Psychotherapeut/in: ist es egal ob Mann oder Frau?

8 Antworten

Das ist nicht so sehr relevant.

Es gibt hier auch das Verfahren zu berücksichtigen. Nur in der Analytischen Psychotherapie wird direkt mit der sog. Übertragung gearbeitet (und nur da hätte es ggf. einen Einfluss), tiefenpsychologisch fundierte Therapeuten beachten diese (na ja, oder auch nicht), arbeiten aber nicht damit. Verhaltenstherapie arbeitet nicht mit diesen Konzepten.

Die Frage ist eben, woran gearbeitet werden soll. An der Abhängigkeit oder an der Mutterbeziehung?

Bei einer abhängigen Persönlichkeitsstörung stellt sich aber generell die Frage der Indikation bzgl. des Verfahrens und von Psychotherapie überhaupt.

Dass du dich hier darum kümmerst und nicht die Betroffene lässt eine ausreichend günstige Prognose gegen Null wandern, aus verschiedenen Gründen (keine Eigeninitiative, keine innere Distanz zu sich, ein die Krankheit stützendes Umfeld, primärer und evtl. sekundärer Krankheitsgewinn usw. etc. pp.). Vermutlich wird das nicht viel bringen, egal ob Mann oder Frau oder welches Verfahren.

anonymos987654 
Fragesteller
 24.08.2016, 12:41

Sie kümmert sich schon auch selber drum. Ich unterstütze sie lediglich, mich nach einigen Adressen zu erkundigen. Anrufen will sie dann schon selber.

Also bei Psychoanalyse spielt Mann/Frau eine Rolle. Heißt das, dass es dort zwingend notwendig wäre, die Übertragung auf eine Frau zu erleben? Oder wäre es mit einer männlichen Person dennoch ausreichend hilfreich?

schloh80  24.08.2016, 12:53
@anonymos987654

"Sie kümmert sich schon auch selber drum. Ich unterstütze sie lediglich, mich nach einigen Adressen zu erkundigen. Anrufen will sie dann schon selber."

Diese Rationalisierung ist schon ein wesentlicher Teil des Problems. Da kann man nix machen.

Nein, es ist nicht zwingend nötig, bei einer analytischen Psychotherapie (nicht Psychoanalyse) auf das Geschlecht zu achten, mag für einen Betroffenen aber eine Rolle spielen.

Alle diese Fragen kann der Betroffene nur für sich selbst klären, aber dazu wird es vermutlich gar nicht kommen.

Eigentlich nicht. Kinder sind meistens von Frauen umgeben. Mutter, Kindergärtnerin, Lehrerin. Es hat sicher eine spezifische Bedeutung, wenn ein Mann als "Helfer/Lehrer/Mentor/Zuhörer...." ins Leben tritt.

diese Frage kann einzig die Patientin beantworten. Da gibt es keinerlei fachliche Vorgaben zu. Es kommt darauf an, zu wem sie instinktiv mehr Vertrauen entwickeln kann.

Ich finde, das Geschlecht ist egal, aber wenn deine Bekannte z.b. sich bei einer Frau wohler fühlen würde als bei einem Mann dann ist es wieder was anderes.

Das ist eigentlich total egal.
Wichtig ist, dass zwischen den beiden ein Vertraunsverhältnis da ist !
Man könnte darüber machdenken ob deine es deiner Freundin leichter fällt mit einem Mann oder mit einer Frau über ihre Probleme zu reden aber wie gesagt das wichtigste ist das die "Chemie" stimmt !