Nur Dankbarkeit oder wahre Gefühle?
Was ich (w/16) jetzt schreiben werde, wird vermutlich sehr kindisch klingen, ist aber ein ziemlich großes Problem für mich.
Also ich war 14 Wochen im Krankenhaus (Kinderchirurgie). Die ersten drei Wochen waren die Hölle und ich weiß bis jetzt noch nicht, wie ich die rum bekommen habe (war ständig am weinen, hatte Angst, starkes Heimweh usw.). Dann habe ich mich allerdings etwas in meinen Arzt verknallt und mir ging es ziemlich schnell besser, also wirklich besser. Mir hat das alles nichts mehr ausgemacht und habe mich dort richtig wohlgefühlt. Und das lag einzig und allein an ihm (ich wollte nicht mal mehr entlassen werden). Ich habe die Sache nicht wirklich ernst genommen und habe mir gedacht, dass meine "Gefühle" eh sofort verschwinden, wenn ich entlassen bin. Tja, ist leider nicht der Fall. Ich bin seit 12 Wochen wieder zu Hause und es hat sich nichts verändert, außer dass es vielleicht sogar noch schlimmer geworden ist. Meine Nachsorgetermine sind nur äußerst selten bei ihm, dementsprechend selten sehe ich ihn (abgesehen von Einen kurzem 'Hallo' auf dem Flur). Heute hatte ich den dritten Verbandswechsel bei ihm, seit meiner Entlassung und es war die Hölle. Ich war so aufgeregt, dass mein Gesicht mega heiß wurde, ich am zittern war, undeutlich gesprochen habe und mir furchtbar schlecht war. Die Situation war mir mega peinlich, vor allem, da ich denke, dass er es bemerkt hat. Ich versteh das einfach nicht. Ich kann unmöglich wirklich in ihn verliebt sein, da ich ihn ja überhaupt nicht richtig kenne. Klar, wir hatten ein sehr lockeres Verhältnis zueinander, als ich stationär dort war, aber das ist ja verständlich nach so vielen Wochen. Trotzdem reicht das immer noch nicht, um sich zu verlieben, oder? Aber ich bin mir auch nicht sicher, ob es nur Dankbarkeit ist (da es mir durch ihn ja so viel besser ging ). Ich meine, dann müssten diese falschen Gefühle doch längst weg sein?
Ich hoffe, dass klang jetzt alles nicht zu bescheuert, denn ich meine das tatsächlich ernst. Ich fühle mich total unangenehm in dieser Situation und es kann einfach nicht sein, dass ich meinen Arzt so anschmachte, obwohl ich ihn kaum kenne. Habe ihr ein paar Tips für mich? Das wäre wirklich hilfreich, vor allem, falls ich da noch mal stationär hin müsste.
Vielen, vielen Dank im Vorraus :)
3 Antworten
Vielleicht solltest du erst den Gedanken überwinden, dass diese Gefühle "falsch" sein sollten. Tatsache ist doch, dass es ein gutes Gefühl ist, ein Gefühl mit dem du dich ja wohlgefühlt hast auch im Krankenhaus. Es ist zunächst auch dein Gefühl.
Was ich sagen will, ist, dass du dieses Gefühl ruhig erst mal akzeptieren solltest und dann als nächsten Schritt irgendwie ausdrücken. Versuch das doch mal in einem Liebesbrief an ihn. Du musst ihn nicht abschicken. Es reicht zunächst mal, dass du deine Gefühle ausdrücken kannst, damit du etwas Klarheit über sie bekommst und souveräner damit umgehen kannst.
Du darfst ihn mögen. Du darfst sogar in ihn verliebt sein. Das ist natürlich und schön. Wenn du dir gleichzeitig über die Grenzen im Klaren bist, wie du beschreibst, dann dürfte es kein Problem sein, das ganze richtig zu verarbeiten.
Wenn du das geschafft hast, dann kannst du auch gelassener mit ihm umgehen, solltest du ihn tatsächlich wieder einmal treffen.
Es war ein Glück für dich, daß du einen so netten Arzt hattest, während der langen Zeit deines stationären Aufenthalts. Er mag dich sicher auch, bloß mit Liebe hat das nichts zu tun. Freu dich, daß du dich mit ihm so gut verstehst. Er hat wahrscheinlich eine Frau oder Lebensgefährtin und vielleicht auch Kinder. Reiß dich am Riemen. Er freut sich auf jeden Fall, daß du ihn gerne magst. Du wirst sicher einen Liebsten finden, der zu dir paßt. Es muß ja nicht schon morgen sein. Alles Gute B.
Das bedeutet dass du ihn sehr gerne magst aber nicht dass du ihn liebst. Er ist in einer unerreichbaren Position, das ist wie wenn du dich in einen Star verliebst.