Kontrolle der Luftfeuchtigkeit im Treppenhaus. Schimmel unter der Treppe. Was tun?

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Wichtig ist, vor den Symptomen die Ursachen zu bekämpfen. Liegt es an eindringender bzw. aufsteigender Feuchtigkeit, hilft nur das Wasser auszusperren. Z.B. die Vertikal-/Horizontalsperre erneuern. Oder vielleicht ist ja ein verstopftes Regenfallrohr schuld? Das Wasser staut sich dann und tritt an den nicht immer sehr dichten Anschlüssen aus dem Rohr. Hatten wir mal bei uns. Da steckte eine Taube drin.

Interessant zu wissen wäre noch, ob die betroffene Stelle im erdberührten Bereich liegt (z.B. bei Hanglage). Dann gelten die gleichen Regeln wie bei der Kellerlüftung.

Ist für den Schimmel jedoch Kondensatausfall ursächlich, bekommt man das Problem in den meisten Fällen mit einem entsprechendem Lüftungs- und Nutzungsverhalten in den Griff.

Den Heizungs- bzw. Trockenraum solltest Du lüftungstechnisch getrennt behandeln. Soll heissen: Die Zu- und Abluft direkt nach bzw. von draussen. Der Fachhandel hält hierzu einige Möglichkeiten bereit. auch solltest Du darauf achten, dass die Tür zum Heizungsraum nahezu dicht und ständig geschlossen ist. Das hat den Vorteil, dass Du im Treppenhaus keinen zusätzlichen Feuchteertrag hast. Erkundige Dich aber bei Deinem Schornsteinfegermeister (falls zuständig), ob eventuelle Maßnahmen zulässig sind. Wegen der Brennerluft und so.

Da beim Lüften des Treppenhauses die trocknere Zuluft ja scheinbar nicht an die betroffene Stelle kommt, wäre eine aktive Lüftungsunterstützung denkbar. Das könnte z.B. ein kleiner Tischventilator sein, der zeitgesteuert 15 Min. pro Stunde läuft. Oder Du führst die Zuluft mit einem Lüftungskanal (weiss, Kunststoff) in die Ecke. Selbstverständlich sollte der Schimmel vorher beseitigt worden sein.

Die Vorgehensweise bei der Schimmelbeseitigung hängt vom Grad des Befalls ab. Oberflächliche Ansiedlung lässt sich noch gut mit chlorfreiem Anti-Schimmelspray oder Alkohol aus der Apotheke beseitigen. Wenn der Pilz im Putz steckt, muss dieser runter. Aber das ist nichts mehr für die Abteilung DIY. Da solltest Du einen Experten für Schimmelpilzsanierung hinzu ziehen.

Einen wirklich hilfreichen und kostenlosen Ratgeber zum Thema Schimmel und Lüften vom Umweltbundesamt findet man hier: http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/2227.pdf

@Yorgos : Interessant zu wissen wäre noch, ob die betroffene Stelle im erdberührten Bereich liegt (z.B. bei Hanglage).

Hallo maggy1979. Die Beantwortung dieser Frage würde mir/uns wirklich weiterhelfen! Ich merke nämlich gerade, dass in den Antworten sämtliche Erkenntnisse aus vielen Jahren Schimmelbekämpfung in einen Pott geworfen werden. Und das ist der Behebung des Mangels nun wirklich nicht zuträglich! Ohne meinen Mitpostern was zu wollen!

@Yorgos

Sorry, hatte viel um die Ohren und kam net gleich dazu zu antworten :)

Nachdem das Haus rundum professionell trockengelegt wurde (komplett mit neuer Drainage etc. versehen) geh ich mal davon aus, dass von da aus kein Wasser mehr eindringen kann. Das Regenfallrohr wurde auch gecheckt, das läuft alles ab wie es soll.

Zur aufsteigenden Feuchtigkeit und zugleich zur Lage des Hauses: Das Haus steht auf einem Hang, Das Erdgeschoß auf der Südseite im Erdreich, auf der Nordseite ebenerdig. Die Treppenhausecke liegt quasi im "Nordosten". Die Ecke sieht so aus, dass die Nordseite ebenerdig abschließt, der Aussenbereich an der Ostseite ist ca. 1 m tiefer (durch die vorbeiführende Garagen-Einfahrt). Der Treppenhausboden ist gefliest. Hier kann ich selber leider kaum feststellen, ob es Feuchtigkeit ist, die vom Fundament-Untergrund aus aufsteigt bzw die Vertikal-/Horizontalsperren noch intakt sind. (Momentan wäre das auch zu viel Aufwand dies aufgrund einer Vermutung alles aufzureißen. Evtl. als letztes Mittel, oder falls das Treppenhaus mal renoviert wird) Ich geh aber davon aus, dass hier alles passt, da wir das Eindringen von Wasser von aussen bereits mit den Leuten vom Bau besprochen hatten und die meinten auch, dass das ne trockene Sachen nun sein müsste.

