Invasive Blutdruckmessung?

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Invasive Druckmesssysteme benötigen einen Gegendruck, damit das Blut aus dem Gefäßsystem nicht in das Messsystem drückt. Mit Ventilen kann man das aber nicht machen, denn die würden gar keinen Rückfluss des Blutes zulassen - dieser Rückfluss ist aber notwendig, um einen Impuls auf das Messsystem zu übertragen, aus dem der Blutdruck erfasst werden kann.

Ich erkläre mal so: eine Kanüle wird in die Arterie gelegt. An dieser Kanüle ist ein Schlauch, der mit Wasser gefüllt ist. An diesem Schlauch ist ein Messsensor angebracht. Blut drückt mit jedem Pulsschlag in die Kanüle und das Schlauchsystem. Wasser und Blut können nicht komprimiert werden, der Schlauch kann sich nicht ausdehnen, weil zu starr. Eine Ausdehnung ist nur an der Stelle des Messsensors über eine weiche Membran möglich. Diese Ausdehnung wird gemessen und in einen Blutdruckwert umgewandelt. So wird der Blutdruckwert gemessen. Damit nicht Blut in der arteriellen Kanüle verbleibt und diese schnell wieder verklebt, muss sie kontinuierlich frei gehalten werden. Dies geschieht durch einen minimalen Fluss an Wasser, das ja sowieso im Schlauch ist, um die Pulsation weiter zu leiten. Damit das Wasser aber in Richtung des Körpers fließt, muss der Druck im Schlauch natürlich größer sein, als der Blutdruck im Körper, denn sonst kann das Blut im Schlauch zurückfließen. Entsrechend wird der Druck im Druckbeutel auf etwa 300 mmHg gebracht, was höher als jeder artereielle Druck ist. Konstruktionsbedingt kann dennoch trotz des hohen Drucks nur eine minimale Menge Wasser, etwa 1-2 ml/h, durch den Schlauch fließen. Man kann zwar zusätzlich ein Ventil öffnen und das Schlauchsystem manuell spülen, aber in normalem Zustand wird nur eine minimale Menge zur Spülung durch den Schlauch geleitet.

Ergibt es jetzt etwas mehr Sinn?

ABcmed2 
Fragesteller
 27.02.2021, 10:56

Ja danke

Das machen Sensoren in Kathetern, die im Krankenhaus in die Venen oder Arterien der Patienten gelegt werden. Diese Patienten befinden sich ausschließlich auf Intensivstationen oder in Funktionsbereichen (zB OP).