Ist Inzucht ( Inzest ) eine psychische Störung?

7 Antworten

Naja, arg weit ist die Forschung da halt auch noch nicht. Deshalb wirst Du keine seriöse Antwort erhalten können sondern nur Vermutungen.

Wir haben einige Erkenntnisse aus der vergleichenden Verhaltensforschung. Hier spielen die - mittlerweile wiederholten und damit als evidiert bezeichneten - wissenschaftlichen Verhaltensforschungsstudien aktuell eine wesentliche Rolle, welche mit Ratten durchgeführt wurden.

Ratten sind mit homo sapiens sapiens soziologisch vergleichbar. Bei ihnen wurde nachgewiesen, dass Inzest nur unter bestimmten Umständen vorkommt. Und diese Umstände unterscheiden sich offensichtlich von jenen, welche bei anderen Tierarten gefunden wurden, decken sich aber mit Erkenntnissen zur Thematik bei uns Menschen:

Bei anderen Tierarten haben wir den Nachweis, dass dann Inzest stattfindet, wenn sich kein anderer Partner trotz langer Suche finden lässt. Also die Art kurz vor dem aussterben steht. Diesbezüglich haben wir einige Nachweise.

Bei Ratten und Menschen hingegen drängt sich der Eindruck auf, dass es uns nicht gut tut, wenn es uns zu gut geht. Geht es uns zu gut scheint unsere Psyche sich zu unserem Nachteil zu verändern. Das bezieht sich dann zunächst auf schlechtere Jungen-Aufzucht. Der Wert der Jungen sinkt, je besser es der Art geht, Aggressionen von seiten der Eltern nehmen zu und auch innerhalb der Peer-Gruppen.

Bei anderen Arten wird dann, wenn ausreichend Individuen der Art vorhanden sind, die Vermehrung bis zum Stillstand reduziert. Sowohl Ratten als auch Menschen scheint diese natürliche Bremse fremd zu sein. Sie vermehren sich trotz Platzmangel, haben sie nur ausreichend zu fressen. Wobei bei Ratten festgestellt wurde, dass die Frage des zur Verfügung stehenden Platzes offensichtlich eine nachrangige Rolle spielt im Vergleich zur Frage der nötigen Energieaufwände zur Erlangung von ausreichend Futter und weiteren, lebensnotwendigen Ressourcen.

Beide Arten, Ratten und Menschen, scheinen also psychisch zu erkranken - manche Fachmenschen bezeichnen es auch als soziologische Störung - , wenn der Körper nicht ausreichend gefordert wird. Die überschüssige, ungenutzte Energie scheint uns zu Kopf zu steigen und uns durchdrehen zu lassen. Nicht nur bezogen auf Inzest.

Bis hierhin ist altbekanntes Wissen festgehalten, welches Du auch locker über die Suchmaske des Browsers online recherchieren kannst.

Bei der Recherche wirst Du dann auf neuere und vertiefende interessante Thesen stoßen, wenn Du die englischsprachigen Ausführungen mit berücksichtigst. Und Dir die Thematik einige Zeit und Mühe wert ist.

Viel danke sehr hilfreich 😁

Müsste eigentlich so sein. Es gibt eine neuronal bedingte Abneigung gegen das Verkehren mit der eigenen Familie, dich wer diese nicht besitzt müsste an einer neuronalen Disfunktion leiden, welche in diesem Fall als psychische Störung kategorisiert werden würde

Die Frage ist falsch gestellt. Inzest/ Inzucht beschreibt den Geschlechtsverkehr zwischen Verwandten. Es ist damit keine psychische Störung.

Es kann aber eine psychische Störung zugrunde liegen, dass man eben Sex mit einem nahen Verwandten möchte. Eigentlich ist unsere Genetik so angelegt, dass wir uns einen Partner mit möglichst unterschiedlichem Genmaterial suchen, um die gesündesten Kinder zu bekommen.

Denke schon. Genetisch sollte man davon nicht angeturnt sein seine eigene Schwester (Bruder) schwängern zu wollen.

Zurecht, die Chance eine Behinderung den Kind zu geben ist groß. Siehe Raum Nahost speziel Arabische Staaten. Die haben die höchste Rate an Kinder mit Behinderung durch Zwangsheirat in der Familie.

Muss jah nicht unbedingt "schwängern" sein.
Sondern einfach nur zum Spaß.. hört sich zwar Krank an.. ist es aber ni.. jah oki.. schon krank (man kann da aber nicht viel ändern ^-^)

Es kann sein. Bei den nomadenvölker ist es so. Ich frage mich, wenn man durch inzucht stirbt, ob es nur für das baby gilt, oder auch für erwachsene.