Kann ein Patient einem Krankenhaus verbieten, einen Behandlungsbericht an seinen Hausarzt zu schicken?
Eine Bekannte befindet sich in einer psychosomatischen Klinik. Sie will die Behandlung dort kurzfristig abbrechen, weil die dortigen Therapeuten ihr eher schaden als helfen.
Die Klinik findet das natürlich nicht gut und so wird die Entlassung dort wohl nur "gegen ärztlichen Rat" möglich sein und nun fürchtet sie natürlich zurecht, dass die Klinik irgendwas mit Therapieresistenz, mangelnder Kooperation oder nicht therapierbar in den Behandlungsbericht schreibt, den ihr Hausarzt als einweisender Arzt bekommt. Sie sieht sich dann einem Rechtfertigungsdruck dem Hausarzt gegenüber ausgesetzt und befürchtet auch, dass er sich aufgrund des Berichts weigern könnte, sie später in eine bessere psychosomatische Klinik einzuweisen.
So weit, so schlecht. Hat die Patientin nun aber das Recht, der Klinik zu verbieten, der Klinik zu verbieten, einen Behandlungsbericht an den Hausarzt zu schicken? Und kann sie dabei sicher gehen, dass die Klinik sich tatsächlich nicht gegenüber dem Hausarzt mitteilt, vielleicht über andere Kanäle, telefonische Mitteilungen o.ä.?
Was muss sie tun, um sicherzustellen, dass die Klinik dem Hausarzt keinerlei Mitteilungen zur Person und zur Behandlung machen darf?
8 Antworten
Es ist immer wieder interessant, dass psychisch Kranke sich einreden die Therapeuten schaden ihnen. Möglicherweise wurden die vorhandenen Defizite oder Ursachen der Erkrankung schon von den Therapeuten erkannt. Der Betroffene will es jedoch nicht wahr haben. Auf eine Diagnose erfolgt immer eine Therapie. Wer sich auf die Therapie nicht einlässt darf nicht erwarten dass zur Heilung beigetragen werden kann. Hinzu kommen evtl. Probleme mit der Krankenkasse.
Das können Betroffene nicht beurteilen da sie ja krank sind. Sollte ein Patient dem Chirurgen sagen wie er eine Operation durchzuführen hat und auf "Augenhöhe" als Laie sich einmischt? Die Behauptung "dass in solchen Kliniken einiges falsch läuft" ist unrichtig. Genau diese Behauptungen kommen nämlich von psychisch Kranken die das Ausmaß der Erkrankung nicht erkennen.
na, ich glaube dass genau da der Hase im Pfeffer liegt. So wie sie es beschreibt dichten die sich dort Diagnose und Therapie so zurecht wie es für sie bequem ist oder sie es aus anderen persönlichen Gründen gerne hätten. Ich schätze, es liegt eher daran, dass die Kliniken gegenüber diesen Psychopatienten so viel Macht haben und den Patienten im Zweifelsfall niemand glaubt.Bei einer missglückten OP wäre das sicher zum Teil anders. Darauf gekommen bin ich, als du gleich geschrieben hast, es habe mit Fehlverhalten, mangelnder Einsicht der Patientin zu tun, ohne je etwas von dem Fall gehört zu haben. Offenbar können die Kliniken auf genau diese Haltung Dritter zählen und alles Mögliche in ihre Berichte schreiben, ohne dass es überprüfbar oder anfechtbar wäre wie in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens, weil die kranke, "verrückte" Patientin ja nicht ernstzunehmen ist. Und das obwohl es sich "nur" um Psychosomatik, also nicht um "richtig Verrückte" handelt. Ich vermute, dass es so eine Tendenz zum rechtsfreien Raum ist, von der schlechte Behandler profitieren und der in ihrem Fall zu der Angst führt, dass der Hausarzt einen Bericht bekommt.
Eine psychosomatische Störung hat Ursachen. Also Auslöser die dazu führen. Das können u.a. unverarbeitete Traumata sein die behandelt werden müssen. In so einer Therapie ist es die Aufgabe die Handlungsfähigkeit wieder herzustellen. Ich habe eben in meinem Berufsleben häufig diese Erfahrungen machen müssen bei verschiedenen psychischen Erkrankungen.
mag sein, aber kein Zusammenhang. es geht darum, dass die Behandler nicht unfehlbar sind und auch Psychosomatik-Patienten mündige Bürger sind. Dass sie nicht so behandelt wird und die Behandler sich nicht für fehlbar halten, berichtet sie, und ich dein Verhaqlten bestätigt das. Danke für Deine Antworten, aber sorry, die Patientin erscheint glaubwürdiger als dein pauschaliertes Voruteil. Tut mir leid, ich habe durchaus Mitgefühl für diese ihren selbstherrlichen und gleichzeitig unfähigen Behandlern in ihrer Rolle ziemlich hilflos ausgelieferte Frau.
Deine kompetenz ist in diesem fall unzureichend da du weder mediziner noch psychiater bist, noch die abläufe in kliniken beurteilen kannst. Im gegenteil sprichst du sowohl medizinern als auch psychologen die kompetenz ab.
Selbstverständlich. Sie sollte das einfach auf einen Zettel schreiben, den abgeben und fordern das dieser in die Patientenakte kommt. Den Empfang dieser Anweisung soll sie sich schriftlich bestätigen lassen.
Wenn die Klinik dann je doch noch Daten raus gibt, kann sie sich mit den Unmassen an Geld, das die Klinik dann zahlen müste darüber hinweg trösten.
Das wird bei der Neuaufnahme schon gefragt, da muß dann wenn die Zustimmung vor liegt auch die Adresse angegeben werden
Kann es sein, das Du selbst „ diese Patientin „ bist??? Und auch wenn Du es nicht bist!
Mein Rat: den Therapeuten auf die Unzufriedenheit ansprechen und ihn bitten gemeinsam nach einer Lösung zu suchen!
Die Probleme bekommt deine Bekannte nicht von dem Hausarzt, sondern von ihrer Krankenkasse, denn dieser wird ja mitgeteilt, dass die Behandlung auf eigenen Wunsch und gegen ärztlichen Rat abgebrochen wurden.
ich glaube ihr ist es erst mal am wichtigsten, dass ihr Arzt keinen falschen eindruck bekommt, weil sie den öfter sprechen muss
Einen Arzt mit dem man nicht zufrieden ist, kann man immer wechseln.
Guter Post, der mich auf eine Idee bringt. Das Problem scheint eventuell zu sein, dass niemand psychisch Kranken glaubt, auch wenn sie im Recht sind. Sie befürchtet wahrscheinlich, dass die Klinik das ausnutzen könnte. Dass in solchen Kliniken einiges falsch läuft und Patienten öfter keine Chance haben, auf Augenhöhe zu kommunizieren und ihre Interessen in Meinungsverschiedenen mit Therapeuten durchzusetzen habe ich auch schon gehört.