Psychotherapie - wann Diagnose?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Lalilia,

die Diagnose hat Dein Therapeut / Deine Therapeutin bereits bei Antragstellung an die Krankenkasse gestellt, denn nur für die Behandlung von bestimmten psychischen Erkrankungen werden die Kosten übernommen; zudem muss die Behandlung Aussicht auf Erfolg haben, also an dieser Stelle schon mal Glückwunsch :)

Es gibt vermutlich nichts, was "üblich" ist. Im Allgemeinen sind Psychoanalytiker / tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapeuten "geheimniskrämerischer" mit der Diagnose als Verhaltenstherapeuten, die sie eher mitteilen, damit sich die Patienten einlesen können.

Ich persönlich bin nicht unbedingt ein Fan der Mitteilung der Diagnose. Diese ist letztlich das Etikett für die Krankenkasse. Was er für Schwierigkeiten hat, weiß der Klient am besten, und in seine eigenen Worten gefasst haben sie für ihn die höchste emotionale Bedeutung. Ob's da noch einen Fachbegriff dafür gibt ... in der Behanldung kommt es ja sowieso darauf an, die einzelnen Facetten der Problematik wieder aufzufächern. D.h., wenn einer kommt und sagt, ich habe eine "Depression" z. B., wid ohnehin gefragt, unter was genau die bestimmte Person leidet, die diese Aussage trifft.

Es gibt außerdem Diagnosen, die kränken können. Wer hat schon gerne eine "narzisstische" oder eine "paranoide" Persönlichkeitsstörung? Da hat man dann erstmal ein paar Stunden damit zu tun, bis der Klient diese Bezeichnung verkraftet hat, wenn er denn nochmal wiederkommt. Bei Psychosen ist das etwas anderes, diese Patienten müssen Medikamente nehmen und genau über ihre Erkrankung aufgeklärt werden.

Letztlich hält das aber jeder Therapeut anders. Daher ist es am besten, Deinen Therapeuten /Deine Therapeutin zu fragen - er/sie wird Dir dann eine Antwort geben, wie er/sie es mit der Diagnose hält.

Weiterhin alles Gute für Deine Behandlung :)

Vielen Dank für das Sternchen :)

Eine Therapie, bevor überhaupt eine Diagnose steht? Auf so einen Mist können nur Psychologen kommen.

Eigentlich solltest du also schon vor der Therapie eine Diagnose bekommen haben.

P.S.: wenn du schon seit fast einem Jahr in Therapie bist und noch nicht geheilt, ist dein Therapeut inkompetent. Aber das sind die meisten Vertreter dieser Pseudowissenschaft (der der therapeutischen Psychologie).

Dieser Beitrag ist tendenziöser Quatsch.

@Bremsgirl

Da stimme ich dir zu. Bremsgirl

@Bremsgirl

"Tendenziös" ist jede Aussage.

Natürlich kommt die Diagnose vor der Therapie (schon per Definitionem).

Davon abgesehen: hast du ein Argument parat, außer "das paßt nicht in mein Weltbild"?

@trallala12345

Es gibt auch sachliche Aussagen. Diese enthalten sich einer Wertung. Deine Aussage ist abwertend ("Mist", auf den "nur Psychologen" kommen können, "Pseudowissenschaft") und passt daher tatsächlich nicht in mein Weltbild :)

Es wird mit Sicherheit eine Diagnose geben, sonst gibt es nämlich keine kassenfinanzierte Psychoherapie. Nur hat der Therapeut / die Therapeutin aus Gründen, die er/sie vertreten können wird, die Diagnose der Klientin nicht mitgeteilt.

Selbstverständlich habe ich ein Argument. Ich habe sogar zwei. Eines habe ich schon genannt. Das andere: Therapien haben meist nicht den Anspruch, zu "heilen". Es geht meist um graduelle Besserung, eine möglichst hochgradige. Daher würde ich eher einen Therapeuten für einen unrealistisch und blauäugig halten, der verspricht, eine Störung in einem Jahr zu "heilen". Psychische Leiden sind allermeist nicht innerhalb kurzer Zeit entstanden und brauchen daher auch einige Zeit, um sich abzuschwächen.

Ich hoffe, Dein Weltbild damit etwas ausdifferenziert zu haben.

@Bremsgirl

Ja, so gefällt mir das in der Tat und so hat auch der Fragesteller etwas davon und kann sehen, woher die verschiedenen Positionen kommen und welche Argumente es gibt. "Die Antwort ist doof" hilft keinem was, so dagegen ist es nützlich.

