Katzen- OP Zahnentfernung + Reinigung Kosten?

ja - natürlich ist da Luft - ich habe ja auch geschrieben, dass eine Behandlung immer ganz unterschiedlich sein kann - ganz einfach oder höchst kompliziert - selbst bei der Entfernung eines Zahnes. Warum sollte da ein TA immer nur den niedrigsten Faktor berechnen dürfen? Und der/die FS hat ja auch geschrieben, dass der TA diesen Unterschied sehr wohl eingerechnet hat ....

Und? Auch wenn er den 3-fachen berechnet - auch dieser ist in der Gebührenordnung festgelegt woran er sich orientieren muss.

Naja. Laut GOT (also der Gebührenordnung der Tierärzte, siehe hier: file:///Users/gesinedraeger/Downloads/GOT_2020.pdf) kostet eine einfache Zahnextraktion 6,41, eine schwierige 25,65, mit dem einfachen Satz. Der Tierarzt darf bis zum dreifachen Satz berechnen, wenn er dafür Gründe hat (und die können auch sein "hier im Stadtteil ist die Miete hoch", siehe meine Antwort weiter unten. Ein Tierarzt kann also entscheiden, immer den dreifachen Satz zu nehmen, er muss es aber nicht. Und ja, Tierärzte verdienen sich keine goldenen Kloschüsseln in ihrem Job, gerade die Kleintierärzte nicht, aber darum geht es ja nicht, sondern darum, ob der veranschlagte Preis im normalen Rahmen ist. Und die Antwort ist: Er ist wohl im Rahmen, aber eben an der ganz oberen Grenze. Der/die FS muss sich jetzt überlegen, ob ihm das die Sache wert ist, ob er also findet, dass der Tierarzt so gut ist, dass er das Geld ausgeben will.

Er muss nicht den dreifachen nehmen, mehr habe ich nicht gesagt. Er hat Spielraum, und offenbar nutzen die Tierärzte den Spielraum unterschiedlich. Das ist vollkommen üblich und ok.

Eine Arztwahl - insbesondere beim Tierarzt - sollte man sicher nicht vom Geld, sondern eher vom Vertrauen abhängig machen. Und bei notwendigen OP spielt z.B. auch die modern und gut ausgerüstete Praxis oder besser noch Klinik eine große Rolle - was das Vertrauen anbelangt. Schließlich kann es immer zu unvorhersehbaren Problemen kommen, mit denen eine eher "mager" ausgestattete Praxis dann leider überfordert ist - mit u.U. katastrophalem Ergebnis.

Dass eine moderne Praxis entsprechend teuer ist - sollte jedem Tierhalter klar sein. Dass man eine solche Ausstattung natürlich auch über die Rechnung mitbezahlt - ist auch kein Geheimnis. Wer aber hier sparen will - nimmt eben auch die Nachteile in Kauf. Für mich: Sparen am falschen Ende - bzw. sparen auf Kosten der Tiergesundheit.

Deshalb: Verantwortungsvolle Tierhaltung ist nun einmal teuer.

Ja und? Wer leugnet das?

Genau das sage ich doch: Der Tierhalter entscheidet, ob er das machen will. Und wenn die Praxis gut ist, er Vertrauen dazu hat, er die Ausstattung gut findet, er gute Erfahrungen gemacht hat....

Das bedeutet aber nicht, dass ein Tier nur deswegen bei einem Arzt gut behandelt wird, WEIL der Preis hoch ist. Der Preis ist ja nicht das Entscheidungskriterium, oder? Sondern die Leistung, die dafür erbracht wird. Ich hab auch schon viel Geld für Tierarztrechnungen ausgegeben und natürlich versuche ich immer, das beste für meine Tiere zu erreichen - und das ist auch manchmal teuer und natürlich zahle ich das dann auch, na klar. Aber wie gesagt: Nur weil ein Tierarzt immer den dreifachen Satz nimmt, ist er noch kein besserer Tierarzt als der Kollege, der den doppelten Satz nimmt.

Bei Gesundheitsfragen ist es immer leicht, Menschen das Gefühl zu vermitteln, sie würden zu wenig oder das falsche tun. Natürlich bin ich dafür verantwortlich, für das mir anvertraute Tier das beste zu tun. Aber ist das teuerste denn automatisch das beste?

Richtig - weil das Vertrauen wichtig ist und nicht unbedingt der Preis - ist die Frage des FS kaum zu verstehen.

Denn der/die FS schreibst ja ganz klar "Tierarzt meines Vertrauens"!

WARUM also fragt man dann nach dem Preis, den andere (in völlig anderen Situationen) bezahlt haben? Dann geht man doch sicher nicht allen Ernstes, nur um ein paar Euro zu sparen, zu einem anderen TA, den man gar nicht kennt, dessen Praxisaussattung man nicht kennt ....

Daher eben der Hinweis darauf, dass auch der Tierarzt des Vertrauens sich an die Gebührenordnung halten muss - und keine Fantansiepreise machen kann.

Weil Vertrauen nicht heißt, dass man nichts mehr hinterfragt und alles bedingungslos richtig findet. Wenn man über den Kostenvoranschlag überrascht ist, dann darf man das auch fragen, ohne gleich ein schlechter Tierhalter zu sein. Und das wird ein guter Tierarzt auch verstehen. Der kann nämlich auch erklären, warum etwas teurer ist als erwartet. Sich informieren heißt nicht, dass man nicht bereit ist, eine sehr gute Leistung auch sehr gut zu bezahlen.

Nein, das sehe ich eben völlig anders. Jeder, der weiß, dass es eine Gebührenordnung gibt, der stellt eine Kostenaufstellung auch nicht in Frage. Das sind eben die Kosten und gut ist es!

Die Frage ist für mich eben nur so zu erklären, dass es der/dem FS nicht klar war, dass es eine solche Gebührenordnung gibt und sie/er davon ausgegangen ist, dass Tierärzte ihre Preise "pi mal Daumen" machen ....

Damit ist diese Thematik für mich aber auch erschöpfend genug "diskutiert"