Kranker Nachbar schreit permanent laut vor Schmerzen, was kann ich tun?

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Hallo!

Die Frage ist warum er schreit! Schmerzen? Psychische Faktoren? Schmerzen lassen sich leicht abstellen. Dazu ist der Hausarzt verpflichtet. Und wenn dieser sich überfordert fühlt, muss er einen Schmerzmediziner einschalten.

Während der Grundpflege verursacht nicht gut ausgebildetes Personal leider sehr oft bei Schlaganfallpatienten Schmerzen. Absolut überflüssig! Ein Pflegefehler für den es keine Entschuldigung gibt! Leider können die Angehörigen, in der Regel Laien, dies nicht erkennen. Die Betroffene Seite bei einem Schlaganfall Patienten ist extrem empfindlich (Hemiplegie). Diese Griffe müssen gekannt und gekonnt sein, sonst wird viel Leid verursacht! Vielleicht will der Mann sich deshalb nicht anfassen lassen! Die Pflegekräfte sind mit seiner Versorgung überfordert und verursachen unabsichtlich viel Leid! Da würde ich auch laut werden!

Ein Beispiel: Um die Achsel des betroffenen Armes zu waschen muss der Arm angehoben werden. Dabei muss aber unbedingt mit einer Hand die Schulter festgehalten und nach sanft aber bestimmt fixiert werden, sie darf sich nicht mit heben! Sonst brüllt der Patient vor Schmerz. Oder wird gar ohnmächtig...! Hier kann nur ein wechseln des Pflegedienstes Erleichterung schaffen!

Ein weiteres/anderes Problem ist, dass viele Schlaganfallpatienten nach diesem extremen Ereignis mit Wut, Frust, Aggressivität oder schweren Depressionen reagieren. Sie wollen in ihrem Selbstmitleid ertrinken und verweigern jede Zusammenarbeit.

Eine Tortur für alle Beteiligten: Pflegekraft, Angehörige und Patient! Dies Situation muss durch das Pflegepersonal durchgestanden und entschärft werden! Ein dickes Fell und den Mut auch mal Kontra zugeben (Patient sein heißt nicht alles zu dürfen!), Gleichzeitigkeit aber auch immer wieder die Hand zu reichen, das ist nicht jedem gegeben...! Oft wird die Pflegekraft dadurch frustriert (ich will doch nur helfen) und regiert ebenfalls aggressiv. Die Situation schaukelt sich auf...! Auch hier hilf nur ein wechseln der Pflegekraft! Und Mut dem renitenten Patienten entgegenzutreten. Die Phase ist dauert normalerweise sechs Monate. Selten länger. Manchmal sehr viel länger...!

Eine dritte Möglichkeit ist, dass der Schlaganfall die Orientierung des Betroffenen soweit eingeschränkt hat, dass dieser Situationen nicht mehr richtig erfasst: Das morgendliche waschen wird als ein tätlicher Angriff angesehen. Und entsprechend reagiert! Verbal und Nonverbal! Ich persönlich rate in solchen Fällen den Angehörigen entweder den Betroffenen medikamentös zu beruhigen oder ein Pflegeheim in Erwägung zu ziehen. Kein Angehöriger macht das lange mit!

Tja, was also könnt ihr tun? Wenn der Schlaganfall bereits länger her ist, kann entweder ein nicht erkannter weiterer Schlaganfall der Grund für die Schreie sein. Oder eben Pflegekräfte die ihm unabsichtlich schmerzen zufügen!

Gibt es Kinder/Enkelkinder die Regelmäßig zu Besuch kommen? Oder kann man mit der Ehefrau sprechen? Vorsichtig, ohne als Angreifer da zu stehen? Ich denke, ihr ist das auch unangenehm. Aber trotzdem habt ihr das Recht auf Ruhe! Also müsst ihr dieses Thema ansprechen. Vielleicht findet sich durch diesen Text eine Lösung!

Vielleicht ist die Ehefrau für Tipps dankbar! Nett wäre es, wenn dieses Gespräch nicht auf die Schnelle im Hausflur stattfinden würde. Eine formale Einladung zu euch mit der Bitte um ein Gespräch schafft sicherlich bessere Bedingungen als ein Vorwurf im Vorbeigehen! Konstruktiv sollte das Gespräch sein, nicht destruktiv! Mir ist bewusst, dass dies einfacher gesagt als getan ist! Schon allein der Mut zu so einem Gespräch muss erst mal da sein. Die Bereitschaft sich in das Leid eines Fremden einzumischen ebenfalls. Nebenbei, ich würde Taschentücher griff bereit haben. Je nach Gesprächsverlauf brauch die Ehefrau vielleicht welche!

Sollte es nicht möglich sein mit der Ehefrau oder einen Angehörigen ins Gespräch zu kommen, bleibt leider nur der bittere Rechtsweg! Oder der Auszug!

Wohnen noch mehr Parteien in diesem Haus? Wie sehen die das? Fragen! Und zwar vor dem Gespräch! Bringt dieses dann nicht, kann gesammelt an den Vermieter appelliert werden das dieser für Ruhe sorgt! (Und ihr seit den "schwarzen Peter" los!) Eine schnelle Lösung wird es aber nicht geben! Übergangsweise können Ohropax und Kopfhörer Linderung verschaffen..! Ich drück euch die Daumen...!

Super Antwort! Kann sie ja nicht als beste auswählen, aber hättes es sonst getan! Dem kann man nichts hinzufügen!

Kein Mensch muß vor Schmerzen permanent schreien - heutzutage gibt es Mittel und Wege, diesen furchtbaren Zustand zu verhindern.

Setz Dich mit dem Gesundheitsamt und/oder der Altenhilfe der Stadt in Verbindung.

Es ist höchste Zeit, dass sich jemand um den Nachbarn kümmert!

Damit wären dann auch deine Sorgen gelöst - aber der Zustand des Menschen ist wichtiger!!

Gesundheitsamt wäre Ansprechpartner! Oder das Vormundschaftsgericht. Hört sich ja fast schon in Richtung "gefährliche Pflege" an..... grausam, was der arme Mensch wohl durchmacht!

Sprechen Sie mit ihrem Vermieter ob eine lärmschutzsämmung sinn machen würde... andernfalls wenn ihr vermieter sich uneinsichtig zeigt drohen sie mit der kündigung ! Hausfrieden sollte ihnen vertraglich zustehen!

Am Besten an erfahrene Leute wenden, wie den Mieterschutzverein und das Ordnungsamt. Ich weiss nicht, was möglich ist. Mietreduktion oder den Nachbarn zwangsweise umziehen lassen.

Rede mal mit dem Pflegedienst, vielleicht können die was machen. Wenn nicht dann geh zum Vermieter.