Inhaltlich könnte man jetzt lange diskutieren über die Vielzahl einander widersprechender Paradigmen in der Psychologie, den inhärenten Intereressenkonflikt eines Psychologen (gute Arbeit wird weniger bezahlt), die mangelnde empirische Grundlage und den ausbleibenden Nachweis, daß reine Psychotherapie (ohne Einsatz von Psychopharmaka) mehr als Placebo-Wirkung hat und der Tatsache, daß sich Psychologen immer mehr als Mietfreund oder Lebensberater aufspielen.

Hinsichtlich der Begrifflichkeit "heilen" hast du recht, ich hätte eher "signifikant verbessert" schreiben sollen.

@trallala12345

Bitte sehr. Die meisten dieser Kommentare, will heißen, dieser abwertenden Kommentare, kommen von Personen, deren Überzeugung der Nichtsnutzigkeit von Psychotherapie solide in Stein gemeißelt ist. Da ist mir meine Energie zu schade, etwas zu begründen, was ohnehin für die Katz' ist. Wer das begründet haben will, kann ja fragen. Klingt überheblich, ist aber meine persönliche, nicht auf Intervallskalenniveau statistisch abgesicherte Empirie.

Du bist natürlich auch bei Deiner Abwertung geblieben ("Mietfreunde", "aufspielen") (scheinst übrigens echt viele Psychologen zu kennen), aber besitzt immerhin die Freundlichkeit, Deinen Kritikern nicht gleich ins Gesicht zu springen, wofür Dir ein Kompliment gebührt :)

zu Trallala: Gutes Beispiel für eigene Inkompetenz - gepaart mit vorschnellen Schlüssen bei ansonsten noch unzureichenden Fakten.

@Harald2000

Die Wertigkeit und Nützlichkeit einer Wissenschaft ist eine Existenzaussage, keine Allaussage, ergo ist sie nur verifizierbar und nicht falsifizierbar.

Also liegt es an den Vertretern jener, ihre Nützlichkeit nachzuweisen - und das ist meiner Ansicht nach noch nicht einmal im Ansatz geschehen. Da ist meine persönliche (in-)Kompetenz auch völlig irrelevant; es gibt in der Wissenschaft klar definierte statistische Mindestanforderungen, so lange diese nicht erfüllt werden, wäre es unwissenschaftlich, die therapeutische Psychologie als nützlicher anzuerkennen, als jeden beliebigen Scharlatan.

Der Themenkomplex der Psychologie ist einfach deutlich zu komplex, um ihn bei heutigem Wissensstand ernstfaft als medizinische Anwendung verkaufen zu können.

@trallala12345

Du bist echt gut. - Gibt es Dir eigentlich nicht zu denken, dass hier dreimaliger Protest dokumentiert ist? -

Bei meiner Kritik hast Du moniert, dass Dir die Argumentation fehlt - hier hast Du eine präzise geliefert bekommen, prompt erklärst Du den einen Punkt für irrelevant und ergehst Dich im Rest in (wollen wir pseudoepistemologisch dazu sagen?) geschwurbelten Aussagen.

Google-Tip: Intellektualisieren. Dreimal täglich vor dem Händewaschen anwenden!

Hallo Lalilia,

manche Diagnosen brauchen ihre Zeit, ich meine damit, dass es gewisse Erkrankungen gibt die sich ziemlich ähneln und eine genaue Diagnose kann deswegen nicht in einer relativ kurzen Zeit erstellt werden.

Spreche doch mal Deine Therapeutin darauf an, ich fände es sogar sehr gut, wenn Du sie nach einer Diagnose fragen würdest.

Du fragst sicher warum ich das gut fände!

Nun, wenn Du eine sichere Diagnose hast, kannst Du Dich selbst gut darüber informieren und das Wissen über die eigene Krankheit kann wirklich sehr hilfreich sein!

In dem Bericht für die Krankenkasse muss sie ja auch eine Diagnose schreiben, deshalb sollte sie schon in etwa wissen, was Dir "fehlt".

Also, nur Mut und trau Dich zu fragen!

Lg

Matze

Du musst deinen Therapeuten einfach mal fragen, was er nun nach fast einem Jahr Therapie glaubt, woran du leidest. Ansonsten gibts keinen großartigen Grund über Diagnosen zu reden. Das muss man sich schon einfordern ;)