eindruck kann falsch sein, bitte prüfe das in achtsamer Selbstbeobachtung. Eine Therapie sollte den Patienten grundsätzlich zu mehr Selbstbewusstsein, Eigenverantwortung und Eigenständigkeit befähigen, auch um die eigenen inneren Schwierigkeiten selbst lösen zu können. Hast du das Gefühl, dass sie dich darin unterstützt erwachsen zu werden? Oder fühlst du dich bei ihr häufig wie ein Kind, dass seine Mutter braucht?
Um die Fähigkeit, sich selbst helfen zu können, (und auch andere Hilfe zu finden als nur nach der Therapeutin zu "greifen"), zu fördern, ist eigene innere Arbeit nötig. Auf jeden Fall ist die heilende Arbeit mit dem sog. "inneren Kind" sehr hilfreich. Sie passt zu jeder Therapie und beschleunigt den Therapieprozess deutlich. Solltest du davon noch nichts wissen, rate ich dir, deine Therapeutin darauf anzusprechen. Schön wäre es, wenn sie dich das lehren könnte, so dass du es auch alleine machen kannst, dir also selber helfen kannst. Vielleicht kann sie dir auch ein Buch dazu empfehlen. (Ansonsten könnte ich dir 2 nennen.) Wenn du dir täglich etwas Zeit nimmst, um dich um dein inneres Kind zu kümmern, wirst du schnell Fortschritte für dein inneres Wachstum spüren. Ich kann dir berechtigte Hoffnungen machen, dass dann die Angst, deine Therapeutin zu verlieren und das Weinen darum, weniger wird, vielleicht sogar ganz aufhört. Du wirst dich erwachsener und nicht mehr so abhängig fühlen, und dich auch von deinen Eltern besser abgrenzen können ohne Schuldgefühle zu haben.
Mir selber hilft auch sehr der Kontakt zu Menschen, die sich innerlich weiterentwickeln wollen. Nachdem ich an Yoga- und Qi Gong-Gruppen teilnahm, treffe ich mich jetzt mit einer Gruppe, die Meditation und Achtsamkeit praktiziert. Die liebevolle Energie, die wir bei unseren Achtsamkeitsübungen 1x wöchentlich abends generieren können, ist für jeden heilsam und unterstützend.

Wahrscheinlich zahlen deine Eltern nichts, weil Psychotherapien normalerweise nach Antrag von der Krankenkasse bezahlt werden. Deswegen wollen sie auch eine/n andere/n Therapeuten/in haben, weil sie nicht einsehen, dass sie für etwas bezahlen, was man auch "umsonst" haben kann. Wie du selbst bemerkt hast, sind 75€ auch kein Pappenstiel. Nicht wenige Familien haben mal eben 75 €, 150 € oder 225 € pro Monat übrig, du schreibst ja nichts über die finanziellen Verhältnisse. Und wie gesagt, man kann das auch ohne Zuzahlung haben.

Natürlich ist es verständlich, dass du bei der jetzigen bleiben willst, aber es ist eben Luxus, den man sich leisten können muss, den Therapeuten aus eigener Tasche zu bezahlen.

Sprich mit der Therapeutin drüber, vielleicht gibt es ja Möglichkeiten einen Antrag bei der Krankenkasse zu stellen. Manchmal werden auch Therapeuten ohne Kassenzulassung übernommen.

Erstens war es manchmal, seit dem 1.4. so gut wie gar nicht.