Lippe reißt beim Posaune spielen?

4 Antworten

Das ist, so physiologisch die Lippe keine Form aufweist, welche das
spielen eines Blechblasinstrumentes einschränkt oder verhindert,
entweder ein handwerkliches Problem oder der Kieferbogen des Oberkiefers
fällt so früh nach hinten ab, dass die Auflagekraft um Dichtheit zu
erlangen zu groß wird. In jedem Fall sollte ein entsprechend geeigneter
Zahnarzt, Kieferorthopäde oder ein Blechbläserlehrer, welche
entsprechend weiterhelfen können, aufgesucht werden. Von Selbsttherapie
ist abzuraten. Bedenke dein Trigeminus wird da auch über das normale
verträgliche Maß belastet, was auch zur Kompression führen kann.

Du solltest prüfen, ob Du Deine Lippen nicht vielleicht zu stark an das Mundstück presst. Insbesondere hohe Töne sollten mit der reinen Lippenspannung erzeugt werden können, so dass die Lippen das Mundstück nur leicht berühren. Dies setzt stetiges üben und somit Aufbau der erforderlichen Muskulatur im Lippenbereich voraus. Hohe Töne können natürlich auch durch pressen auf das Mundstück erzeugt werden, nur führt diese "Schummelei" dann gerne auch zu dem von Dir beschriebenem Phänomen.

Klingt als spielst du allgemein mit zu viel Druck auf den Lippen und speziell mit zu viel Druck auf der Oberlippe.

Du musst das Instrument nicht stark gegen die Lippen pressen. Nur so fest, dass gerade eben keine Luft nebenher geht. Es fühlt sich zunächst an wie der totale Kontrollverlust und als könne das gar nicht funktionieren, aber das hält nur so lange vor, bis du die Muskulatur entsprechend gestärkt hast.

Zwinge dich bewusst, mit dem Drücken aufzuhören. Am Anfang wird das Ausdauer kosten, vielleicht auch Höhe, weil du nicht mehr so einfach so viel Lippenspannung drauf kriegst. Aber sobald die Muskeln erstarkt sind, kommt das alles wieder - und mehr!

Sollte das nicht ohne kräftigen Druck gehen, vielleicht mal zum Kieferorthopäden, ob die Zahnstellung mitverantwortlich ist.

Sollte die Höhe nach einigen Wochen immer noch nicht wieder da sein, könnte auch falsche Atmung hinein spielen => Zwerchfellatmung. Insgesamt auch mal zu einem guten(!) Lehrer gehen, wenigstens für ein paar Stunden.

Dann solltest Du etwas schonender mit Dir umgehen: Langsames aufwärmen statt direkt voll Stoff loszulegen. Versuchen, mit weniger Anpressdruck zu spielen. Insgesamt eine Lautstärkestufe weniger. Lieber häufiger mittellang üben, statt selten zu üben und dafür sehr lang.