Lebenserhaltende maßnahmen abstellen. Was würdet ihr machen?
Hi.
Ein bekannter ist heute vor einer woche ins Krankenhaus gekommen. Er war vor der reanimation vermutlich länger, laut beobachtung von einem zeugen 5-10 Minuten weg. Reanimation ging dann ziemlich schnell, 3-4 minuten. Er zeigt keinerlei pupillenreaktion, schmerzreize etc.. er konnte auch nicht selbst atmen. Am Mittwoch wurde dann ein CT gemacht was aber anscheinend unauffällig war. Er wurde am montag noch ins künstliche koma versetzt, am donnerstag wurde dies jedoch abgesetzt. Er versucht selbst zu atmen jedoch ist das mehr so eine schnappatmung. Sein blutdruck ist sehr niedrig, er hatte fieber, seine nieren arbeiten nicht und sein herz schlägt nur durch diverse Medikamente schwach. Heute wurde wieder ein ct gemacht, wieder so wie am Mittwoch. Der arzt meinte, er vermutet trotzdem einen hirnschaden, kann diesen aber nicht beweisen (zumindest durch ct). Und es bestehe weniger als 1% chance dass er das überlebt bzw. kein totaler pflegefall wird. Jetzt wird er an die dialyse angeschlossen. Pupillen usw. zeigen weiterhin keine reaktion.
Könnte man einen möglichen hirnschaden am CT nicht erkennen? Es wurde anscheinend erkannt, dass beim stammhirn was kaputt ist. Jedoch vermutet der arzt einen größeren hirnschaden. Kann das sein?!
Würdet ihr in so einer Situation die Geräte abstellen (anscheinend haben die Ärzte den nächsten angehörigen diese möglichkeit gestellt) oder abwarten? Je länger man wartet desto höher ist anscheinend die Wahrscheinlichkeit dass sich die organe ein bisschen erholen und er zum pflegefall wird. Er hat aber öfters gesagt er würde nie ein pflegefall sein wollen.
5 Antworten
Ich kann nur sagen: wäre ich das oder ein Angehöriger von mir, wenn ich Bescheid wüßte über den Wunsch der Person, wäre ich fürs Abschalten. Leider ist so ein Fall, wegen der Organspende ,immer häufiger.
Huhu,
ab wann ist ein Leben nicht mehr lebenswert ? Eine ganz schwierige Entscheidung.
Nur weil das Leben nach einem Vorfall dieser Art aus unserer Sicht schwierig wird, muss das noch lange nicht der Wunsch des betroffenen sein.
Aber sowas muss im kleinen Kreis der Familie besprochen werden.
Unsere Meinungen zählen da nicht.
Ich hoffe auf eine gute Entscheidung zum Wohle des betroffenen, wie sich immer sie ausfällt unD hoffe auch auf eine Besserung der Symptomatik.
Liebe Grüße
Nlost
ICH - aber das ist nur meine persönliche Meinung - würde den Bekannten nicht weiter quälen.
Meine Mutter wollte auch niemals ein Pflegefall werden. Sie wurde es auch nicht, da sie nach dem 3. Herzinfarkt verstorben ist.
Hätte ich sie so hilflos liegen sehen, wie der Bekannte jetzt daliegt, und nach so einer Aussage vom Arzt - ich hätte bestimmt gehandelt.
Es ist eine schwierige Entscheidung - aber auch eine, die man jetzt noch nicht treffen muss.
Man könnte ja im Moment erstmal festlegen, das alles gemacht wird - bis auf eine erneute Reanimation. Wenn es dazu kommen sollte, dann der Natur ihren freien Lauf lassen. Ansonsten kann man ja auch einige Wochen abwarten, ihn weiter behandeln und nach z.b. 6 Wochen neu entscheiden - wie ist ihm in den 6 Wochen gegangen? Gibt es inzwischen bessere Aussichten? Hat sich der Zustand positiv verändert oder nicht?
Dinge wie Beatmung abstellen, Ernährung beenden sind zwar aktive Maßnahmen, werden aber als passive Sterbehilfe bewertet und sind somit erlaubt! Das kann man auch noch später entscheiden.
Man muss allerdings sagen, das sich viele Ärzte und Pflegekräfte schwer damit tun, wenn Geräte abgestellt werden - es gibt Einrichtungen, Rehakliniken oder Heimbeatmungsplätze weigern sich oft, das zu machen erstere kennen sich damit nicht aus, zweitere verdienen einen Haufen Geld mit beatmeten Menschen. Sollte es da Probleme geben, sollte man einen Palliativmediziner hinzuziehen bzw. die Verlegung auf eine Palliativstation zur Sterbebegleitung
Andere Ärzte zur Diagnose hinzuziehen!
Traue einem Arzt nur soweit du ihn werfen kannst........