Kann man mit Kurzsichtigkeit Pilot werden?

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Hallo,

ja, natürlich kannst Du Pilot werden, auch wenn Du kurzsichtig bist. Die JAR-FCL 3 erlaubt:

"JAR-FCL 3.220 - Anforderungen an das Sehvermögen

(1) Refraktionsfehler

(i) Bei Erstuntersuchung dürfen Refraktionsfehler den Bereich von +5 Dioptrien bis -6 Dioptrien nicht überschreiten ..."

Viele Airlines haben aber selbst eigene Werte festgelegt, damit bei einer Verschlechterung noch Luft ist.

Kontaktlinsen dürfen nur unter bestimmten Bedingungen getragen werden, z. B. nicht farbig sein und es gibt noch mehr Punkte, die Du in der FCL findest.

Seltsamerweise geht die jetzige FCL 3 überhaupt nicht auf Laser-OPs ein, so dass Du auf das Wohlwollen der Airline angewiesen bist. 2003 lagen aber auch noch keine Langzeitstudien über die Folgen der OP vor.

Auf jeden Fall muss die OP heute bis zu einem Jahr her sein (die Bundeswehr akzeptiert auch 6 Monate), der Sehfehler muss zum Zeitpunkt der OP innerhalb eines bestimmten Grenzwertes sein und die Resthornhautdicke ist auch vorgeschrieben.

Soweit die eine gute Nachricht. Die andere ist die, dass mit einer Neuregelung der FCL 3 ab April 2013 die strengen Anforderungen der Erstuntersuchung für Flugschüler wohl fast ganz wegfallen, d. h., es gelten dann die Vorgaben für die Verlängerungsuntersuchungen. Nun die schlechte: Ab 8. April 2013 werden die neuen Tauglichkeitsanforderungen der EASA - die sog. Implementing Rules - verbindlich und leider in Deutschland auch - so will es das LBA - die sog. Acceptable Means of Compliance (AMC - nicht zu verwechseln mit dem AMC, dem Aero Medical Center!). Die EASA sieht die AMC nicht als bindend an, das LBA aber - leider - schon.

Dadurch reißt das LBA alle Untersuchungen an sich, bei denen ein Pilot oder Flugschüler nicht ganz gesund ist und evtl. eine Einschränkung der Tauglichkeit in die Lizenz eingetragen werden muss. Bisher durften die Flugmediziner der AMCs (fünf in Deutschland) eine Sondergenehmigung erteilen, die dann einfach vom LBA in die Lizenz eingetragen wurde. In Zukunft entscheidet das LBA selbst.

Da ist das Chaos schon vorprogrammiert, analog der Einführung der JAR-FCL in 2003. Da haben LBA-Bearbeitungen bis zu 55! Tage gedauert; eine Arbeit, die ein AMC in 2 bis 3 Tagen erledigt hatte.

Das bedeutet für Dich konkret, wenn Du Pilot werden willst und kannst, solltest Du jetzt noch Dein Medical der Klasse 1 machen. Ab dem 8.4.2013 stellen die "normalen" Fliegerärzte nur noch Medicals aus, wenn es keinerlei Beanstandungen gibt. Deine Kurzsichtigkeit wird also ab dem 8.4.2013 auf jeden Fall beim LBA landen und dort wird über die weitere Behandlung oder Ablehnung entschieden.

Viel Erfolg!

Hallo,wenn du Pilot werden möchtest,dann ist es nicht mehr wie früher,wo man dich abgelehnt hat,wenn die Augen nicht 100%.- in Ordnung waren.Heute kannst du dich durchaus mit einer Kurzsichtigkeiz bewerben Ich glaube bis minus 1,5 Dioptrin.Mein Sohn wollte es auch mal werden und hat sich Unterlagen schicken lassen,wo das drin stand.Was auch drin stand und für mich eigentlich nicht verständlich war ist,dass deine Zähne zu 100% i. o. sein müssen und du dich auch zu der Zeit nicht in Behandlung befinden darfst.Sprich Kieferorthopäde u .Ä.! LG

Früher war das undenkbar. Heute ist das zumindest innerhalb enger grenzen theoretisch zulässig. Nur ob dich jemand damit zur Ausbildung nimmt, glaube ich nicht. Die Nachfrage ist zu groß.

Klar. Es darf nur nicht zu krass sein. Ich glaub generell gilt +5/-6. Bei den Airlines selbst gibt es striktere Grenzen. Um die +3/-3

also mit -1.5 oder so geht?

@annangel

Eiskalt kombiniert Watson....