Ist ein Heilpraktiker über ein Fernstudium überall gleich anerkannt?

7 Antworten

Heilpraktiker gibt es tatsächlich nur in Deutschland. Zum Fernstudium gehört aber auch, daß Du hin und wieder ein paar Stunden bei einem Heilpraktiker zur Ausbildung gehst. Da nennt Dir die Fernschule die geeigneten Ansprechpartner. Das sind zumeist studierte Mediziner, die als Arzt und Heilpraktiker tätig sind.

Ob man davon leben kann? Das hängt davon ab, wie viele "Patienten" Du hast. Du wirst also in geeigneter Weise "Reklame" machen müssen. Von allein kommt niemand zu Dir.

Das sind zumeist studierte Mediziner, die als Arzt und Heilpraktiker tätig sind.

Es ist Ärzten verboten, gleichzeitig als Heilpraktiker tätig zu sein.

Diese Aussage kann also nicht stimmen.

@Auskunft

er mein sicherlich Arzt und Homöopath oder Naturheilkundler o.ä.

das wird oft verwechselt

@psychologiker

Sorry - korrekt. Danke für die Richtigstellung!

Generell finde ich die Möglichkeit eines Fernstudiums gar nicht so schlecht. Allerdings würde ich dir doch abraten, auf diesen Weg zum Heilpraktiker zu werden. Wieweit das ein offiziell anerkannter Abschluß ist, den du da erlangst, hängt von der Einrichtung ab, die den Studiengang anbietet. Aber ich sag mal so, von einem Heilpraktiker halte ich persönlich an sich sowieso nicht viel und würde jedem, der medizinische Vorsorgung braucht, raten zum richtigen Arzt zu gehen. Und wenn nun aber auch so ein Abschluß komplett im Fernstudium möglich ist, finde ich das sogar ganz furchtbar. Ich meine, es ist ja nicht so, daß du dann Organe per Post zugeschickt kriegst und dich dann mit der Anatomie vertraut machen kannst. Alles, was in die medizinische Richtung geht (und selbst, wenn es nur ein Heilpraktikerstudium ist), bedarf den Besuch von Präsenzveranstaltungen!

ich finde die Kombination Naturheilkunde moderne Schulmedizin schon ganz okay, weil ich auch auf einiges mit Medikamenten nicht gut verträglich reagiere  und auch vieles auch bei Erkältung gerade jetzt in der Zeit mehr auf diese Sachen wert lege. Aber da gebe ich Dir auch Recht. Ich habe auch Ärzte die eine Zusatzausbildung gemacht haben, also beides haben, das sieht dann schon wieder anders aus. Kenntnisse würde ich jetzt im neuen Pflegebereich ja schon dazu gewinnen, sobald meine Weiterbildung hoffentlich dann mal startet. Zudem hab ich jetzt öfter wo ich in Altenheimen gewesen bin gehört, das dort auch gerne auf solche Therapien die ein Heilpraktiker macht, zurück gegriffen wird bei den älteren Patienten, daher wollte ich das mir als kleine Zusatzqualifikatiion aneignen. Das Interesse an Medizin ist voll und ganz da. Als Kind wollte ich damals schon Arzthelferin oder Ärztin werden hat aber meine Eltern gemeint haben, der Beruf wird nicht gut bezahlt, leider nicht sein sollen, momentan versuch ich das alles über einen 2. Bildungsweg nachzuholen. Natürlich auch doof, wenn man später doch mal vor hat noch auszuwandern, wenn der Beruf nur in  Deutschland anerkannt ist. Warum ist das so, haben die anderen Ländern mit Naturheilkunde nicht wirklich was am Hut? 

@wolkenfrei2015

Ich kann nur sagen, daß ich oft sehe, was hier für Ratschläge von Heilpraktikern erteilt werden. Da merkt man, daß nicht wirklich medizinisches Wissen dahinter steckt. Ich finde ja nicht, daß alternative Methoden grundsätzlich schlecht sind, aber trotzdem sollte man den vollständigen medizinischen Hintergrund haben, wenn man solche Entscheidungen fällt. Und die kann man meiner Meinung nach nicht durch ein Fernstudium erlangen.

Einige Korrekturen:

Wieweit das ein offiziell anerkannter Abschluß ist, den du da erlangst,
hängt von der Einrichtung ab, die den Studiengang anbietet.

Es gibt keine "offiziell anerkannte" Abschlüsse für Heilpraktiker.

Das ist auch nicht relevant, weil die Zulassung ausschließlich von der Überprüfung des angehenden Heilpraktikers vor dem Gesundheitsamt abhängt.

Im Prinzip könnte er sich das Wissen für diese Überprüfung autodidaktisch aneignen. Der Besuche einer Schule o.ä. ist dafür nicht vorgeschrieben.

die Möglichkeit eines Fernstudiums

Es gibt kein "Studium" für Heilpraktiker. Die angebotenen Kurse werden von privatwirtschaftlichen Personen angeboten und unterliegen keinerlei gesetzlichen Vorschriften, wie das bei richtigen Studiengängen, an Universitäten oder Fachhochschulen der Fall ist.

Da der Begriff "Studium" nicht geschützt ist, kann er von Jedermann genutzt werden - leider.

Ich meine, es ist ja nicht so, daß du dann Organe per Post zugeschickt kriegst

Ein Heilpraktiker wird während seines "Studium", egal wo durchgeführt, kein menschliches Organ zu Gesicht bekommen.

Die werden nicht an Heilpraktikerschulen o.ä. verteilt.

@Auskunft

Hier darf ich widersprechen.

"Ein Heilpraktiker wird während seines "Studium", egal wo durchgeführt, kein menschliches Organ zu Gesicht bekommen."