Also wohl doch Kondenswasserbildung..

Der Heizraum und auch die Tür, ist dicht. Bisher wurde zugegeben oft schon mal geschludert, was das Offenstehenlassen der Türe angeht, aber da bin ich jetzt dahinter, dass die immer geschlossen ist. Oh ja, der Schornsteinfegermeister hatte uns wegen dem Brenner vor ein paar Jahren zur Auflage gemacht, in die Wand ein im Durchmesser 10 cm großes Loch zu machen, welches ständig geöffnet ist.

Den kleinen Tischventilator könnten wir probieren. An der Stelle - gerade unter der Treppe - ist es wirklich schwierig zu lüften, da es kein naheliegendes Fenster gibt. Durch die beiden Türen (Haustüre und Tür zur Garage) ist auch schwierig, da noch ein Kellerraum (schimmelfrei) dazwischenliegt und das Schimmelproblem in der Garage (v.a. am Tor) weitergeht ^^

Die Beseitigung haben wir schon paar mal mit Anti-Schimmelspray durch, Bringt eben auf Dauer nichts. Es ist ein Rauhfaserputz und ich schätze da steckt der erstmal drin... Das müsste wir dann machen lassen. Die betroffene Fläche ist zeitweise über 1 qm groß.

Danke für den Link! :)

@maggie1979

Nach Deiner Schilderung steht Kondensatausfall als Ursache für mich jetzt fest. Die beschriebene Vorgehensweise mit dem Tischventilator würde helfen, diese Annahme zu bestätigen.

Richte den Luftstrom aber nicht auf die befallene Stelle, sonst verteilst Du die Sporen im ganzen Haus. Behandel die Flächen vorher provisorisch mit bindenen Mitteln (z.B. Haarspray); das verklebt den Schimmel für eine Weile. Wenn die Ursache zu 100% feststeht, wirst Du um eine Sanierung mit Sanierputz eh nicht herum kommen.

@Yorgos

OK, super! Dann probier ich das gleich mal aus! Danke für all die guten Ratschläge!!

Das Problem ist: 1. Es tritt hohe Feuchtigkeit auf (Wäschetrocknen). 2. Die Wand ist kalt. Nordseite.

Dadurch kommt es zur Kondensatbildung. Die feuchte Luft kühlt an der Treppenhauswand ab. Durch das Abkühlen schlägt sich die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit an der Wand nieder. Damit dringt Feuchtigkeit in die Wand ein.

Die Faustregel für Schimmelbildung ist: eine Oberflächentemperatur von 12,6 ° C und eine Luftfeuchtigkeit von 70 % und mehr. Das ist in den warmen Somermonaten in den Nachtstunden garantiert gegeben, in der kälteren Jahreszeit immer der Fall.

Was kannst du machen?

  1. Die Luft entfeuchten. Dazu gibt es Trockenöfen, die sich infolge des hohen Stromverbrauches nur rechnen, wenn du eine Goldader im Vorgarten hast.

  2. Die Nordwand (von außen) dämmen, die Wand wird innen wärmer. Damit verschiebt sich der Taupunkt ,und es kondensiert keine Feuchtigkeit mehr auf der Innenseite der Wand.

  3. Die Raumtemperatur so anheben, dass nichts mehr kondensiert. Ein offenes Treppenhaus mit 24 ° C Raumtemperatur.... bist du Krösus?

  4. Schimmelpilzmittel anwenden und die befallene Wand "absperren", einen Sperrputz aufbringen oder die Wand mit einer Dampfsperre (Alufolie) bekleben. Dann läuft das Wasser innen die Wand herunter, aber außer der Tapete/ Wandfarbe kann nichts mehr schimmeln.

Ich bin für 2. Tut mir leid, billiger geht´s nicht, das ist ein bauphysikalisches Problem, da sollte man an die Ursachen gehen. Kein Kurieren an den Symptomen.

Viele Grüße vom Bau!

Wenn man vom Bau ist, ist man natürlich für Punkt 2. Nur macht das keinen Sinn wenn weiterhin Luftfeuchtigkeit (Wäschetrocknen im benachbarten, warmen Heizraum) entsteht und nicht abgelüftet wird. Bei einer Dämmung wird eine Wand "dicht" gemacht. Ohne vermehrte Lüftung ist eine Dämmung nicht zu empfehlen, schon gar nicht das Dämmen nur einer Wand! Dämmung ohne Lüftung verschlimmert gar das Problem! Billiger ist das Lüften, wo es im Haus möglich, sowie das Trocknen der Wäsche draußen wann immer es geht. Das geht auch an trockenen Wintertagen!

@Padri

GENAU

@aycawolf
  1. Goldadern gibts hier nicht ;)

  2. Nur eine Wand?? Das wundert mich aber jetzt auch... ^^

  3. Nö, bin ich auch nicht :)

  4. Schimmel quasi "einsperren" und Wasser ablaufen lassen - hört sich aber auch nicht wirklich gesund an.. Die Ursache wäre ja trotzdem noch da...

