Kopfschmerzen bei Sonne

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Hallo Maulwurf2121,

für Menschen, die migräneanfällig sind, ist helles, grelles Licht oft ein Auslöser für die Kopfschmerzen. Nach der dunklen Winterzeit ist man die Sonne nicht mehr gewöhnt, deshalb gibt es im Frühjahr immer besonders viele Migräneattacken.

Mir hilft es, in der Übergangszeit zum Sommer, öfter mal eine Sonnenbrille aufzusetzen, bis ich mich an die hellere Jahreszeit gewöhnt habe.

Um sicher zu gehen, dass es sich bei dir wirklich um Migräne handelt, rate ich dir zu einem Besuch bei einem Neurologen – das ist der Facharzt für Migräne. Er kann dir auch spezielle Migräneschmerzmittel – Triptane – verschreiben.

Man kann der Migräne auch vorbeugen, indem man möglichst viele der potenziellen Migräneauslöser vermeidet:

Bestimmte Nahrungsmittel sind häufig Auslöser von Migräne. Das können bei jedem Migräniker andere sein - man muss einfach beobachten, was man in den Stunden vor einer Attacke gegessen oder getrunken hat.

Häufig sind Geschmacksverstärker wie Glutamat Migräne auslösend. Sie sind in den meisten Fertigprodukten enthalten: Tütensuppen, Chips, xxx-fix - Kochhilfen, Fertiggerichten, Gewürzmischungen, usw.

Histaminreiche Lebensmittel (Alkohol, reife Käsesorten, Nüsse,…) können bei Histaminintoleranz auch zu einem Migräneanfall führen.

Aktiv-/Passivrauchen begünstigt ebenfalls Migräne.

Auch Stress kann ein Auslöser sein. Wobei die Migräne häufig erst nach der Stressphase in der Entspannungsphase auftritt. Die Vermeidung von Stress ist wichtig. Regelmäßige Entspannungsübungen und leichter Ausdauersport können vorbeugend helfen.

Menschen mit einer Veranlagung zu Migräne reagieren sehr sensibel auf Veränderungen, deshalb kann bei ihnen ein regelmäßiger Schlaf-/Wachrhythmus und ausreichend Schlaf der Migräne vorbeugen. Man sollte auch einen geregelten Tagesrhythmus haben und vor allem die Mahlzeiten regelmäßig einnehmen (keine Mahlzeit auslassen). Ausreichend zu trinken ist sehr wichtig!

Weitere (nicht immer vermeidbare) Auslöser der Migräne sind: Wetterumschwung, Hormonschwankungen (Menstruation oder eine Pille, die Östrogen u. Gestagen kombiniert enthält), grelles oder flackerndes Licht.

Der erste Weg sollte aber immer erst mal zum Neurologen sein - für die Diagnose (um andere Ursachen auszuschließen) und zur Verschreibung der Schmerzmittel für den Notfall.

LG Emelina

Vielen Dank für diese ausführliche Antwort! Dass es an dem Winter-Frühliung-Wechsel liegt, habe ich mir auch schon gedacht. Mit Sonnenbrille und Cap muss ich sagen, dass die Kopfschmerzen wesentlich schwächer sind-wenn sie überhaupt noch da sind-. Trotzdem werde ich in den nächsten Tagen mal den Neurologen aufsuchen, um das von ihm abchecken zulassen.

Nochmal vielen Dank!

Grüße

Bitte gerne und danke für den Stern :-)

Das ist weit verbreitet und hat offenbar (so jedenfalls die gängige medizinische Vermutung) etwas mit dem Serotonin-Haushalt zu tun.

Beispielsweise hat man feststellen können, dass in den Nordländern (z. B. Norwegen, Schweden usw.) Migräne in der dunklen Jahreszeit deutlich seltener auftritt als in den lichtreichen Monaten (wo die Sonne manchmal Tag und Nacht durchscheint).

Auch ist zu beobachten, dass es bei Migräne eine Häufung in den Frühlingsmonaten gibt, wenn sich der Organismus von dunkel und immer nur von Kunstlicht beleuchtet auf hellen Sonnenschein umstellen muss.

Manchmal kann eine Kurzzeitprophalaxe mit sogenannten Serotonin-Antagonisten (sie senken die Serotonin-Ausschüttung) hilfreich sein. Allerdings werden sie nicht gerne verschrieben, da sie oft einige Nebenwirkungen besitzen (Gewichtszunahme, Appetitzunahme, schlechte Laune und Schlimmeres).

Eine andere Theorie bringt die Erscheinung mit einem zu hohen Kohlenhydrat/Zuckerkonsum in Verbindung (insbesondere Süßigkeiten, die auch noch viel Tryptophan - was die Serotoninbildung begünstig - wie Schokolade enthalten). Kohlenhydrate sorgen bei der Verstoffwechslung dafür, dass verstärkt Tryptophan ins Gehirn transportiert wird. Deshalb gelten sie als Glücksbringer. Man fühlt sich nach ihrem Konsum gut. In der dunklen Jahreszeit wird aus diesem Grund sehr viel Schokolade gegessen. Sie macht glücklich.

Leider kommt einige Zeit nach der Mahlzeit, wenn die Kohlenhydrate verbraucht sind, der Absturz. Man erfährt dann Stimmungsschwankungen. Das ist ein Grund, weswegen solche Süßigkeiten regelrecht süchtig machen können. Sie führen nicht nur zu schwankenden Blutzuckerspiegeln, sondern auch zu sehr stark schwankenden Serotonin-Spiegeln. Kommt dann im Frühjahr plötzlich noch die Sonne dazu, die ihrerseits die Serotoninproduktion stark anregen kann, dann kann eine völlige Überforderung des Serotoninsystems die Folge sein. Die Gefäße schwellen an und man bekommt ggf. Migräne.

Kohlenhydratarme Diät kann eine Antwort auf deine Frage sein, was du dagegen tun kannst.

Hier findest du noch ein paar zusätzliche Infos:

http://www.migraeneinformation.de/molmain/main.php?docid=115

Das hat fast jeder - liegt am Luftdruck, oder Fön, viel trinken.