Nach meinem Diplom (Psychologie) habe ich parallel zur Therapeuten-Ausbildung eine Heilpraktiker-Schule besucht, um mir auch im medizinischen Bereich ein Grundwissen anzueignen. Wir haben dort tatsächlich keine menschlichen Organe untersucht, wohl aber tierische (Schwein). Wir haben aber mehrfach Kliniken besucht, waren auch in der Pathologie, waren in Laboren etc. Und selbstverständlich haben wir diverse menschliche Organe LIVE gesehen.

Und wo wir grade dabei sind: So eine "Überprüfung" beim Amtsarzt bezüglich der Gefährdung für die Volksgesundheit beinhaltet durchaus auch eine fachliche Prüfung. Eine befreundete Schulmedizinerin, die "für Spaß" die HP-Prüfung nach ihrem 1. Staatsexamen gemacht hat, hat mir bestätigt, dass die "Überprüfung" auch für sie anspruchsvoll war.

@DottorePsycho
Wir haben dort tatsächlich keine menschlichen Organe untersucht, wohl aber tierische (Schwein).

Das ist ja auch interessant, aber in erster Linie wohl für sogenannte "Tierheilpraktiker".

Und dass ihr bei Klinikbesuchen dort menschliche Organe gesehen habt, ist ebenfalls als Information interessant.

In der hiesigen Uni-Klinik werden manche Organe in Schaukästen präsentiert, die kann sich also jeder ansehen. Ich frage mich nur, was mit einer solchen Besichtigung gewonnen ist...

beinhaltet durchaus auch eine fachliche Prüfung

Das ist eine falsche Aussage. Es ist allgemein bekannt und wird auch so selbst von Heilpraktikern bestätigt, dass beim Gesundheitsamt keine Fachprüfung stattfindet.

Eine befreundete Schulmedizinerin, die "für Spaß" die HP-Prüfung nach ihrem 1. Staatsexamen gemacht hat, hat mir bestätigt, dass die "Überprüfung" auch für sie anspruchsvoll war.

Nun ja, vielleicht sagt das mehr über diese Medizinerin aus als über die Überprüfung.

Ich kenne Studenten der Humanmedizin, die die Fragen, die ja in der Literatur und im Internet zu finden sind, in einer freien Stunde mit Leichtigkeit beantworten konnten.

Selbst fachfremde Personen haben damit keine Schwierigkeiten.

Heilpraktiker wird man nicht über ein Fernstudium oder Studium sondern de facto ausschließlich durch  Bestehen einer amtsärztlichen Überprüfung. (Und selbstverständlich macht es Sinn, eine HP-Schule zu besuchen.)

Diese findet jedes Jahr an einem Termin im März und einem im Oktober bundesweit vereinheitlicht statt. Zu dieser Überprüfung musst Du Dich vorher anmelden. Wie lange davor, wo genau die Überpürfung stattfindet und was sie kostet, ist regional sehr unterschiedlich. Einheitlich ist der Inhalt der schriftlichen Überprüfung. Bestehst Du diese Überprüfung, folgt noch eine mündliche. Wenn Du diese auch bestehst, darfst Du den Titel Heilpraktiker oder HP für Psychotherapie tragen.

Es ist nicht zwingend vorgeschrieben, irgendein Studium oder eine Ausbildung durchlaufen zu haben, d.h. Du könntest Dir das Wissen auch komplett autodidaktisch aneignen.

Die Anerkennung dieser Zulassung gilt bundesweit. Ausserhalb Deutschlands gibt es keine Entsprechung und auch keine Anerkennung. Wenn Du innerhalb Deutschlands umziehst, hast Du Dich lediglich beim dann zuständigen Amtsarzt anzumelden, wenn Du Deine Tätigkeit dort aufnehmen willst.

Zur Wirtschaftlichkeit: Viele HP können nicht davon leben. Einige wenige jedoch sehr gut. Zu welcher Gruppe Du gehören würdest, wissen wir nicht. :-)

Du hast ja hier schon höchst aufschlußreiche Antworten bekommen, so dass ich jetzt nur noch etwas ergänzen möchte, was bisher nicht erwähnt wurde:

Für die Ausbildung zum Heilpraktiker genügt der Hauptschulabschluss, neuerdings Mittelschule genannt.

Entsprechend ist die Ausbildung auch ausgerichtet, dass Hauptschüler so eine Schule mitmachen können.

Das Ganze Studium zu nennen ist daher schon eine Übertreibung, da es ein himmelweiter Unterschied ist zu einem tatsächlichen Studium an einer Universität.

Der Standard der Heilpraktikerausbildung verbessert sich nicht dadurch, dass man das Studium nennt.

Die Verdienstmöglichkeiten sind nicht so toll, wenn man nicht das Glück hat eine Praxis in einer Gegend aufzumachen, in der es zum Einen ausreichend interessierte Patienten gibt und zum Anderen wenig weitere Heilpraktiker
angesiedelt sind.

Vom sozialen Status her ist der Beruf des Heilpraktikers sicher nicht in den Schichten anzusiedeln wie ein Arzt.

Wenn Du schon eine Weiterbildung in einem Altenheim machst, warum machst Du dann nicht gleich Nägel mit Köpfen und machst eine Ausbildung zum/zur
diplomierten Altenpfleger/Altenpflegerin.

Diese Ausbildung wird Dir auch imAusland anerkannt.

Hallo!

Es gibt zwar ein Heilpraktiker Fernstudium, wie du aber auf http://www.heilpraktiker-fernstudium.de/ lesen kannst, umfasst dieses Fernstudium nicht die Heilpraktiker Prüfung. Es handelt sich dabei quasi um die Vorbereitung auf die amtsärztliche Überprüfung.

Informiere dich also am besten vorher noch einmal gründlich, welcher Weg dich zu diesem Berufsabschluss führt.