Die hohe Luftfeuchtigkeit kommt wahrscheinlich vom Heizraum in dem die Wäsche getrocknet wird. Gibt es dort ein Fenster? Wenn ja, sollte das immer geöffnet sein wenn dort Wäsche hängt. Im Sommer sollte die Wäsche draußen aufgehängt werden. Wenn es im Treppenhaus irgendwo ein Fenster gibt, auch dieses öfter öffnen oder die Haustüre öfter offen stehen lassen. Nicht bei Hitze draußen, sondern immer wenn es draußen kühler ist innen. Ansonsten holt man sich die Feuchte noch zusätzlich ins Haus. Die Stellen unter der Treppe können mit Spiritus abgewischt werden. Nur Chlor anwenden, wenn es anders gar nicht mehr weg geht. Bitte lüften wo es geht!

Ja, in dem Heizraum gibt es ein Fenster und das ist auch meistens gekippt. (Es lässt sich durch die Wäscheleine nicht ganz öffnen). Die Tür des Heizraumes ist aber eigentlich meist geschlossen. Momentan gucken wir natürlich, dass diese IMMER geschlossen bleibt.

Im Treppenhaus gibt es nur im ersten Stock ein Fenster. Ich behalte zwar schon die absoluten Luftfeuchtigkeiten im Auge um zu lüften, aber das Problem ist, dass das Treppenhaus über 3 Etagen offen ist. Im zweiten (auch noch im ersten) Stock ist es sehr viel wärmer, als im EG. Wenn ich nun "von oben nach unten" (oder umgekehrt) einen Durchzug schaffe, verschlechtere ich dann nicht die Lage?

Danke für die Schimmelentfernungstipps!! :)

@maggie1979

Falsch ist leider das dauerhafte Kippen der Fenster. Kippen der Fenster reicht zum ersten nicht aus, um die gesamte Feuchte aus dem Keller zu bringen, zum zweiten holt man sich von außen die Feuchtigkeit damit noch rein, vor allem im Sommer und bei Regen. Dann beginnen mit der Zeit die Fensterlaibungen an zu schimmeln. Während des Wäschetrocknens sollte Fenster immer weit aufgemacht werden, danach beim Abnehmen der Wäsche wieder ganz geschlossen. Wichtig ist wirklich bei jedem gutem Wetter die Wäsche draußen zu trocknen und nicht im Keller. Dann kann bei Hitze das Fenster auch geschlossen bleiben, so dass keine feuchtwarme Luft von außen in den Keller dringen kann. Beim Treppenhaus ist es normal das obere Stockwerker wärmer sind. Durchzug verhindert Schimmel und nicht umgekehrt. Natürlich muss man aber achten, dass vor lauter Durchzug keine Wohnungstüren zuschlagen. Besser ist immer mal wieder im anderen Stockwerk abwechselnd weit zu öffnen. Und immer dann wenn es draußen kühler ist als drinnen.

so gut lüften, wies geht. tür von heizungsraum immer geschlossen halten und dort bei offenem fenster die wäsche trocknen. in baumärkten gibt es ein luftentfeuchter-granulat, welches man wieder verwenden kann. davon ein paar säckchen im treppenhaus lagern, und wenn die voll sind, kann man sie einfach im backofen wieder trocknen.

Ok, aber wenn diese Säckchen neben dem Schimmel im Treppenhaus liegen, möcht ich die anschließend ungern im Backofen haben ^^

Aber die wären so zur Prävention doch ganz gut, wenns in meiner Kellerwohnung zu feucht ist und ich die Feuchte grad nicht rauslüften kann, weils die Wetterumstände nicht zulassen. :)

Du beobachtest die Luftfeuchtigkeit und hast zu hohe Werte festgestellt??? Mit welchem Gerät "beobachtest" du das? Es kommt auf die Temperatur der Wand an, auf deren Taupunkt, die Luftfeuchtigkeit und deren Temperatur. Das kannst du nur messen. Schimmel kann fast bei allen möglichen Wandtemperaturen entstehen. Es gibt Geräte für den Taupunkt und es gibt Lasertermomenter mit denen Du die Wandtemperatur messen kannst. Hast du beides??? Falls nicht, dann hol dir einen Fachmann - ich weiß, der kostet ein paar Euro - und hör auf, irgendwelche Chlormittel (oder noch was Schlimmeres) im Innenbereich auf die Wände zu schmieren.

Mit den Werten des Thermo-, Hygrometers bekomm ich die Werte für die Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit. Drinnen und draussen. Dann guck ich in der Tabelle nach der absoluten Luftfeuchtigkeit und dem Taupunkt. Die Wandtemperatur kann ich auch ablesen, da wir ein Laserthermometer haben. Die liegt derzeit (an der betroffenen Stelle) bei ca. 16°C.