Ist das unterlassene Hilfeleistung bei Schwangere?
Hallo,
folgendes, hatte letzte Woche eine Fehlgeburt. Mein Mann rief die 112 da ich so starke Blutung hatte und wir kein Auto haben. Am Telefon erklärten die das es normal wäre Blutungen zu haben und kamen nicht raus.
wir fuhren ins KH wo ich fast 2 Std. wartete mit starker Blutung und als ich dran kommen sollte, sagte der Arzt ich muss in OP. Wir führen darauf hin in ein anderes KH.
Ich war heute bei meiner Krankenkasse um zu fragen wie es mit Beschwerden ist. Sie setzte ein Schreiben auf und sagte mir das die unterlassene Hilfeleistung gemacht haben und ich mir Rechlichen beistand einfordern soll. Hatte jemand schonmal sowas ? Und bei welchem Anwalt kann ich mich melden ?
danke.
6 Antworten
Das tut mir sehr leid für dich.
Aus Erfahrung kann ich sagen, ein Anwalt kostet dich richtig viel Geld und wird dir gar nichts nützen.
Du hast für eine Versicherung keinen Schaden erlitten, also steht dir gar nichts zu.
Anders wäre es, wenn man dir die Gebärmutter hätte raus nehmen müssen, weil die Blutung nicht aufgehört hätte.
Natürlich ist ein Fehler geschehen und das ist eine fahrlässige Sauerei. Trotzdem nützt dir rechtlich eine Klage nichts.
Du kannst dich bei der Krankenhausleitung beschweren und natürlich auch bei der Ambulanz. Auch eine Beschwerde bei der Ärztekammer ist möglich.
Das ist dann aber auch alles.
Wenn du denen Ärger machen willst bleibt noch der Schritt an die Öffentlichkeit. (Presse Lokalfernsehen)
Das muss man dann aber auch psychisch weg stecken können. Das wird nicht abgehen ohne dass du bedrängt oder gar selber angezeigt wirst.
Wären Ärzte, Pflege und Sanitäter nicht am Limit würde so was nicht passieren. Prima Gesundheitssystem hier.
Wieso seid ihr in ein anderes Krankenhaus gefahren, nachdem man dir gesagt hat, dass du in den OP musst? Wenn du auf eine Behandlung verzichtest, ist das keine unterlassene Hilfeleistung.
Ja, Blutungen bei einer Fehlgeburt sind normal. Dass man in der Notaufnahme teilweise lange warten muss, ist auch kein Geheimnis, dass eine OP (vermutlich ja eine Ausschabung?) bei einer Fehlgeburt nötig wird, ist nicht ungewöhnlich.
Naja, um die Situation juristisch beurteilen zu können bräuchte man weitere Informationen , anhand der obenstehenden Infos kann man sowas schlecht sagen.
Zuerstmal wäre es wichtig zu wissen was genau dein Mann beim Notruf gesagt hat. Grundsätzlich müssen die rauskommen, allerdings sind leichte Blutungen in der Schwangerschaft tatsächlich normal und können auch vollkommen harmlos sein. Wenn die Situation falsch geschildert wurde halte ich das Verhalten der Notrufzentrale zwar noch immer für falsch aber nachvollziehbar.
Ebenso das Krankenhaus: ich kann nicht sagen wie stark die Blutung war, was genau passierte etc. Wenn ihr nicht als Notfall deklariert wurdet bzw. euch als solcher gemeldet hat kann es eben dauern, sowas ist auch normal.
Dafür dass ihr kein Auto habt könnt ihr allerdings durch ziemlich viele Krankenhäuser fahren und am dem Punkt an dem ihr gegangen seid würde ich auch nicht sagen dass es Unterlassene Hilfeleistung ist. Dir wurde eine Behandlung vorgeschlagen, die hast du, aus welchem für mich nicht vorstellbaren Grund auch immer, abgelehnt, damit ist die Sache dann in meinen Augen auch erledigt... wenn überhaupt dann wäre das bei dem Notruf der Fall gewesen würde ich sagen.
In diesem Falle solltet ihr euch einen Anwalt suchen und entsprechend klagen.
Klar. Wenn von einer starken Blutung allerdings nicht die Rede war und die Patientin auch ansonsten keine entsprechenden Symptome hatte gehe ich nicht davon aus dass sie verblutet. Zudem kann sich hier auch niemand sicher sein ob den Verantwortlichen die Situation als solche überhaupt vollkommen klar war
Wenn den Verantwortlichen die Situation einer Fehlgeburt nicht klar ist, dann haben sie den Beruf verfehlt,
Wenn jemand dich in der Schwangerschaft anruft und sagt dass Blutungen aufgetreten sind, aber nicht wie stark etc. dann ist die erste Reaktion nachzufragen... sollte darauf nichts kommen dann kann ich mir vorstellen, dass man erstmal beruhigt und sagt dass sowas vorkommen kann (es kommt bei sowas auch darauf an wie lange die Schwangerschaft schon gedauert hat, bei unter drei Monaten ist in meinen Augen auch nicht von einem Notfall auszugehen, viele Schwangerschaften enden in diesem Zeitfenster) und nach der Ausführung ihrerseits schien sie mir nicht dem Tode nahe
Warum fährst du in ein anderes Krankenhaus wenn sie sagen, dass du ne op brauchst?
damit hast du die Hilfe nicht angenommen, sondern verweigert
Ich hatte nicht mal eine Untersuchung. Der Arzt musste in den OP, ich wurde 2 Stunden lang im Warteraum sitzen gelassen. Vor mir waren zwei Frauen die untersucht wurden, als ich ran kommen sollte sagte er er muss in den OP. Daraufhin bin ich in ein anderes KH gefahren.
Ok... dann ist dein Text unverständlich... allerdings ist nicht nur ein Arzt in der Notaufnahme
Das hast du richtig gemacht!
Blödsinn, sich an einem anderen Krankenhaus behandeln lassen war die richtige Entscheidung. Weil man die Fragestellerin fahrlässig nicht angesehen hat.
Strafanzeige mit Strafantrag erstatten
Aus welchem Grund? Sie hat die Behandlung verweigert
Bei einer Fehlgeburt nicht gleich nachsehen wie stark es blutet ist fahrlässig.
Am Blutverlust einer Fehlgeburt kann man sterben oder die Gebärmutter verlieren, wenn die Blutung nicht zu stoppen ist.